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Heimspeicher: Engpässe ab Q3 möglich

Die Nachfrage bei Solarmodulen und Wechselrichtern brummt. Langsam kommt auch der Vertrieb von Stromspeichern in Gang – wie eine Umfrage unter den Distributoren bestätigt.

In den vergangenen beiden Jahren hat sich der Markt für Stromspeicher in Deutschland gut entwickelt. Die wichtigsten Fachgroßhändler haben die Zeit genutzt, ihre Markenstrategie auch auf dieses junge Marktsegment auszudehnen. „Die Nachfrage ist sowohl bei den Eigenheimen als auch im Gewerbe gestiegen, und sie steigt weiter kontinuierlich“, bestätigt Kurt Krannich von Krannich Solar. „Der Markt ist in Bewegung. Technologien und Anforderungen wandeln sich. Der Trend geht im privaten Segment zu Hochvoltsystemen, wo wir einige neue Lösungen im Portfolio haben.“ Bei den Niedervoltbatterien steigen die Lade- und Entladeleistungen.

Gute Aussichten bei Krannich

Krannich ist international tätig. „Da sind zum einen die klassischen Speichermärkte Deutschland und Österreich“, urteilt Kurt Krannich. „Außerdem sehen wir steigende Nachfragen aus der Schweiz und Belgien sowie im Off-Grid-Bereich vor allem aus afrikanischen Ländern und Spanien. Und selbst in Märkten wie den Niederlanden, die ja Net-Metering haben, werden mehr Speicher geordert.“

Speicher wachsen am stärksten

Stefan Ebert ist Vertriebschef von EWS in Handewitt an der dänischen Grenze. „Der Umsatz mit Batteriespeichern wuchs prozentual in 2017 am stärksten im Vergleich zu allen anderen Warengruppen“, sagt er. „Dieser Trend setzt sich 2018 ungebremst fort. Wir rechnen nach den ersten beiden Quartalen 2018 mit einer Verdreifachung der Nachfrage gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum für die Speichersysteme in unserem Portfolio.“

Auch EWS beobachtet, dass die Kunden größere Speicher nachfragen, durchschnittlich zehn Kilowattstunden im privaten Marktsegment. „2016 und 2017 lag die durchschnittliche Speichergröße eher bei sechs bis sieben Kilowattstunden“, resümiert Stefan Ebert. „Darüber hinaus erhalten wir zunehmend Anfragen zur Erweiterung bestehender Speichersysteme.“

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Der Trend gehe eindeutig in Richtung eines höheren Autarkiegrades, sogar bei Bestandsanlagen. „Im kleingewerblichen Bereich sind 40 Kilowattstunden mittlerweile eine übliche Kapazitätsklasse.“

Baywa erwartet sinkende Preise

Baywa r.e. ist Deutschlands größter Solarfachhändler. Auch dort wächst die Nachfrage nach Stromspeichern, wie Geschäftsführer Alexander Schütt bestätigt. Baywa verzeichnet wachsende Nachfrage vor allem aus dem Heimatmarkt, sowie aus Italien, der Schweiz und Österreich.

Alexander Schütt bestätigt auch: „Ja, es ist zu erkennen, dass die durchschnittliche Speichergröße leicht gestiegen ist. Üblicherweise liegt ein Heimspeicher heute bei fünf bis zehn Kilowattstunden.“ Er prophezeit: „Mit sinkenden Preisen und zunehmender Sektorenkopplung wird die Speichergröße weiter ansteigen.“

Memodo: Möglichst frühzeitig bestellen!

Bei Memodo in München kommt die steigende Nachfrage ebenfalls an. „Derzeit wirken sich jedoch ein sehr günstiger Modulpreis, die Knappheit an Installateuren sowie Lieferengpässe einiger Speicherhersteller abschwächend auf das Wachstum aus“, sagt Daniel Schmitt aus der Geschäftsführung in München. „Es werden wieder mehr Großanlagen ohne Speicher gebaut.“

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Memodo verkauft etwa 80 Prozent seiner Stromspeicher in Deutschland. Auch die ausländischen Märkte sieht Schmitt im Aufwind. „Wachstumstreiber sind weiterhin private Kleinanalagen“, analysiert er. „Die günstigen Preise für Solarmodule und sinkende Systemkosten bei Gewerbespeichern sorgen zunehmend für eine steigende Nachfrage in diesem Segment.“

Memodo hat Ende letzten Jahres große Vorbestellungen bei seinen Lieferanten platziert. „Engpässe wie im letzten Jahr erwarten wir daher bei uns nicht“, meint Daniel Schmitt. „Trotzdem sollten Installateure Bestellungen frühzeitig platzieren. Denn bei einzelnen, sehr hoch frequentierten Stromspeichern kann sich die Lieferzeit leicht verlängern. (HS)

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