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Ladesäule statt Hauszähler!

Im ersten Quartal 2017 wurden in Deutschland mehr als 11.000 neue Elektroautos zugelassen. In Europa waren es fast 50.000, beinahe 30 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Das ist ein neuer Rekord. Zwar noch kein Vergleich zu den Chinesen, die zehnmal mehr Autos auf die Straße bringen. Aber ein Anfang – und ein starkes Signal: Der Markt kommt in Gang.

Lange wurde von Elektromobilität geredet, nun tut sich etwas. Treiber des jungen Marktes ist die staatliche Wechselprämie. Aber vor allem der Wunsch, unabhängig zu sein. Die Kunden wollen sich von den Ölkonzernen abnabeln. Durch die Photovoltaik und Stromspeicher haben sie aber auch gelernt, dass man sich vom Stromnetz abnabeln kann. Und damit von Vater Staat, der beim Strompreis kräftig zulangt, ebenso bei den Netzentgelten und der EEG-Umlage. Unverfroren machen Energiekonzerne und Staat gemeinsame Sache.

Volle Unabhängigkeit vom Netz

Auf der Intersolar Europe in München präsentiert die Solarbranche, wie unabhängig ihre Kunden heute schon sind. Auf der zeitgleich stattfindenden EES Europe stellen die Speicherhersteller ihre stationären Batterien vor. In der Sonderschau zur Elektromobilität (E-Mobility & Renewable Energy) werden private Kunden und ihre Installateure in diesem Jahr erkennen, dass volle Autarkie möglich ist.

Kein utopischer Vorschlag

Unser Vorschlag: elektrischen Hausanschluss kappen, dafür eine leistungsstarke Ladesäule hingestellt. Denn der Trend sind elektrische Fahrzeuge, die bidirektional laden und einspeisen können. Damit wird die Ladesäule zum Zapfhahn am öffentlichen Stromnetz.

Doch das Haus kann vom Netz getrennt werden, lässt sich der Netzstrom doch problemlos aus dem E-Auto über eine Einspeisestelle am Gebäude ins Hausnetz einspeisen.

Das klingt irgendwie utopisch, und das ist es auch. Denn der Staat bestraft den Eigenverbrauch von Photovoltaik, wenn die Anlage physisch mit dem Netz verbunden ist. Ist das Gebäude getrennt, also im physikalischen Sinne eine Inselanlage, entfallen:

  • die Mehrwertsteuer auf den selbst erzeugten und verbrauchten Sonnenstrom,
  • die Netzentgelte,
  • die EEG-Umlage (egal, wie groß der Solargenerator ist),
  • die Kosten für den Einbau von Smart Metern und den Betrieb der Zähler,
  • der Aufwand zur Abrechnung der Einspeisevergütung mit dem Verteilnetzbetreiber,
  • die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur,
  • alle Auflagen zur Abregelung der Wirkleistung des Solargenerators oder der Stromspeicher.

In diesem Fall kann man die EEG-Grenze von zehn Kilowatt Generatorleistung auf dem Dach ohne Weiteres überschreiten, also richtig Leistung auf die Dächer packen. Im Winter wird der Strom über die Ladesäule in den Wagen gezapft, der als fahrbare Batterie mit einem Heimspeicher interagiert. Am besten DC, dann gibt es gar keinen Ärger. Man muss halt einen oder zwei Meter rollen, um den Strom von der Ladesäule ins Netz zu bringen. Das lässt sich vielleicht auch mit einem Batteriepack auf einem Handwagen erledigen, je nachdem, wie stark man sich sportlich betätigen will. Die Freunde von Holzheizungen haben auch kein Problem, Scheite zu spalten.

Möglicherweise kommt unser Vorschlag noch etwas früh. Aber solche Systeme werden in naher, sehr naher Zukunft gebaut. Denn der Bürger ist findig, um der unverfrorenen Staatsbürokratie ein Schnippchen zu schlagen. Technisch ist das kein Problem, und es wäre vollkommen legal.

Bidirektionales Laden wird der wichtigste Trend sein, den wir in diesem Jahr auf der Messe in München sehen. Der Heimspeicher wird beweglich. Denkbar ist sogar, dass man im Winter den E-Wagen an einer öffentlichen Ladesäule volltankt. Dann kutschiert man nach Hause, um die stationäre Batterie – entsprechend groß ausgelegt – zu befüllen.

Klar ist: Die Elektroautos sind ein weiterer wichtiger Schritt zur Unabhängigkeit der Menschen von Energiekonzernen, Stromnetz und Staat. In München präsentieren Bluetop Solar Parking, Clickcon und Sedlbauer ihre Carports für Stromtankstellen. Mit solaren Carports lassen sich Parkflächen in Photovoltaikkraftwerke verwandeln. Ladeinfrastruktur und Ladelösungen für Elektrofahrzeuge zeigen die Firmen Ebee Smart Technologies, Parkstrom und The Mobility House: als Einzellösungen oder Netzwerke. Auch Systeme zur Abrechnung und Akkreditierung stellen sie vor. Eine Wasserstofftankstelle präsentiert die Firma Wystrach.

PV Guided Tours

Innovative Elektromobilität & Leistungselektronik

Die Wechselrichter sind das Hirn einer Solaranlage, und sie sind das Hirn eines Eigenverbrauchssystems. Deshalb sind Innovationen in diesem Markt von essenzieller Bedeutung für Anlagenplaner, Installateure und Projektentwickler. Fortan steuert die Leistungselektronik nicht nur Solarstrings und Netzeinspeisung, sondern ein Konzert aus verschiedenen lokalen Stromversorgern (PV, BHKW, Brennstoffzellen) und Speicherbatterien (DC oder AC). Und sie interagieren mit der bidirektionalen Ladetechnik für Elektrofahrzeuge, die im Tagesgeschäft des Installateurs eine wachsende Bedeutung erhalten. Der stationäre Heimspeicher wird durch mobile Speicherbatterien ergänzt.

