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Symbolisch für die Branche

Das ZPV in Berlin ist ein architektonisches Schmuckstück, die Bestimmung wird schon durch die Fassade ersichtlich. Doch hier wird mehr als nur Solarenergie entwickelt.

Zu den spannenden der neuen Bauten in Berlin Adlershof gehört sicherlich das Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien (ZPV) in der Johann-Hittorf-Straße. Es ist ein Bau des Stararchitekten Gunter Henn und seines international agierendem Architekturbüros. Signifikant für das Gebäude ist die Eingangsfront mit ihrer großzügigen Glasfassade. Davor sind vom Dachgiebel bis herunter zur ersten Etage semitransparente Solarmodule neben- und übereinander aufgereiht,  sodass sie die Glasfront dominieren. Ihre wichtigste Funktion ist jedoch nicht die Stromerzeugung. Die rahmenlosen 119 Generatoren aus monokristalinen Siliziumzellen in Glas-Glas-Module vom Hersteller PV Produkts im österreichischen Wies verschatten das Foyer und zeigen die Thematik des Zentrums. Wobei die sich allerdings gewandelt hat.

Modell für Erneuerbare

Die 8.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche bieten Raum für Produktion, Labore und Büros. 18 Einheiten verteilen sich auf neun gleichartige Einheiten mit identischen Standards zur Forschung, zum Ausbau neuer Verfahren sowie zur Produktentwicklung. Die chemischen Labore sind mit Luftabzugssystemen bzw. Wasser- und Druckluftzuführungen ausgestattet. Ein ebenerdiges Lager versorgt Mieter mit benötigten Gasen. Daneben liefert eine Ladestation Strom für Elektroautos, E-Scooter oder Pedelecs. Auf dem Dach des Foyers befinden sich großflächige photovoltaische Versuchsflächen.  Im Erdgeschoß liegen eine Werkstatt mit Laufkran sowie eine gemeinsam nutzbare Technikhalle.

Ein Zentrum für erneuerbare Energien sollte aber auch als Modell für verschiedene regenerative Energien und deren effiziente Nutzung sein. Diese  Funktion erfüllt der neue Gebäudekomplex. Zur weiteren Energieerzeugung werden demnächst zusätzliche Photovoltaikmodule in die technischen Dachaufbauten integriert werden. Wärmeaustauscher sorgen dafür, dass so gut wie keine Heizenergie nach außen verpufft. Erdsonden gewinnen darüber hinaus Wärme und bei Bedarf Kälte für den Gebäudekomplex. Die begrünten Dächer sogen für ein angenehmes Mikroklima. Eine Regenzisterne nutzt das Grauwasser.

Wie im Theater

„Sie müssen das Haus so bauen, dass sich die Leute über den Weg laufen“ lautete der Auftrag des Bauherren Wista an den Architekten Gunter Henn und sein Team. Das ist gelungen. Das gebäudehohe, helle  Atrium verbindet alle Geschosse. Eine Wendeltreppe mit geschlossener Brüstung vermittelt den Eindruck von Galerie oder Theater. Und überall in dem Atrium ist die Photovoltaikanlage vor der Gasfassade allgegenwärtig.

Eröffnet wurde das Zentrum für  Photovoltaik und Erneuerbare Energien am 18. November 2013. Derzeit ist es gut zur Hälfte vermietet.  Schwerpunkte sind unter anderem die Dünnschichtphotovoltaik, die Analytik, die Weiterentwicklung von Brennstoffzellen, die Herstellung von Wasserstoff, die Netzintegration und die Energiespeichertechnologie. Das Zentrum erst ein knappes Jahr lang eröffnet. Dafür sei die Vermietungsquote bestens. Dem architektonischen Umfeld des Technologieparks hat das Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien mit seinen markanten Modulen einen unverwechselbaren Baustein hinzugefügt.(William Vorsatz)

Lesen Sie die ausführliche und  reich bebilderte Reportage über das Zentrum für Photovoltaik und Erneuerbare Energien in der kommenden Ausgabe des photovoltaik-Magazins. Sie erscheint am 02. Oktober 2014.