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Intersolar prämiert zum zehnten Mal herausragende Innovationen

Mit dem Intersolar-Award werden schon seit zehn Jahren herausragende Innovationen in der Photovoltaikbranche ausgezeichnet. In diesem Jahr gewannen Ciel & Terre, Hanwha Q-Cells und SMA die begehrten Trophäen in der Kategorie Photovoltaik.

Der französische Projektierer und Entwickler von schwimmenden Photovoltaikanlagen Ciel & Terre International, der Modulhersteller Hanwha Q-Cells und der Wechselrichterhersteller SMA haben die diesjährigen Intersolar-Awards in der Kategorie Photovoltaik gewonnen. Ciel & Terre konnte die Jury mit seiner modular aufgebauten und skalierbaren Hydrelio-Technik überzeugt. Das ist eine schwimmende Plattform auf der die Module montiert werden. Da das Wasser die Module kühlt, steigt der Ertrag. Zudem zeichnet sich die Lösung dadurch aus, dass sie die Wasserqualität nicht beeinträchtigt. Statt dessen schirmt sie die Wasseroberfläche gegen zu großer Sonneneinstrahlung ab und verhindert nicht nur die Austrocknung des Gewässers, sondern reduziert die Algenbildung. Außerdem sind die Komponenten der Hydrelioanlagen komplett recycelbar, was die Jury zusätzlich überzeugte. „Diese Technik leistet einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Energiewende in diesem Nischenmarkt“, urteilen die Juroren.

Energiesparendes Modul entwickelt

Der Modulhersteller Hanwha Q-Cells wurde für sein neues Q-Peak-Modul ausgezeichnet. „Neben seinem hohen Wirkungsgrad besticht das Produkt gleichzeitig mit seiner Produktnachhaltigkeit sowie der einfachen Systemintegration“, begründet die Jury ihre Wahl. Ein Teil dieser Nachhaltigkeit ist die Tatsache, dass Q-Cells den bisher üblichen Modulrahmen, der mit viel Energie hergestellt werden muss, durch einen Stahlrahmen ersetzt. Das verbessert die CO2-Bilanz um satte 15 Prozent. Außerdem reduziert Q-Cells mit einem neu entwickelten Montagekonzept den Installationsaufwand. Neben den Arbeitskosten sinkt auch das notwendige Montagematerial um 80 Prozent. Diese Kombination aus innovativem Design und Produktnachhaltigkeit war der Jury einen Award wert.

Stehender Stringwechselrichter

Den dritten Award bekam SMA für seinen neuen Wechselrichter Sunny Tripower Core 1. Das ist ein Stringwechselrichter für das Projektgeschäft, der nicht mehr hängend, sondern stehend installiert wird. Das Gerät ist hauptsächlich für Gewerbedächer gedacht. Er wird direkt neben die Modulreihen gestellt, die über ihn angeschlossen werden. Dadurch spart sich der Projektierer die üppige Gleichstromverkabelung für den Anschluss der Strings auf dem Dach an Wechselrichter, die in der Regel mehrere Stockwerke darunter montiert sind. Zudem bringt der Wechselrichter gleich die gesamte notwendige Kommunikation mit, so dass er schnell angeschlossen ist. Auf diese Weise können im Vergleich zu anderen Wechselrichtern von SMA pro Watt etwa 20 Prozent der Kosten eingespart werden. Die Wirtschaftlichkeit, das technische Design und die verbesserte Handhabung des Produkts überzeugte die Juroren. „Zusammen mit einem neuen, aktiven Kühlsystem entsteht ein einzigartiges Design mit einfachem Zugriff auf alle Komponenten und Anschlüsse für Gleich- und Wechselstrom“, erklärt die Jury. „Effektive Steuerfunktionen sorgen für die einfache Integration in das Stromsystem.“

Geschlossen Kühlkette für Milch

Mit den Intersolar-Awards in der Kategorie Herausragende Solare Projekte bedachte die Jury in diesem Jahr unter anderem zwei Gemeinschaftsprojekte der Universität Hohenheim und dem Offgrid-Spezialisten Phaesun in Kenia und im Sudan ausgezeichnet. Die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) initiierten Projekte bestehen aus Solaranlagen zur Kühlung von von Milch, um eine ununterbrochene Kühlkette zu schaffen. In dem System werden herkömmliche Kühlschränke eingesetzt, die aber eine zusätzliche smarte Komponente besitzen. Denn der Strombedarf für die Kühlung wird an den Ertrag aus der Solaranlage angepasst. Außerdem wurden keine Speicherbatterien eingesetzt, um auch nachts eine Kühlung zu gewährleisten, sondern durch einen Wärmespeicher in Form von Eis ersetzt. Die Jury erkennt mit der Auszeichnung nicht nur die potenziellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Projekts sondern auch die Ausrichtung als Business Case an.

