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AE Solar baut Modulfabrik in Georgien

AE Solar startete 2003 in Deutschland mit dem Bau von Solaranlagen. Seit 2009 fertigt das Unternehmen  Module in China. Nun nimmt es eine Fertigung in Georgien in Betrieb.  Im Interview beantwortet Waldemar Hartmann Fragen zu Produkten und Marktstrategie.

Wie viel Erfahrung haben Sie im Modulgeschäft?

Waldemar Hartmann: AE Solar hat als EPC in 2003 begonnen, Solaranlagen zu bauen. Alexander Meyer hieß und heißt der Mann an der Spitze. Später stiegen seine zwei Brüder ins Geschäft ein. 2009 wurde dann eine eigene Modulfertigung mit 500 Megawatt Kapazität in China in Betrieb genommen. Als die Mindestimportpreise für Europa galten, haben wir fast ausschließlich für andere Märkte produziert. In rund 70 Ländern wurden inzwischen unsere Module verbaut. Nun, da es die Mindestimportpreise nicht mehr gibt, bieten wir unsere Module auch wieder in Europa an.

Sie bauen gerade eine neue Modulfertigung auf…

Ja. Wir werden noch in der ersten Jahreshälfte 2019 die Produktion in unserem neuen Werk in Georgien aufnehmen. Auch diese Fertigung hat eine Kapazität von 500 Megawatt. Und wie schon bei dem Werk in China sind wir sehr präsent vor Ort, um die Produktionsabläufe zu überwachen und die Qualität sicherzustellen. Es wird nach deutschen Standards gefertigt. Der Standort bietet einige Vorteile. Es gibt gut ausgebildete Fachkräfte vor Ort, das Lohnniveau liegt leicht unter dem in Europa, über den Landweg ist es nicht weit bis nach Iran und über die Türkei ist Europa gut angebunden. Ein weiterer großer Vorteil ist die Belieferung unserer Kunden in den USA -  wir können aus Georgien zollfrei liefern. Somit haben wir einen enormen Preisvorteil gegenüber unserer Konkurrenz.

Welche Produkte bieten Sie an?

Wir fertigen eine breite Palette von poly- und monokristallinen Modulen. Unsere Standard- Massenproduktion sind Module mit 60 und 72 Zellen mit und ohne Perc-Technologie. Da erreichen wir bis zu 370 Watt Leistung pro Modul. Außerdem produzieren wir auf Anfrage zusätzlich kleinere Module. Diese haben  36, 48 und 54 Zellen. Im Moment haben die Module noch fünf Busbars. Wir produzieren aber auch Module mit Multi-Busbar-Design, Halbzellen und automatischer Spannungsfreischaltung.

Und Sie haben auch ein ganz einzigartiges Modul im Sortiment…

Ja, wir bieten ein Produkt an, dass in dieser Form kein anderer Hersteller hat: das Smart-Hot-Spot-Free-Modul. Bei diesem Modul wird jede einzelne Zelle mit einer Bypass-Diode mit einer anderen Zelle verbunden, Verschattungen auf dem Modul sind damit optimal ausgeglichen, Hot-spots durch Verschattung ausgeschlossen und ein Mehrertrag garantiert.

Werden diese Module per Hand gefertigt?

Nein, auch diese Produkte fertigen wir vollautomatisch. Da steckt einiges an Know-How und auch Investment dahinter. Die Module werden gut nachgefragt, sowohl von Privathaushalten als auch von Gewerbekunden. Rund 50 Megawatt Leistung haben wir in diesem Segment verkauft. Die kleineren und leichteren Module werden ebenfalls in bestimmten Märkten gut nachgefragt. Glas-Glas-Module fertigen wir nur auf Anfrage.

Hatten Sie in Ihrem Werk in China auch externe Audits?

Ja, bei uns werden regelmäßig externe Audits durchgeführt. Für uns als internationales Unternehmen ist das mittlerweile unerlässlich und die Audits bieten viele Vorteile. Einige Kunden fragen danach und bei vielen Großprojekten ist es ein Must-have, da die Standard-Audits nicht von allen anerkannt werden.

Wie vertreiben Sie Ihre Produkte in Europa?

Wir haben ein weltweites Distributoren-Netzwerk, in einigen Ländern sogar exklusiv. Unsere Distributoren sind sehr gut aufgestellt, meistens sind es Großhändler oder bekannte EPC-Firmen, die vor Ort ein Lager haben und Service anbieten. In Deutschland werden wir ein Lager aufbauen mit einem ständigen Vorrat von drei bis fünf Megawatt, so dass auch jede Anfrage schnell bedient werden kann.

Das Gespräch führte Petra Franke.

Waldemar Hartmann ist Vertriebsleiter bei AE Solar. Der studierte Betriebswirt arbeitet seit 2010 für das Unternehmen.