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Strom für 80.000 Tassen Tee

Der britische Photovoltaikanbieter Solarcentury hat eine große Solarstromanlage über eine Brücke über der Themse gebaut. Mit dem Strom wird der darunter liegende Bahnhof versorgt.

Der britische Systemanbieter und Projektentwickler Solarcentury hat eine große Solaranlage über der Blackfriars-Brücke im Herzen Londons fertiggestellt. Insgesamt überdachen 4.400 Solarmodule 6.000 Quadratmeter der Brücke über die Themse. Die Anlage leistet insgesamt 1,1 Megawatt. Unter der Solaranlage befindet sich der frisch renovierte und ausgebaute Bahnhof Blackfriars. Die jährlich produzierten 900 Megawatt Solarstrom werden direkt zum Betrieb des Bahnhofes genutzt und decken insgesamt etwa die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs der Station ab. Damit ist die Anlage nicht nur die derzeit größte Solarbrücke der Welt, sondern „das markante Dach hat die Station in ein Wahrzeichen verwandelt, das meilenweit entlang der Themse zu sehen ist“, freut sich David Statham, Geschäftsführer des britischen Bahnunternehmens First Capital Connect. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz direkt am Bahnhof Blackfriars.

Vom kleinen Bahnhof zum Wahrzeichen

Nach dem Umbau wurde die Station vergrößert, so dass dort jetzt auch längere Züge halten können. Außerdem wurden vier neue Bahnsteige und ein direkter Anschluss an die Londoner U-Bahn gebaut. „Die Transformation des Bahnhofes Blackfriars von einer kleinen und engen Station zu einem modernen Wahrzeichen ist typisch dafür, wie wir eine der verkehrsreichsten Eisenbahnstrecken Europas ausbauen“, erklärt Simon Kirby, Geschäftsführer von Network Rail Infrastructure Projects. Network Rail ist der Eigentümer und Betreiber des britischen Schienennetzes. „Wir nutzen intelligente und nachhaltige Technologien, die die Kosten der Eisenbahn reduzieren und gleichzeitig bieten wir den Passagieren längere Züge und kürzere Zugabstände, die so dringend benötigt werden“, sagt Kirby.

Eine Tasse Tee zur Eröffnung

Am Tag der Eröffnung des neu gestalteten Bahnhofs begrüßten die Projektbeteiligten Rail Network, First Cpital Connection und Solarcentury die Fahrgäste mit einer kostenlosen Tasse Tee. Insgesamt würde der Ertrag der Solarstromanlage über dem Bahnhof und der Brücke ausreichen, um 80.000 Tassen Tee pro Tag zu kochen, rechnet Solarcentury vor. „Unsere Arbeit offenbart gleich zwei Vorteile der Photovoltaik“, sagt Frans van den Heuvel, Geschäftsführer von Solarcentury. „Erstens kann sie gut in die Architektur integriert werden, um der Londoner Skyline ein neues atemberaubendes Objekt hinzuzufügen. Zweitens kann es sehr gut in die komplexesten Bauprojekte integriert werden. In diesem Fall wurde sie auf einer Unterkonstruktion über einer Bahnstrecke gebaut, die über einen Fluss führt. Wir sind zuversichtlich, dass in Zukunft noch mehr Infrastrukturprojekte von der Solartechnologie profitieren können.“ (Sven Ullrich)