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Die Ästhetik zählt

Die Nutzung von Solarmodulen als Dacheindeckung wird immer beliebter. Die Installation ist einfach und geht schnell. Planer, Architekten und Bauherren sollten aber einige Tipps beherzigen, die Peter Schumann von Solarwatt im Webinar gegeben hat.

Etwa 260 Architekten, Energieberater, Planer und Handwerker hatten sich zum Webinar über die Integration von Solarmodulen in die Dachhaut angemeldet. Schon diese Zahl zeigt, dass das Thema Bauwerkintegration von Photovoltaikanlagen (BIPV) immer stärker ins Blickfeld einer modernen und zukunftsorientierten Bauwirtschaft rückt.

Mit der Integration der Solaranlagen in die Dachhaut springen sowohl Architekten als auch Energieberater über die kleinere Hürde. Denn anders als an die Solarfassade hat sich der Blick an das Solardach schon gewöhnt.

Lösung für den Denkmalschutz

Doch um auch hier den höheren ästhetischen Ansprüchen zu genügen, bietet sich die Dachintegration an. Damit sind auch Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden realisierbar, wie das Solarwatt jüngst anhand eines historischen Umgebindehauses gezeigt hat.

Hierbei handelt es sich um einen speziellen Gebäudetyp, der den Massivhausbau mit dem Blockhaus- und dem Fachwerkbau verbindet und vor allem im Länderdreieck zwischen Polen, Deutschland und der Tschechischen Republik weit verbreitet ist.

Das Dresdner Unternehmen hat sich zusammen mit dem Hauseigentümer, dem Installateur und dem Denkmalschutz an einen Tisch gesetzt und mit einer Indachanlage eine Lösung gefunden, die Dachhaut des Gebäudes durch die Sanierung energetisch zu aktivieren.

Ein wichtiger Präzedenzfall

Herausgekommen ist eine Kombination aus einer integrierten Photovoltaikanlage von Solarwatt mit einer Leistung von zehn Kilowatt und der für ein solches Gebäude üblichen Schiefereindeckung. „Für uns ist das eine wichtige Referenz und ein Präzendenzfall für weitere Projekte im Bereich der denkmalgeschützten Gebäude“, erklärt Peter Schumann, Produktmanager bei Solarwatt im Bereich Solarmodule mit Spezialgebiet Gebäudeintegration.

Im Webinar hat er nicht nur die Vorteile von Indachsolaranlagen benannt. Denn die gehen über die Versöhnung des Denkmalschutzes mit der Photovoltaik hinaus. „Mit einer Indachanlage kann auch die Schneelastreserve erhöht werden“, erklärt Peter Schumann. „Sie reduziert die Dachlast, da sie die Dachziegel ersetzt. Wir gehen davon aus, dass wir – je nach eingesetztem Dachziegel – die Last auf den Dachstuhl um bis zu 50 Prozent reduzieren.“

Den Bauablauf anpassen

Dadurch sind Indachanlagen nicht nur dort sinnvoll, wo die ästhetischen Ansprüche besonders hoch sind, sondern auch dort, wo eine Aufdachanlage vom Gewicht her überhaupt nicht möglich wäre.

Schumann hat auch erklärt, mit welchen Besonderheiten Architekten und Handwerker bei Bau eines Easy-In – so der Name des Indachsystems von Solarwatt – rechnen müssen. So muss in der Planung des Bauablaufes eingerechnet werden, dass mit dem Solarteur in der Regel ein zusätzliches Gewerk auf die Baustelle kommt.

Nur in seltenen Fällen kann der Dachdecker die Installation der Module selbst übernehmen, wenn er eine entsprechende Qualifikation im Elektrobereich hat. „Da ist eine gute Koordination erforderlich“, sagt Peter Schumann. Schließlich muss für die abschließende reine Modulinstallation der Dachstuhl samt befestigter Unterspannbahn und Lattung fertig vorbereitetet sein.

Alle Tipps von Peter Schumann lesen sie in der kommenden Ausgabe des Fachmagazins photovoltaik, die am 24. Oktober 2019 erscheint. Sie steht ganz im Zeichen der Bauwerkintegration der Photovoltaik. Sie können das Heft auch einzeln bestellen.

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