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Ostdeutsche Verteilnetzbetreiber planen Netzausbau gemeinsam

Die Verteilnetzbetreiber der Arbeitsgemeinschaft Flächennetzbetreiber Ost haben ihren Netzausbauplan für das Hochspannungsnetz veröffentlicht. Es sind elf neue Verknüpfungspunkte zwischen Verteil- und Übertragungsnetz geplant sowie 29 Erweiterungen.

Nach aktueller Planung müssen in der Region zwischen Ostseeküste und Thüringer Wald bis zum Jahr 2030 elf Netzverknüpfungspunkte zwischen Verteil- und Übertragungsnetz neu errichtet und 29 Verknüpfungspunkte verstärkt werden. Zusätzlich müssen bis zum Jahr 2030 im Hochspannungsnetz insgesamt 526 Kilometer Trassen neu errichtet und 2.156 Kilometer Trassen verstärkt werden.

Der Netzausbauplan NAP 2019 der Arge FNB Ost berücksichtigt einen Zeithorizont bis zum Jahr 2030. Für die Prognosen zur Erzeugungs- und Lastentwicklung orientiert er sich an den Eingangsdaten aus dem Prozess zur Netzentwicklungsplanung (NEP 2030, Version 2019) und ergänzt diese mit lokalen Analysen und eigenen Abschätzungen der beteiligten Verteilnetzbetreiber.

Mehr Strom erzeugt als gebraucht

Schon heute übersteigt in zahlreichen Verteilnetzbereichen die Stromerzeugung den dortigen Verbrauch um ein Vielfaches. Im Jahr 2030 werden in den im NAP 2019 betrachteten Verteilnetzen 57 Gigawatt (GW)  Erzeugungsleistung angeschlossen sein, wovon rund 50 GW aus Erneuerbaren Energien stammen werden. Nach der Prognose werden im Jahr 2030 somit fast 90 Prozent der installierten Erzeugungsleistung in den Netzen der ARGE FNB Ost aus erneuerbaren Energiequellen stammen.

Flächennetze werden zu Flächenkraftwerken

Dabei gilt, dass auch zukünftig der größte Teil der Erzeugungsleistung im Verteilnetz angeschlossen sein wird. Rückspeisungen in die Übertragungsnetze werden voraussichtlich deutlich häufiger und mit größeren Leistungswerten auftreten, als dies aktuell der Fall ist. Die Flächennetze werden damit zu Flächenkraftwerken, die Übertragungsnetze übernehmen hierbei weiterhin ihre verbindende Funktion zu.

Beim Einfluss von Speichern und flexiblen Lasten zeigt sich an den untersuchten Netzen, dass deren Netzintegration nur in Einzelfällen Netzausbaumaßnahmen bis über 2030 hinaus verzögern kann. Hierfür sind zudem noch die technischen, gesetzlichen, regulatorischen und wirtschaftlichen Randbedingungen zu setzen.

Im Rahmen der Energiewende wird die überwiegend zentrale Energieerzeugung durch große Kraftwerke von einer dezentralen, dargebotsabhängigen Einspeisung regenerativer Energien in die Verteilnetze abgelöst. Aufgrund der CO2-Minderungsziele für verschiedene Sektorenwird es in Zukunft zu einer verstärkten Elektrifizierung des Verbrauches kommen. Diese Herausforderungen betreffen vor allem die Verteilnetze, deren Bedeutung für die Systemstabilität der Energieversorgung entsprechend wächst. (PF)

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