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Zubau in Deutschland soll 2018 um 50 Prozent wachsen

Die Fachmesse „The Smarter E“ öffnet ihre Tore. Der Messeveranstalter Markus Elsässer erwartet 50.000 Fachbesucher in München. 1.177 Aussteller aus 49 Ländern stellen ihre Geschäftsideen, Produkte und Lösungen vor. Die Nachfrage für Photovoltaik boomt weltweit.

Von den rund 1.200 Ausstellern haben 793 einen Stand auf der Intersolar, 254 Aussteller präsentieren auf der EES Europe. Die beiden Messen EM Power und Power2Drive finden in diesem Jahr das erste Mal statt. Für den Geschäftsführer von Solar Promotion, Markus Elsässer, wächst nun immer mehr zusammen, was zusammengehört: Solarstrom, Wärme, Mobilität. Dieser Trend war in den letzten drei bis vier Jahren immer mehr abzusehen, meint Elsässer. Vor allem Digitalisierung und Dezentralisierung sind zwei Trends, die verstärkt auf der Messe zu beobachten seien.

Die Politik muss ihre Hausaufgaben allerdings noch machen. Damit nach dem Atomausstieg in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren auch der Ausstieg aus der Kohleverstromung gelinge, muss der Ausbau von Ökostromausbau, Speichern sowie von Netz- und Ladeinfrastruktur deutlich beschleunigt werden, fordert der Branchenverband BSW-Solar. „Die Bundesregierung hat sich dies im Koalitionsvertrag vorgenommen“, weiß BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig und fordert: „Nach 100 Tagen der Regierungskoalition müssen diesen Ankündigungen auch Taten folgen, um bestehende Marktbarrieren zu beseitigen.“ Immerhin: „In Deutschland wird in den nächsten Tagen die eine millionste Solarstromanlage auf einem Hausdach in Betrieb genommen“, frohlockt Körnig auf der Fachmesse The Smarter E in München. Zudem werde mittlerweile jede zweite neue private Photovoltaikanlage mit einem Batteriespeicher installiert.

Preis für Batteriespeicher seit 2013 halbiert

Beachtlich ist die Preissenkung bei den Batteriespeichern. Im Vergleich zu 2013 hat sich der Systempreis fünf Jahre später halbiert. Bei Systemen bis zehn Kilowattstunden Kapazität lag der Preisrutsch bei 43,8 Prozent. Größere Systeme bis 30 Kilowattstunden sind preislich um 57,3 Prozent gefallen. Ob der Preisrutsch auch so weitergeht, bezweifeln mehrere Marktteilnehmer. Zumindest bis 2020 werden die Preise höchstens moderat fallen, weil die die Konkurrenz und damit die Nachfrage für die Batteriezellen sich gerade aus der Automobilindustrie stark erhöht hat. „Die Preise für Batteriezellen sind im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen“, bestätigt BMZ-Chef Sven Bauer gegenüber photovoltaik.

Denn gerade die Verbindung von Solarstrom mit Elektromobilität findet immer mehr Anklang. „Dank Digitalisierung und innovativer Hardware dringt Solarenergie zunehmend auch in die Bereiche Mobilität und Wärme vor“, betont BSW-Chef Körnig. Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des BSW-Solar sieht das auch die weit überwiegende Mehrheit der Autofahrer so: 73 Prozent der insgesamt 1.011 befragten Autofahrer in Deutschland sind der Meinung, dass die Solarenergie verstärkt ausgebaut werden sollte, damit Elektroautos künftig umweltfreundlich mit Ökostrom betrieben werden können. 90 Prozent würden bei gleichem Preis ein Elektroauto vorzugsweise mit Strom laden, der durch Solarenergie und andere Erneuerbare Energien erzeugt wurde. Fast niemand will demnach Atom- oder Kohlestrom tanken.

2,5 Gigawatt Zubau in 2018 erwartet

Für Deutschland rechnet der Branchenverband in diesem Jahr mit einem Photovoltaikzubau von rund 2,5 Gigawatt, im Vorjahr waren es nur 1,75 Gigawatt. Das würde einem Marktwachstum von etwa 50 Prozent entsprechen. International ist die Photovoltaik auf dem Vormarsch: Der ursprünglich für 2020 erwartete Schritt über die 100-Gigawatt-Marke wird nach der aktuellen BSW-Prognose bereits 2018 erreicht. (Niels H. Petersen, München)

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