Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Gewerbespeicher: Zehn Cent die Kilowattstunde

Auf der EES stellten immer mehr Firmen große Batteriesysteme aus. Diese sind modular aufgebaut, denn der Strompuffer muss optimal zum Kunden passen. Geld spart der Speicher vor allem, wenn er Lastspitzen reduziert. 

Stetig sinkende Speicherpreise scheinen für immer mehr Unternehmen in Gewerbe und Industrie interessant zu sein. „Die durchgespeicherte Kilowattstunde kann mit dem Hochvoltsystem TS HV 70 inklusive Batteriewechselrichter unter zehn Cent je Kilowattstunde fallen“, verspricht Simon Schandert, technischer Geschäftsführer bei Tesvolt. Bei diesem Preis ließe sich ein Gewerbespeicher für viele Firmen wirtschaftlich betreiben. Die Redaktion photovoltaik will sich das auf dem Papier genau ausrechnen lassen.

Geld in sieben Jahren wieder drin

Los gehts: Für Speicherkosten inklusive Installationskosten fallen bei Endkunden 49.900 Euro an. Diese Kosten verteilen sich auf 8.000 Zyklen bei 67 Kilowattstunden und 92 Prozent Wirkungsgrad für das gesamte System. Die Entladetiefe wird dabei mit 100 Prozent angegeben. Unter dem Strich stehen dann zehn Cent pro Kilowattstunde. Ganz genau: 10,1 Cent. Ein Wert, bei dem Tesvolt alle Voraussetzungen für einen Massenmarkt der Gewerbespeicher erfüllt sieht. Denn die Investitionskosten und der Preis für die gespeicherte Kilowattstunde seien besonders niedrig, meint Schandert. „Der Preis pro Kilowatt ist ebenfalls sehr günstig, sodass sich Anwendungen in Kombinationen mit Spitzenlastkappung bereits in fünf bis sieben Jahren amortisieren lassen.“ Ab November 2017 soll das neue System ausgeliefert werden, verspricht er. Die Systeme sind für die Innenmontage konzipiert, können auf Anfrage auch im Containerverbund geordert werden.

Tesvolt hat sich auf Batteriespeicher für Gewerbe und Industrie spezialisiert. Die Systeme sind flexibel konfigurierbar in der Leistung und ermöglichen es auch später noch, die Leistung und Kapazität aufzustocken. Mit dem TS HV 70 werden gerade Anwendungen wie Lastspitzenkappung und ein gesteigerter Eigenverbrauch möglich. Aber auch unterschiedliche Netzsystemdienstleistungen sowie den Off-Grid-Betrieb bei Optimierung eines Dieselgenerators stellt der Hochvoltspeicher mit einer Laderate von 1C bereit.

Umrichter mit SMA entwickelt

Die kalendarische Lebensdauer des Systems liegt bei bis zu 30 Jahren, verspricht die Firma aus der Lutherstadt Wittenberg. Es verfügt über eine Batteriespannung von 575 bis 1.000 Volt und wurde auf den Betrieb mit den dreiphasigen Batteriewechselrichtern SMA Sunny Tripower Storage optimiert. Der SMA-Wechselrichter wurde zusammen mit Tesvolt entwickelt und ist direkt über das Unternehmen aus Wittenberg zu bekommen. An ein System TS HV 70 mit 60 Kilowatt Leistung können jeweils bis zu vier Batterien zu je 67 Kilowattstunden, also insgesamt 268 Kilowattstunden, angeschlossen werden. So lassen sich Speicher mit bis zu einigen Megawatt realisieren.

Die prismatischen Zellen, die Tesvolt von Samsung SDI bezieht, sind sehr langlebig und sicher. In Kombination mit dem aktiven Batterielademanagement, das den Ladezustand jeder einzelnen Zelle individuell ausbalanciert und somit optimiert, werden laut Tesvolt Fehler und Schäden im System vorgebeugt.

Trend zu Hochvolt

Die Messe spiegelte auch den Trend hin zu Hochvoltsystemen und zu einer immer höheren Standardisierung der Produkte. Zudem erfordert eine zukünftige Ladeinfrastruktur für Elektroautos mehr Leistung. Immer mehr Firmen bieten Clus­terlösungen an. Die Redundanz bei der Hardware ist bei Anwendungen wie Spitzenlastverschiebung und Notstrom enorm wichtig. (Niels H. Petersen)

Bleiben Sie immer aktuell – mit unserem Newsletter.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Fachzeitschrift photovoltaik, die am 29. Juni 2017 erscheint. Abonnenten können den gesamten Artikel nach dem Erscheinen online lesen – im Abobereich unserer Webseite.