Unser Tourguide ist Karsten Schäfer, Fachjournalist aus Hannover. Nähere Informationen zur Anmeldung finden Sie auf Seite 8/9 dieser Ausgabe oder hier:

www.photovoltaik.eu/GuidedTours

Innogy

Ladesäulen erneut von TÜV-IT zertifiziert

Innogy bietet sicheres Laden mit Brief und Siegel: Das hat der TÜV-IT nun erneut bestätigt. Das IT-Backend von Innogy ermöglicht die Vernetzung von Ladepunkten. Es ist die Basis für Dienstleistungen wie Fernüberwachung, Kundenauthentifizierung und verschiedene Bezahlverfahren. Das System ermittelt die Ladedaten und damit die Grundlage für die Abrechnung.

In einem deutschlandweiten Ladeverbund mit 140 Stadtwerkepartnern bietet Innogy den Kunden die Option, zu den Konditionen des eigenen Autostromvertrags zu laden. Die Abrechnung unter den einzelnen Partnern wird durch das Backend sichergestellt. Die vom Internet erreichbaren Systemkomponenten weisen keine Sicherheitslücken auf, wie die Prüfung durch TÜV-IT bestätigte. Sensible Kundendaten sind bestmöglich geschützt.

Im Jahr 2014 hatte Innogy erstmals die Zertifizierung für das IT-Backend erhalten. Seither tragen die Ladelösungen das Prüfsiegel „Sicherheitstechnische Qualifizierung“ und dürfen dies nun auch weiterhin tun. TÜV-IT hat während des jüngsten Zertifizierungsverfahrens verschiedene Angriffsszenarien gegen das Innogy-System getestet. Das IT-Backend hat allen Angriffen getrotzt. Das bedeutet für die Kunden: Auch bei echten Angriffen können sie sicher sein, dass ihre Daten geschützt sind.

Innogy sieht in dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge den Schlüssel für den Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland. Das Unternehmen ist bei der Errichtung von Ladesäulen in Vorleistung gegangen und betreibt heute 5.700 Ladepunkte in über 20 Ländern. Die von TÜV-IT zertifizierten Sicherheitsstandards sind bei allen Lösungen gewährleistet.

www.innogy.com/mobility

Delta Energy Systems

Ladestation für vier E-Autos

Delta stellt auf der Intersolar interessante Ladegeräte für Elektrofahrzeuge vor. Die ultraschnelle DC-Ladestation für Elektrofahrzeuge mit 150 Kilowatt DC kann bis zu vier Elektrofahrzeuge gleichzeitig aufladen, da sie die Standards CCS-200A, Chademo 125 Ampere, Typ2 63 Ampere sowie Typ2 32 Ampere unterstützt. Dank der Ausgangsleistung bis 150 Kilowatt DC und 65 Kilowatt AC verkürzt sich die Ladezeit deutlich.

Darüber hinaus bietet der wandmontierte DC-Schnelllader für 25 Kilowatt den Systemintegratoren mehr Komfort, weil er mit einem Dual-Ausgang und einer steckbaren modularen Stromversorgungsarchitektur ausgestattet ist. Dadurch sinken die Kosten für Installation und Wartung. Seine Schnellladekapazität, RFID und der Zugriff über eine Smartphone-App bieten den Nutzern mehr Komfort an öffentlichen Parkplätzen oder dem Laden von Elektrofahrzeugflotten, aber auch im privaten Bereich.

www.deltaenergysystems.com

Designwerk

Schnellladen für unterwegs

Bei dem neuesten Modell für Elektromobilität hat der Schweizer Hersteller Designwerk aus Fehraltdorf die Ladeleistung auf 44 Kilowatt verdoppelt. Transportierfähigkeit und Leistung erlauben die breite Anwendung in der Automobilindustrie oder im Flottenbetrieb.

Das Allzweckladegerät richtet sich an Geschäftskunden aus der Fahrzeugbranche. Das neue Modell ist zwar schwerer als der Vorgänger, erlaubt jedoch eine Ladeleistung von 44 Kilowatt. So wird es beispielsweise möglich, einen Nissan Leaf innerhalb einer halben Stunde zu 80 Prozent aufzuladen. Als Stromquellen können gängige dreiphasige Industriesteckdosen verwendet werden.

Dank der Möglichkeit, vorhandene Stromanschlüsse zu verwenden, empfiehlt sich das Schnellladegerät auch als Begleiter für Demonstrationen von Fahrzeugen. Von Designwerk selbst wird das Gerät bereits zum Laden eines eigens entwickelten 26-Tonnen-Elektro-Lastwagens verwendet. Ein weiteres Modell der Linie behauptete sich zuvor im Einsatz bei einer Weltumrundung mit einem Tesla Model S. Der Ansatz von Designwerk, alle gängigen internationalen Ladestandards abzudecken, schafft Spielraum beim Einsatz in Garagen oder Flottenbetrieben. So können Fahrzeuge mit Steckern für CCS1, CCS2 sowie Chademo mit Gleichstrom geladen werden. Mit einem einzigen Gerät lässt sich auf diese Weise eine breite Palette von Elektrofahrzeugen betanken.

www.design-werk.ch

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