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Bürgersolaranlage für die Gemeinschaft bauen

Im österreichischen Weinviertel entsteht eine neue Solaranlage, die nicht nur auf ungewöhnlichem Wege finanziert wurde. Sie ist außerdem ein Teil einer Gemeinschaft, die ihren Solarstrom untereinander teilt.

Der österreichische Energiedienstleister Efriends Energy errichtet am Kavalierberg in Retz im Weinviertel, nur unweit der Grenze zur Tschechischen Republik, ein neues Soalrkraftwerk. Das Unternehmen verfolgt mit dieser bürgerfinanzierten Anlage ein anderes Konzept als das der Förderung durch eine Einmalvergütung oder einen Einspeisetarif. Vielmehr hat das Unternehmen im Auftrag des Weinhändlers Windmühlheuriger Bergmann vorher von privaten Investoren Geld eingesammelt.

Ökostrom und Wein als Gegegenleistung

Mit diesem Geld wird der Bau der Anlage finanziert. Die Investoren bekommen dafür über fünf Jahre lang gratis Ökostrom aus der neuen Anlage und erhalten zusätzlich noch einen Gutschein in Höhe der Investitionssumme, mit dem sie beim Windmühlheurigen einkaufen können – entweder im Handel oder direkt im Restaurant, das das Weingut am Retzer Kavalierberg betreibt. In diesem Fall sind das 1.500 Euro, die jeder Beteiligte vorher zum Bau der Anlage dazugegeben hat. „Unsere Lage am Retzer Kalvarienberg ist aufgrund der vielen Sonnenstunden optimal, um eine Photovoltaikanlage zu installieren“, betont Winzer Helmut Bergmann. „Mit dieser können wir unseren Heurigen künftig weitgehend energieautark betreiben. Dank der Technologie von Efriends können wir überschüssigen Ökostrom mit der Community teilen – und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.“

Anlage ist Teil einer Gemeinschaft

Denn Efriends hat schon vor einiger Zeit ein Geschäftsmodell entwickelt, das es den Kunden des Versorgers ermöglicht, selbst produzierten Solarstrom mit anderen zu teilen. „Der Strommrktplatz, den wir geschaffen haben, funktioniert österreichweit. Wenn es in Vorarlberg regnet, können unsere Kunden den Strom einer Photovoltaikanlage im Burgenland beziehen, wo gerade die Sonne scheint“, erklärt Matthias Katt, Geschäftsführer von Efriends Energy, das Prinzip. Auf einer App kann jeder Beteiligte in Echtzeit erfahren, wie viel Ökostrom aus der Community gerade zur Verfügung steht und wie viel dieser kostet. Basierend auf diesen Informationen können die Nutzer ihren Verbrauch anpassen.

Damit die Gemeinschaft funktioniert, braucht Efriends aber ständig neue Erzeugungsanlagen, die ins das System eingebunden werden. Eine davon ist der neue Generator in Retz. Es ist schon das dritte Projekt, das Efriends auf diese Weise finanziert hat. Die ersten beiden Gemeinschaftsanlagen wurden in Porrau im Weinviertel errichtet. Bereits in rund zwei Wochen startet in Füllersdorf im Weinviertel das nächste große Projekt. (su)

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