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The smarter E Europe: 100.000 Quadratmeter und 1.321 Aussteller

In München hat sich die mittlerweile größte Veranstaltung der neuen Energien etabliert. In diesem Jahr wird die Messe kräftig zulegen – wie die gesamte Solarbranche. Das belegen neue Zahlen.

Knapp 30 Jahre ist es her, dass ein kleines Häuflein von Solarenthusiasten in Freiburg die Fachmesse Intersolar ins Leben rief. „Damals gab es in Deutschland nur zwei Megawatt Photovoltaik“, erinnert sich Markus Elsässer, einer der Gründer der Messe und heute Geschäftsführer von Solar Promotion. „Wer von erneuerbaren Energien sprach, meinte vor allem die Wasserkraft. Der Anteil am Stromverbrauch betrug nur 3,4 Prozent.“

Markus Elsässer sprach auf einer Veranstaltung vor Journalisten in Berlin. Dort präsentierten sich die Messe und die Branche, zehn Tage bevor die Pforten der Münchner Messe zur diesjährigen Smarter E Europe öffnen (15. Mai bis 17. Mai 2019).

Rund 50.000 Besucher erwartet

In den ersten vier Monaten 2019 kamen 46 Prozent des Stroms in Deutschland aus Sonne, Wind und Wasserkraft. Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich ihr Anteil verdoppelt. Und die Intersolar hat sich zu The smarter E Europe gewandelt, die in diesem Jahr rund 50.000 Besucher erwartet, aus 160 Ländern.

Die Messe zeigt, dass es in der Solarbranche deutlich aufwärts geht: Seit 2016 ist die Zahl der Aussteller um 13 Prozent gewachsen, auf nunmehr 1.321. Die Ausstellungsfläche stieg um 16 Prozent auf 100.000 Quadratmeter, zusätzliche Hallen wurden auf dem Gelände in München angemietet.

Neue Themen in diesem Jahr sind die solare Architektur (bauwerkintegrierte Photovoltaik: BIPV) in der Fachmesse EM-Power und Wasserstoff beziehungsweise synthetisches Methan als Energiespeicher (Power2Gas). Allein 25 Aussteller zeigen Innovationen zur Wasserstofftechnik, um Strom aus Solarmodulen oder Windkraft für ertragsschwache Monate vorzuhalten.

450 Anbieter von Speichern

Für die Installateure wird die Messe in München in der übernächsten Woche interessant sein, weil sich eine neue Innovationsdynamik entfaltet. Auf der Speichermesse EES Europe werden allein rund 450 Anbieter von Stromspeichern vertreten sein. Die Vielfalt der Produkte ist größer denn je, weil sich auch außerhalb Deutschlands die Märkte entwickeln. „Der Markt für Heimspeicher und Gewerbespeicher wird stark von der Elektromobilität getrieben“, kommentiert Markus Elsässer. „Der Zuwachs bei den Speichern erreichte im vergangenen Jahr rund 75 Prozent.“

In der Photovoltaik dreht sich alles um höhere Wirkungsgrade von Solarzellen und Solarmodulen, um höhere Leistung und Lebensdauer der Paneele. Nie war der Hunger nach Leistung größer.

Der globale Solarmarkt boomt, erreichte 2018 rund 109 Gigawatt Zubau. Die Märkte in Europa und in Deutschland erlebten eine Renaissance. Ein Selbstläufer sei die Photovoltaik aber noch nicht: „In den letzten Jahren sind wir in Deutschland mit angezogener Handbremse gefahren“, sagt Elsässer. „Diese Bremsen müssen wir lösen. Denn die Unternehmen sind in den technischen Möglichkeiten schon viel weiter, als es die politischen Rahmenbedingungen erlauben.“

Preise sinken weiter

Mittlerweile hat Sonnenstrom die geringsten Erzeugungskosten unter allen neuen Kraftwerken. „Zudem hat er in der Bevölkerung die höchste Akzeptanz“, sagt Carsten Körnig vom Bundesverband der deutschen Solarwirtschaft (BSW-Solar). „Auch die Investitionsbereitschaft der Menschen in Photovoltaik wächst.“

2018 sei in Deutschland „der Durchbruch gelungen, der Markt wuchs um 70 Prozent.“ Für 2019 und 2020 erwartet er mindestens drei Gigawatt im Jahr.

Allerdings seien drei Gigawatt Zubau zu wenig, um die Klimaziele zu erreichen und die Potenziale der Photovoltaik wirklich zu nutzen. „Wir brauchen im Jahr mindestens zehn Gigawatt“, forderte Körnig. „Das sollten wir gesetzlich festschreiben. Hemmnisse im Gebäudesegment oder bei großen Solarparks, die außerhalb von Ausschreibungen errichtet werden, müssen abgebaut werden.“

In den Ausschreibungen liegen die Preise bereits bei fünf Cent je Kilowattstunde. „Vor 20 Jahren wäre man für verrückt erklärt worden, hätte man eine solche Aussage getroffen“, blickt er zurück. „Wir sind nicht mehr der Kostentreiber der Energiewende.“

Starker Rückenwind aus Europa

Das Europäische Parlament ist politisch bereits viel weiter als der Bundestag, auch agiert die EU-Kommission deutlich vorausschauender als die Große Koalition in Berlin. So wurde das Winterpaket der EU verabschiedet, das einen neuen Rechtsrahmen für die Photovoltaik entwickelt: ohne Strafsteuern, ohne bürokratische Hemmnisse und Bremsen, mit klaren und einfachen Regeln für die Stromspeicher. „Dieses Paket muss nun in nationales Recht umgesetzt werden“, fordert Walburga Helmetsberger, Geschäftsführerin von Solar Power Europe in Brüssel, dem europäischen Dachverband der Photovoltaikbranche.

In den EU-Mitgliedsstaaten spricht sich die Photovoltaik mittlerweile herum: Der Zubau in den 28 Mitgliedsländern steig 2918 um 36 Prozent auf acht Gigawatt. Nimmt man die Türkei und die Schweiz hinzu, waren es gar elf Gigawatt mehr. Für 2019 sieht Walburga Helmetsberger einen Zubau von 17 Gigawatt bis 24,5 Gigawatt als möglich, für 2020 zwischen 20 und 27,3 Gigawatt. (HS)

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