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Batteriepreise kratzen an der Marke von 100 Dollar pro Kilowattstunde

Batterien für weniger als 100 US-Dollar pro Kilowattstunde – was bisher noch utopisch klingt, rückt in greifbare Nähe. Zumindest wenn sich die Prognosen der Marktanalysten von IHS Markit bewahrheiten. Denn sie gehen davon aus, dass es schon im Jahr 2023 so weit ist. Sollte dieser Preis erreicht werden, hätte die Speicherbranche eine ähnliche Lernkurve wie die Photovoltaik hingelegt. Denn dann wären die Kosten für die Batteriespeicher innerhalb eines Jahrzehnts um 86 Prozent gefallen. Denn im Jahr 2012 lagen die Batteriepreise noch bei 580 Dollar pro Kilowattstunde. Danach werden die Preise weiter zurückgehen und am Ende des Jahrzehnts bei 73 US-Dollar pro Kilowattstunde liegen.

Was treibt die Preise für Speicher nach unten?

Damit sehen die Analysten die Entwicklung der Batteriepreise ähnlich optimistisch wie Elon Musk. Der Teslachef geht davon aus, dass die Kosten für die Batterien der Autos und der stationären Speicher in den nächsten drei Jahren um 56 Prozent fallen. Sowohl Sam Wilkinson, bei IHS Markit für die Analysen im Bereich erneuerbare Energien verantwortlich, als auch Musk sehen die Preissenkung unter anderem als Ergebnis der Ausweitung von Produktionskapazitäten. Dazu kommt aber noch die technologische Entwicklung, die ebenfalls die Preise für eine Kilowattstunde Speichervolumen drückt. Hier geht es vor allem um die Verwendung preiswerterer Kathodenmaterialien und die Erhöhung der Energiedichte.

Neue Technologien in der Pipeline

Mit technologischen Entwicklungen will auch Tesla die Batteriepreise drücken. Mit einem neuen Design für die Akkupakete der Teslamodelle können die Kosten für die Batterien um 14 Prozent gesenkt werden, sagt Musk auf dem diesjährigen Tesla Battery Day. Weitere fünf Prozent Kostensenkung will das Unternehmen mit einer neuen Siliziumanode erreichen. Zusätzlich arbeitet Tesla an einer Kathode ohne Nickel, die die Kosten um weitere 15 Prozent verringert.

Tesla baut Batteriezellen

Außerdem erhöht das Unternehmen die vertikale Integration. Das heißt, Tesla baut in Zukunft seine Kathoden und Batteriezellen selbst. Bis Ende 2022 will das Unternehmen entsprechende Fabriken errichten, die jedes Jahr Batteriezellen mit einem Speichervolumen von 100 Gigawattstunden produzieren können. Bis 2030 soll diese Produktionskapazität auf drei Terawattstunden steigen.

200 Gigawattstunden Speicherproduktion

Dazu kommt noch die Ausweitung der Produktion von fertigen Speichern. So plant das Unternehmen den Bau einer Batteriefabrik mit einer Produktionskapazität von zehn Gigawattstunden Speichervolumen, die als Blaupause für weitere Fabriken in Fermont, Kalifornien. Das Werk soll im kommenden Jahr die Produktion aufnehmen. Es wird später noch erweitert, so dass die Produktionskapazität auf 200 Gigawattstunden steigt.

Zwei große Märkte

Youmin Rong, Chefanalyst der Ökoenergietechnologieabteilung von IHS Markit, sieht einen weiteren Treiber für Kostensenkungen im Wettbewerb zwischen den einzelnen Batterietechnologien und im Wachstum der beiden großen Märkte: Transport und Speicherung im Stromnetz. „Dort ist man auf niedrigere Kosten angewiesen, um die Batterien gegenüber dem Verbrennungsmotor und der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen wettbewerbsfähiger zu machen“, betont Rong.

Drei Technologien konkurrieren

Auf dem Markt konkurrieren derzeit drei zentrale Lithium-Ionen-Technologien miteinander: Nickel-Mangan-Kobalt (NMC), Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA) und Eisenphosphat (LFP). Hier ist die LFP-Technologie schon nah an der Schwelle von 100 Dollar pro Kilowattstinde dran. Die anderen beiden Technologien werden es bis 2024 unter die 100-Dollar-Marke schaffen. Dabei wird LFP für die nächsten zehn Jahre die kostengünstigste Option bleiben, erwarten die Analysten von IHS Markit. Diese Technologie wird aber vor allem auf die stationären Speicher beschränkt bleiben. Im Automobil- und Transportsektor werden sich NMC und NCA aufgrund ihrer höheren Energiedichte weiterhin dominieren. (su)

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