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STANDPUNKT DER WOCHE

Stefan Ronzani: “Mit dem Prosumer zur Energiewende!“

Sonnenstrom ist Solidarstrom: Stefan Ronzani ist Produktmanager für Photovoltaik bei den Stadtwerken Stuttgart. Er sieht enorme Möglichkeiten in den Ballungsräumen – wenn das aufgeblähte EEG deutlich vereinfacht wird.

Der Blick über die Stuttgarter Dächer verrät: Es bleibt noch viel zu tun in Sachen Energiewende. Gerade dank Photovoltaik könnten wir schon viel weiter sein. Mit über 200 Photovoltaikanlagen in den vergangenen drei Jahren haben die 2011 gegründeten Stadtwerke Stuttgart den Ausbau in der Landeshauptstadt vorangetrieben.

Gas geben in Stuttgart!

Aber nun heißt es für alle Stuttgarter: Gas geben! Denn Photovoltaik ist insbesondere für Ballungszentren der leichteste Hebel, erneuerbare Energien vor Ort zu erzeugen und den Klimaschutzzielen somit näher zu kommen.

Photovoltaik ist von der Bevölkerung weitgehend akzeptiert. Sie beeinträchtigt kaum die Landschaft, ist bezahlbar und macht ökonomisch Sinn. Der „Prosumer“ wird zum Inbegriff der Energiewende: Die Vorstellung, auf dem eigenen Dach erzeugten Ökostrom direkt selbst zu verbrauchen, kommt gut an.

Das aufgeblähte EEG deutlich vereinfachen

Und dies trotz widriger Rahmenbedingungen. So wäre es erstens an der Zeit, das unnötig aufgeblähte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wieder deutlich zu vereinfachen und kontraproduktive Vorschriften abzuschaffen. Wozu Mehrwertsteuer und teilweise EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch?

Auch macht es wenig Sinn, wenn ein Einfamilienhausbesitzer mit Photovoltaikanlage für die Einspeisevergütung einen Steuerberater engagieren muss, dessen Honorar seine Vergütungseinnahmen übersteigt. Man könnte sich bei einer Vereinfachung des EEG gar vorstellen, sich vollständig von der EEG-Vergütung zu verabschieden, denn Photovoltaik lohnt sich ohnehin.

Allgemeine Solarpflicht für Neubauten und Sanierungen

Zweitens ist es höchste Zeit für eine allgemeine Solarpflicht für Neubauten und Gebäudesanierungen – optimaler Weise mit finanziellen Anreizen, um die Sanierungsquote endlich signifikant zu erhöhen.

Für alle diejenigen, die kein eigenes Dach haben, – in Deutschland die Mehrheit – ist solarer Mieterstrom eine gute Lösung. Die gesetzlichen Vorschriften erschweren allerdings die Wirtschaftlichkeit der Mieterstromprojekte erheblich. Insofern sollte drittens das Mieterstromgesetz nachgebessert werden, damit alle ihren Teil zur Energiewende beitragen können.

Sonnenstrom ist Solidarstrom: Hier finden Sie viele andere Statements zur solaren Energiewende und den Chancen für Deutschland.

Alle Interviews und Statements lesen Sie im Novemberheft der photovoltaik, das am 14. November 2019 erschienen ist. Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen der politischen Debatten um die Energiewende und ihre Chancen für Deutschland. Abonnenten können alle Beiträge nach Erscheinen auch online lesen. In unserem neuen Webshop gibt es unsere Hefte zudem auf Einzelbestellung.