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Mieter in Regensburg nutzen eigenen Solarstrom

Erstmals haben sich alle Mieter eines Mehrfamilienhauses entschieden, Solarstrom vom eigenen Dach zu nutzen. Damit geht auch das Mieterstrommodell wirtschaftlich wieder auf. Der Ökostromanbieter Naturstrom kann den Mietern deshalb einen attraktiven Preis bieten.

Der Düsseldorfer Ökostromanbieter Naturstrom hat es erstmals geschafft, alle Bewohner eines Mehrfamilienhauses mit Solarstrom zu beliefern. Die 35 Mietparteien eines Mehrfamilienhauses in Regensburg haben sich von den Vorteilen des Solarstroms vom eigenen Dach überzeugen lassen. Sie nutzen jetzt den Sonnenstrom von der Photovoltaikanlage auf ihrem Wohngebäude zu einem großen Teil selbst. Der Eigenverbrauch des prognostizierten Solarstromertrags von 91.000 Kilowattstunden pro Jahr liegt bei etwa 25 Prozent. Dabei wird ein großer Teil des Stroms von der Wärmepumpe verbraucht, die die Mieter mit Heizwärme und Warmwasser versorgt. Dazu kommen noch mehrere Ladepunkte für Elektrofahrzeuge, die ebenfalls mit dem Solarstrom versorgt werden. Der Rest des Stroms wird in das Netz der Stadt Regensburg eingespeist. In den Zeiten, in denen kein Solarstrom vom Dach kommt, beliefert Naturstrom die Mieter des Gebäudes mit Ökostrom aus dem eigenen Portfolio. „Endlich profitieren auch Mieter von den günstigen Preisen für Sonnenstrom“, freut sich Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender von Naturstrom. „Damit eröffnet sich für eine große Bevölkerungsgruppe eine neue Möglichkeit, an der Energiewende teilzuhaben.“

Attraktiver Mischtarif

Da alle Mieter des Hauses den Solarstrom nutzen und damit der im Gebäude selbst verbrauchte Anteil des Photovoltaikertrags entsprechend hoch ist, können die Düsseldorfer trotz Wegfall des Grünstromprivilegs den Mietern auch einen attraktiven Mischtarif anbieten. Sie zahlen für ihren Strom einen Arbeitspreis von nur 24,16 Cent pro Kilowattstunde, inklusive aller Umlagen, Entgelten und Steuern. „Der Arbeitspreis liegt damit rund vier Cent unterhalb des bundesweit durchschnittlichen Grundversorgertarifs“, betont Naturstrom. Immerhin rechnen sich solche Modelle noch, wenn genügend Mieter das Angebot annehmen. Naturstrom konnte dabei auf die Mieter in Regensburg zählen, da diese alle Mitglieder der Bürgerenergiegenossenschaft Region Regensburg (BERR) sind, die die Anlage betreibt.

Den Sonnenstromanteil liefern zwei Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von zusammen 97,9 Kilowatt. „Der Mietersolartarif bietet zusätzlich zur Beteiligung an einer unserer Bürgersolaranlagen eine weitere Möglichkeit, die Energiewende vor Ort mitzugestalten“, erläutert Joachim Scherrer, Vorstand der BERR. „Das ausnahmslos alle Mieter in den Solartarif gewechselt sind, dürfte einzigartig sein“, ergänzt Michael Kroll, Vorstand der Wohnungsbaugeossenschaft NaBau, der das Gebäude gehört. „Die fantastische Beteiligungsquote spiegelt wider, dass wir hier ein rundum stimmiges Gesamtkonzept umsetzt haben, mit dem die Bewohner sehr zufrieden sind. Mittlerweile haben wir schon viele Anfragen neuer Interessenten.“

Monitoringsystem geplant

Zum Gesamtkonzept gehört auch die Installation von Digitalzählern in allen Wohneinheiten. Einige Mieter nutzen bereits von Anfang an die erweiterten Funktionen wie eine automatische Fernauslesung des Stromzählers. Die anderen Mietparteien können jederzeit umsteigen. Zudem ist die Nachrüstung eines Monitoringsystems geplant, das den Mietern die Möglichkeit gibt, ihren Stromverbrauch an der Erzeugung der Photovoltaikanlage auszurichten. „In solchen auf Nachhaltigkeit ausgelegten Neubauprojekten können wir unsere Doppelexpertise als Ökoenergieversorger und Projektierer grüner Kraftwerke ideal einbringen“, erläutert Thilo Jungkunz, Geschäftsbereichsleiter Dezentrale Energieversorgung bei Naturstrom. „Wir sehen in der Direktbelieferung von Wohnsiedlungen oder auch Unternehmen mit Sonnenstrom großes Potenzial. Auch wenn die Bundesregierung mit der Energiewendereform vom Sommer die Bedingungen hierfür deutlich erschwert hat: Solche Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zu einer dezentralen und bürgernahen Energiewende.“ (Sven Ullrich)