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Solarenergie im Juni stärkste Energiequelle

Solar- und Windenergieanlagen speisten im ersten Halbjahr 2019 mehr Strom ins öffentliche Netz ein als Braun- und Steinkohle zusammen. Erstmals war im Juni die Solarenergie die stärkste Energiequelle.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE veröffentliche Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung.

Photovoltaik im Juni größter Stromerzeuger

Photovoltaikanlagen speisten  im ersten Halbjahr rund  25,1 Terawattstunden in das öffentliche Netz ein, eine Steigerung von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Juni war die Solarenergie mit einer Erzeugung von 7,17 Terawattstunden erstmals stärkste Energiequelle des Monats, vor Braunkohle und Wind.

Windkraft vor Braunkohle und Steinkohle

Die Windenergie produzierte in der ersten Jahreshälfte 2019 rund 67,1 Terawattstunden und lag um 10,7 Terawattstunden über der Produktion im ersten Halbjahr 2018. Sie war damit die stärkste Energiequelle vor Braunkohle (53,0 Terawattstunden), Kernenergie (34,7 Terawattstunden), Steinkohle (26,4 Terawattstunden), und Erdgas (24,6 Terawattstunden). Der maximale Anteil der Windenergie an der täglichen Stromerzeugung lag bei 56,9 Prozent am 13. Januar 2019. Der Anteil von Windkraft an Land betrug rund  55,4 Terawattstunden, Offshore-Wind produzierte 11,7 Terawattstunden.

Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr rund 12,8 Terawattstunden und lag damit um 4,1 Terawattstunden unter der Erzeugung im ersten Halbjahr 2018. Aus Biomasse wurden 22,4 Terawattstunden produziert, was dem Niveau des Vorjahres entspricht.

In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2019 rund 127,4 Terawattstunden. Sie liegen damit um 6,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, das heißt dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, liegt bei c47 Prozent. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung beträgt 41 Prozent.

Die Bruttoerzeugung enthält auch die Eigenerzeugung der Industrie (Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden) sowie die internen Verluste der konventionellen Kraftwerke. Beide Anteile werden nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Kernenergie auf Vorjahresniveau, Braunkohle rund ein Fünftel weniger

Die Nettostromproduktion aus Kernkraftwerken betrug im ersten Halbjahr 2019 34,7 Terawattstunden und lag damit genau auf dem Vorjahresniveau. Braunkohlekraftwerke produzierten 53 Terawattstunden netto. Das sind rund 13,8 Terawattstunden bzw. 20,7 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018.

Der starke Rückgang hängt möglicherweise mit den gestiegenen Kosten für CO₂-Zertifikate zusammen.

Die Nettoproduktion aus Steinkohlekraftwerken betrug 36,85 Terawattstunden und war damit um 9,2 Terawattstunden bzw. 20,2 Prozent  niedriger als im ersten Halbjahr 2018. Gaskraftwerke haben ca. 24,6 Terawattstunden netto für die öffentliche Stromversorgung produziert.

Neben den Kraftwerken zur öffentlichen Stromversorgung gibt es auch Gaskraftwerke im Bergbau und verarbeitenden Gewerbe zur Eigenstromversorgung. Diese produzierten zusätzlich 10 bis 15 Terawattstunden für den industriellen Eigenbedarf.

Stromexporte gingen leicht zurück

Im ersten Halbjahr 2019 wurde ein Exportüberschuss von 19,9 Terawattstunden erzielt. Das ist ein Rückgang um 11,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2018.

Im ersten Halbjahr wurde 1097 Stunden bzw. 25 Prozent der Zeit im Saldo Strom importiert und 3244 Stunden bzw. 75 Prozent der Zeit im Saldo Strom exportiert. Diese Zahlen stellen die physikalischen Flüsse dar, das heißt. den Strom, der direkt über die Grenzen fließt. Die Daten zum europäischen Stromhandel wurden nicht ausgewertet. (PF)