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Eigenverbrauch im Mehrfamilienhaus

In Düsseldorf hat eine Baugruppe auf ihrem Mehrfamilienhaus eine Solarstromanlage gebaut, die ein Drittel des Stromverbrauchs abdecken. Die Nachrüstung eines Speichers ist geplant, um den Eigenverbrauch weiter in die Höhe zu treiben und die Netzeinspeisung zu minimieren.

Bisher ist der Eigenverbrauch von Solarstrom in Mehrfamilienhäusern noch die Ausnahme. Vor allem die Erhebung eines Lastprofils ist das Risiko. Immerhin muss man bei der Auslegung der Anlage alle Familien mit ihrem teilweise recht unterschiedlichen Verbrauchsverhalten einbeziehen, was das Risiko einer Über- oder Unterdimensionierung der Anlage erhöht. Mit Unterstützung des Stromanbieters Naturstrom hat jetzt in Düsseldorf die Baugruppe Qbus zwei Solarstromanlagen auf ihr Hausdach installiert. Die Generatoren mit einer Gesamtleistung von 40 Kilowatt sind so ausgelegt, dass sie etwa ein Drittel des Strombedarfs der 26 Familien decken, die im Haus wohnen.

Strom für morgens und abends

Die beiden Solarstromanlagen sind auf den Strombedarf der Familien ausgelegt. Deshalb hat sich die Baugruppe für eine Ost-West-Ausrichtung der Anlagen entschieden. Sie produzieren damit vor allem in den Vormittags- und Nachmittagsstunden Strom, wenn die Nachfrage im Gebäude am höchsten ist. Außerdem konnte durch diese Ausrichtung die Dachfläche besser ausgenutzt werden. Den nicht verbrauchten Strom speisen die beiden Anlagen derzeit noch ins Düsseldorfer Netz ein. Außerdem beziehen die Familien Strom von Naturstrom, wenn die Produktion aus den Photovoltaikanlagen nicht reicht. Außerdem ist noch die Anschaffung eines Elektroautos geplant, um den Strom aus den Photovoltaikanlagen noch besser nutzen zu können. Doch Qbus erwägt noch den Einbau eines Stromspeichers. „Aber wir wollen zunächst beobachten, wie sich Eigenverbrauch und Strombezug entwickeln“, erklärt die Arbeitsgruppe Energie von Qbus.

Erneuerbare Wärme als Ergänzung

Um das Energiekonzept zu komplettieren, setzen die Bewohner des Hauses zusätzlich auf erneuerbare Wärme. Neben den Solarstromanlagen stehen auf dem Dach noch Solarthermiekollektoren. Diese liefert einen Teil des Warmwassers und der Raumheizung für das Gebäude. Den Rest übernimmt ein Holzpelletkessel, der im Keller des Hauses steht. Damit können sich die Familien vollständig mit Warmwasser und Heizwärme versorgen. Weil die Wohnanlage damit den Kohlendioxidausstoß erheblich senkt, wurde sie zu einer der 100 Klimaschutzsiedlungen des Landes Nordrhein-Westfalen ernannt. (Sven Ullrich)