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Solardeckel von 52 Gigawatt bedroht den Ausbau

Der Branchenverband warnt davor, dass der Photovoltaikausbau in Deutschland in wenigen Monaten Einbrechen könnte. Vor allem die Installation auf Gewerbe- und Industriedächern würden ohne gesetzliche Änderungen bald einbrechen.

Diesen Befund ergibt eine Analyse des BSW Solar. Schuld sei der im Jahr 2012 eingeführte Förderdeckel bei einer installierten Solarkapazität von 52 Gigawatt. Die Solarbranche fordert eine umgehende Streichung des Deckels. Solarstromanlagen würden zwar zunehmend preiswerter, noch sei ihr für den Klimaschutz unverzichtbarer Ausbau allerdings für einige Jahre auf eine Flankierung durch Marktprämien aus dem EEG angewiesen. „Der Solardeckel stammt aus einer Zeit, in der Solarstrom noch teuer war. Mittlerweile zählt die Photovoltaik zu den günstigsten Energieerzeugungsformen überhaupt“, erklärt Carsten Körnig, Chef des BSW.

Die bisherige gesetzliche Regelung sieht vor, dass neue Photovoltaikanlagen nur bis zum Erreichen einer Gesamtkapazität von 52 Gigawatt eine Einspeisevergütung erhalten. Ende August 2018 waren laut Bundesnetzagentur knapp 45 Gigawatt am Netz. Laut BSW könnte die Marke von 52 Gigawatt schneller erreicht werden als gedacht. Szenarien des Verbands weisen darauf hin, dass der Photovoltaikzubau auf Gebäuden danach auf wenige hundert Megawatt pro Jahr zusammenschmelzen wird. Auch Regierungsberater warnten bereits vor einem deutlichen Marktrückgang für den Fall, dass der Deckel nicht beseitigt wird.

Aus gesetzgeberischer Sicht gibt es für den Solardeckel laut BSW keine Existenzberechtigung mehr: Die EEG-Marktprämie für Solarstrom würde auch ohne den Deckel in den nächsten Jahren gegen Null tendieren. Die Systempreise für schlüsselfertige neue Solarstromanlagen seien in den letzten zehn Jahren um 75 Prozent gesunken. (nhp)

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