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Experten: CSP-Strom bis 2020 deutlich billiger

Sonnenkraftwerke können in den nächsten sechs Jahren weitaus billiger werden. Vor allem die Speicherkosten müssten dazu deutlich sinken. Dann, so Forscher, können CSP-Kraftwerke die Preise von Photovoltaiksystemen um bis zu einem Drittel unterbieten.

Die Inbetriebnahme des Sonnenwärmekraftwerks Ivanpah in der us-kalifornischen Mojave-Wüste Anfang 2014 hat auch dem Thema Concentrating Solar Power (CSP) wieder Leben eingehaucht. Das Hoffnungsprojekt der Sonnenwärmebranche liegt 60 Kilometer südwestlich von Las Vegas und hat eine installierte Leistung von 392 Megawatt.

Zuvor hatte die starke Kostensenkung für Photovoltaikmodule aus multikristallinem Silizium den Markt für Sonnenkraftwerke arg geschrumpft. Nach Berechnungen des Forschungsinstituts Lux Research aus Boston sinkt der jährliche CSP-Markt von 2,45 Gigawatt Zubau im vergangenen Jahr auf 2,0 Gigawatt im Jahr 2018. „Aber die Technologie hat das Potenzial zurückzukommen und die durchschnittlichen Stromgestehungskosten von multikristalinen Siliziummodulen zu unterbieten“, sagt Ed Cahill, Partner bei Lux Research Associate und Hauptautor der Studie „Turning Up the Heat on Advanced Concentrating Solar Components“. Er hegt große Erwartungen: „Weiterentwickelte Komponenten und Wärmeenergiespeicher können CSP-Kraftwerke befähigen, höhere Temperaturen zu erreichen und dadurch die Stromgestehungskosten von Photovoltaiksystemen um 6 bis 33 Prozent in den sonnigsten Gebieten zu unterbieten“, erklärt Cahill.

Wettstreit der Solartechnologien

Eine der Hauptaussagen der Studie von Lux Research ist, dass Wärmeenergiespeicher der wichtigste Ansatzpunkt sind, um Kosten zu reduzieren – sie mach einen Mammutanteil der Kosten aus. Laut den Marktforschern wird sich die neue Technologie der CSP-Türme bei großen Projekten durchsetzen. Ohne Speichersystem ist CSP heute noch 37 bis 60 Prozent teurer als multikristalline Silizium-Photovoltaik. Mit einem Speicher über 14 Stunden erhöht sich der Wert sogar um das Zehnfache.

Fresnel-Kollektoren seien dagegen geeigneter für kleine Projekte. Sie sind eine Weiterentwicklung der Parabolrinnen-Technik. Die Technologie: Mehrere parallele, flache Spiegelstreifen reflektieren dabei die einfallende Sonnenstrahlung auf das Absorberrohr. Ein zusätzlicher zweiter Spiegel hinter dem Rohr lenkt die Strahlung auf die Brennlinie. Fresnel-Kollektoren mit Salzspeicher hätten demnach die Möglichkeit die Photovoltaiksystempreise bis 2020 etwas um sechs Prozent zu unterschreiten. (Niels H. Petersen)