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Schneller Ökostromausbau lohnt auch finanziell

Eine Kilowattstunde aus neuen Grünstromanlagen ist gut drei Cent günstiger als aus fossiler oder atomarer Erzeugung. Insgesamt könnten Erneuerbare bis 2030 immerhin 54 Milliarden Euro an Kosten einsparen.

Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien führt zu einer kräftigen Kostenersparnis. Bis zum Jahr 2030 summiert sich der Kostenvorteil des Ökostroms auf insgesamt 54 Milliarden Euro. Das geht aus einer aktuellen Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace Energy erstellte. Die Wissenschaftler verglichen die Kosten von konventioneller und regenerativer Stromerzeugung von heute bis 2050.

Grüne Kostenersparnis

Das Ergebnis: Jede Kilowattstunde Strom aus neu gebauten Wind-, Wasser- und Solaranlagen kostet demnach im Schnitt 3,1 Eurocent weniger als fossiler Strom. „Für die politische Entscheidung über die weitere Ausgestaltung des Ausbaus erneuerbarer Energien sind ausschließlich die Kosten neuer Ökostromanlagen relevant“, heißt es in der Studie.

Es sei nicht nur ökologisch richtig, den Ausbau weiterhin energisch voranzutreiben, sondern auch wirtschaftlich vernünftig, kommentierte Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik von Greenpeace Energy. Politischen Bestrebungen, das Tempo der Energiewende zu drosseln, müsse deshalb eine entschiedene Abfuhr erteilt werden. Je langfristiger der Betrachtungszeitraum, desto stärker rentiert sich der rasche Ausbau von Wind, Wasser und Sonne.

522 Milliarden Euro bis 2050

Laut Studie steigert sich der Kostenvorteil der erneuerbaren Energien auf 522 Milliarden Euro bis 2050. Dazu verglichen die Forscher die Mehrkosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit den Stromgestehungskosten konventioneller Technologien. Die separate Betrachtung der einzelnen Energien zeigt, dass Windstrom mit 405 Milliarden Euro den größten Kostenvorteil bringt. „Mit dieser positiven Bilanz könnten auch vergleichsweise hohe systembedingte Integrationskosten gegenfinanziert werden“, heißt es in dem Papier.

Die Autorinnen der FÖS-Studie Lena Reuster und Swantje Küchler begründen die positive Ökostrombilanz wie folgt: Erstens verursachen Atom und Kohle Umweltschäden, die von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Jede Kilowattstunde Grünstrom hilft, diese Umweltschäden zu vermeiden. Zum zweiten sinken die Kosten für neue Ökostrom-Anlagen immer mehr. „Diese Tatsache ist insbesondere der durch Lernkurven und Skaleneffekte sinkenden Technologiekosten der Erneuerbarenanlagen zu erklären“, heißt es in dem Papier. Erneuerbare Energien jetzt zu bremsen, verspreche also keine kostenmindernde Wirkung. (Niels H. Petersen)