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Formel E startet in Berlin Tempelhof

Am Samstag gab die Formel E ihr deutsches Debüt in Berlin Tempelhof. Es ist die erste Saison der neuen elektrischen Rennserie, die am 13. September 2014 in Peking startete. Immerhin rund 21.000 Zuschauer verfolgten das Rennen auf dem alten Fluggelände. Der Rennsieger de Grassi wurde nachträglich disqualifiziert.

Die Namen klingen nach großem Motorsport: Senna, Prost und Piquet. Hier handelt es sich aber nicht um die ehemaligen Formel-1-Piloten, sondern um deren Söhne. Oder um den Neffen wie bei Bruno Senna. Der brasilianische Kultfahrer Ayrton Senna war 1994 beim Großen Preis von San Marino ums Leben kommen. Auch der deutsche Nick Heidfeld ist mit von der Partie. Denn Spitznamen „Quick Nick“ bekam er unter anderem als Formel-1-Fahrer für Sauber Mercedes.

Anders als bei der Formel 1 ist der Event auf einen Tag reduziert – auch am die Kosten schlang zu halten. Die Zuschauer erlebten also Testläufe, Qualifikation und Rennen hintereinander weg. Bis zu 225 Stundenkilometer fahren die Rennwagen mit den Lithiumakkus. Das sind nur rund 100 Stundenkilometer weniger als in der Formel 1. Die Batterie der Rennflitzer hat 133 Kilowatt Leistung, das sind umgerechnet 181 Pferdestärken, maximal sind technisch bis 201 Pferdestärken möglich.

Di Grassi disqualifiziert

Am Ende des Tages feierte der Brasilianer Lucas di Grassi einen Start-Ziel-Sieg. Allerdings kassierte die Rennleitung diesen Sieg um 21:40 Uhr und knapp fünf Stunden nach dem Rennen wieder ein. Der Grund: Ein modifizierter Frontflügel am Elektroflitzer verstieß gegen die Rennauflagen. Das Rennteam Audi Abt argumentierte, dass das sei im Rahmen von Reparaturen passiert und es habe dadurch keinen Wettbewerbsvorteil für den Fahrer di Grassi geben. Dennoch verzichtete des Team auf einen Einspruch gegen das Urteil.

Der offizielle Sieger heißt nun Jerome D’Ambrosio vom Team Dragon Racing. Er benötigte 48 Minuten und 26,6 Sekunden. Zweiter wurde Sébastien Buemi, der deutsche Nick Heidfeld belegte den fünften Platz. Als Werbung für die Elektromobilität war das Renner ein Erfolg. Die Stimmung auf den Rängen während des Rennens war gut. Viele Zuschauer zeigten sich begeistert und attestieren der neuen Klasse künftig eine Chance sich neben den Verbrennern zu etablieren.

Zudem gab es einen Weltrekord: 577 E-Fahrzeugen führen vor dem eigentlichen Rennen über die Rennstrecke und markierten die größte Parade von Elektrofahrzeugen der Welt – bisher stand der Rekord von 507 E-Flitzern im Guiness-Buch der Rekorde. Darunter waren 96 Tesla vom Model S und 111 Citroën C-Zero. (Niels H. Petersen)

Rennergebnis:

1. Jerome D’Ambrosio, Dragon Racing, 48:26.566
2. Sébastien Buemi, e.dams-Renault, +2.433s
3. Loïc Duval, Dragon Racing, +3.508s
4. Nelson Piquet Jr, NEXTEV TCR, +3.975s
5. Nick Heidfeld, Venturi, +13.046s
6. Stéphane Sarrazin, Venturi, +13.335s
7. Jean-Eric Vergne, Andretti, +13.678s
8. Sam Bird, Virgin Racing, +14.055s
9. Vitantonio Liuzzi, Trulli, +15.636s
10. Nicolas Prost, e.dams-Renault, +16.602s
11. Antonio Felix da Costa, Amlin Aguri, +16.797s
12. Jaime Alguersuari, Virgin Racing, +20.594s
13. Scott Speed, Andretti, +21.149s
14. Daniel Abt, Audi Sport ABT, +23.668s
15. Charles Pic, NEXTEV TCR, +25.491s
16. Salvador Duran, Amlin Aguri, +44.137s
17. Bruno Senna, Mahindra Racing, +46.257s
18. Karun Chandhok, Mahindra Racing, +52.703s
19. Jarno Trulli, Trulli, +2 laps

Ausgeschlossen: Lucas di Grassi, Audi Sport ABT