Solare Prozesswärme für Pharmaunternehmen

Ein zweiter Award in dieser Kategorie ging an das jordanische Pharmaunternehmen RAM Pharma für das Projekt einer solaren Dampferzeugung. Es ist das erste Projekt zur direkten solaren Prozessdampferzeugung für industrielle Prozesswärme in Nahost und Nordafrika. Der Dampf mit einer Temperatur von 160 Grad Celsius wird dabei in einer konzentrierenden konzentrierenden Photovoltaikanlage mit 18 Fesnelkollektoren erzeugt. Diese versorgen parallel zu einem Heizkessel die Produktionsanlagen mit ausreichend Wärme. Das System, das von Industrial Solar entwickelt wurde, kann jährlich bis zu 340 Megawattstunden liefern und dabei den Dieselverbrauch für den Heizkessel um über 35.000 Liter senken. „Das Projekt beweist, wie wichtig solar erzeugter Dampf künftig in der Industrie sein wird“, betonen die Juroren.

Virtuelles Kraftwerk ausgezeichnet

Der dritte Award in der Kategorie Herausragende Solare Projekte ging an Next Kraftwerke für die Entwicklung und die Etablierung eines virtuellen Kraftwerks als Beitrag zur Netzstabilisierung. Dazu hat das Unternehmen inzwischen in Deutschland 4.200 mittlere und kleinere Erzeugungsanlagen zusammengeschaltet und betreibt sie als ein Kraftwerk. Dieses hat eine Gesamtleistung vom immerhin schon drei Gigawatt. „Durch die digitale Vernetzung überbrückt Next Pool die Lücken, die durch die schwankenden Energieeinspeisungen entstehen“, urteilen die Juroren. Next Kraftwerke bezieht dazu die Echtzeitdaten über die aktuelle Produktion jeder einzelnen Anlage und kann so ständig genau beziffern, wie viel Strom diese ins Netz einspeisen. Zudem sind genaue und vor allem detaillierte Prognosen über die Einspeisung möglich. Die Jury zeichnete vor allem das Geschäftsmodell aus, das eine große Bedeutung für die Entwicklung regulatorischer Rahmenbedingungen hat. Gewürdigt wurde außerdem der geleistete Beitrag zur künftigen Entwicklung der weltweiten Energieversorgung.

Energie und Lebensmittel gleichzeitig produzieren

Ebenfalls einen Award bekam Sunfarming für das Food & Energy Training Project, innerhalb dessen Lebensmittel und Energie wirtschaftlich und zugleich ressourcenschonend an ein und demselben Ort zu produziert werden. So sind auf dem Campus der North West University in Südafrika 15 agro-solare Gewächshäuser entstanden. Studierende und Bürger können hier ihr Wissen ausbauen und Fertigkeiten weiterentwickeln. Das Projekt zeigt außerdem, wie sich Photovoltaik in die agro-solaren Unterkonstruktionen großer Lebensmittel- und Energieanlagen integrieren lässt. Die Jury war von dem weltweiten Entwicklungspotenzial sowie dem großen gesellschaftlichen Nutzen einschließlich der Schaffung neuer Arbeitsplätze beeindruckt.

Deponie solar überdacht

Den fünften Award in der Projekte-Kategorie gewann Goldbeck Solar. Das Unternehmen wurde für die Abdeckung einer Deponie in Detmold mit einer Photovoltaikanlage ausgezeichnet. Dadurch wird nicht nur Strom erzeugt, sondern auch verhindert, dass sauberes Regenwasser in die Deponie sickert und dort verschmutzt wird. Die Jury überzeugte vor allem der hohe Innovationsgrad sowie die Verwendung kostengünstiger Standardkomponenten für die Photovoltaikanlage in einem innovativen und wichtigen Anwendungsgebiet.

Die Intersolar-Awards wurden in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal verliehen. Mit ihm werden herausragende Entwicklungen der Photovoltaik ausgezeichnet. In diesem Jahr sind 133 Unternehmen aus 21 Ländern der Aufforderung gefolgt, ihre Innovationen ins Rennen zu schicken. Zugelassen waren Produkte, Services, Konzepte und Lösungen, die bereits erprobt und nun erstmals vorgestellt wurden oder bestehende Technologien innovativ erweitern. Die Jury bewertete die Projekte nach Kriterien wie dem technologischen Innovationsgrad, Nutzen für Industrie, Umwelt und Gesellschaft sowie Rentabilität. (su)