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Modulqualität ist gestiegen

Das Photovoltaikinstitut Berlin hat seine Erkenntnisse aus mehr als 250 Modulfabrik-Audits in einem Whitepaper zusammengefasst. Die Qualität der Module sei insgesamt gestiegen. Einige gängige Ansichten, wer gute Qualität liefert, müssten jedoch revidiert werden.

Seit 2012 hat das Prüfinstitut PI Berlin über 259 Fabrikaudits bei mehr als 120 Herstellern weltweit durchgeführt und die Ergebnisse in einem Whitepaper zusammengefasst. Von einigen pauschalen Aussagen muss sich die Branche wohl verabschieden. Die Größe eines Herstellers, der Automatisierungsgrad oder der Produktionsstandort  steht nicht immer im direkten Zusammenhang mit der Qualität der gefertigten Module. Jedoch ist die Modulqualität insgesamt gestiegen.

Die Audits werten den typischen Produktionsablauf vom Rohstoffeingang über den gesamten Modulmontageprozess bis hin zur Verpackung und zum Versand des Endprodukts umfassend aus. Das Ergebnis ist eine risikobasierte Qualitätsbewertung, die auf dem Produktionszustand einer bestimmten Fabrik zu einem bestimmten Zeitpunkt basiert.

Größere Produktionen liefern bessere Qualität

Die Studie zeigt, dass größere Fabriken in der Regel besser abschneiden. Kein Hersteller mit einer Kapazität von mehr als 3 Gigawatt pro Jahr bekam eine schlechte oder unterdurchschnittliche Qualitätsbewertung. Die Mehrheit hatte ein durchschnittliches oder überdurchschnittliches Rating, mit einigen Schwankungen von Fabrik zu Fabrik.  „Wir führen diese Ergebnisse auf höhere Automatisierungslevel, bessere Ausgangsmaterialien und qualifizierteres Fachpersonal zurück“, sagt Stella Su, Senior Auditorin bei PI Berlin und Autorin der Studie.

Asien entwickelt sich zum Spitzenreiter

Andere Ergebnisse widersprechen manchen Klischees in der Branche. So zeigt die Studie, dass Hersteller in China, Südostasien und Korea durchschnittlich bessere Qualitätswerte aufweisen als vergleichbare Produktionen in Europa, den USA, Mexiko und Indien. Su führt dies auf die Entstehung einer echten Massenproduktion in Asien zurück, die es über Skaleneffekte erleichtert, an gutes Material und Personal zu kommen.

Schwankungen zwischen Produktionsstandorten

Die Qualität zwischen den verschiedenen Fabriken eines einzigen Herstellers bleibt weiterhin unterschiedlich. Einige Hersteller können je nach Werk bis zu drei verschiedene Qualitätsstufen haben. Su glaubt, dass "ein Teil davon auf die Unternehmenskultur zurückzuführen ist – jene Unternehmen mit einer starken Qualitätskultur und -philosophie werden sich bemühen, ein hohes Maß an Konsistenz zwischen den Fabriken zu gewährleisten, andere mit einer schwächeren Qualitätskultur werden ein viel höheres Maß an Variabilität erleben.“

Kundenwunsch nach Qualität treibt die Entwicklung

In Ermangelung relevanter, internationaler Qualitätsstandards für die Modulherstellung gehören anspruchsvolle Käufer oder Investoren zu den größten Treibern für Verbesserung. Obwohl nur 8 Prozent der Hersteller konstant eine ausgezeichnete Qualitätsbewertung erreicht haben, ist die Zahl der Hersteller mit einer schlechten Qualitätsbewertung im Laufe der Zeit zurückgegangen. Die meisten Hersteller konnten ihre Qualität aufrechterhalten oder verbessern, wobei mehr als die Hälfte der geprüften Hersteller ihre Bewertungen zwischen 2015 und 2017 verbessert haben. „Der Wettbewerb in der Photovoltaikbranche und steigende Kundenansprüche haben die Fertigungsqualität erhöht“, so Su. „Noch ist jedoch nicht alles gewonnen. Die Zahlen zeigen, dass sich eine sorgfältige Prüfung bei der Auswahl der Module für Investoren in große Solaranlagen immer noch auszahlt“.

Das Whitepaper in englischer Sprache steht hier zum Download bereit. (PF)