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Eigenverbrauch steigt auf ein Drittel

Der durchschnittliche Anteil des Eigenverbrauchs von Strom aus Photovoltaikanlagen beträgt etwa ein Drittel. Die Handwerker legen die Anlagen zunehmend auf den Verbrauch im Gebäude aus. Auch Energiemanagement steht hoch im Kurs.

Durchschnittlich ein Drittel des Stroms aus neu installierten Photovoltaikanlagen verbrauchen die Anlagenbetreiber inzwischen selbst. Der Trend zu höheren Eigenverbrauchsanteilen von Solarstrom aus der eigenen Anlage ist sowohl bei Privat- als auch bei Gewerbekunden weiter gewachsen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes für Solarwirtschaft (BSW Solar) unter Photovoltaikhandwerkern.

Attraktivität des Eigenverbrauchs

Als Grund für den zunehmenden Eigenverbrauch sieht der BSW Solar die gestiegenen Stromtarife bei gleichzeitig weiter gesunkenen Kosten für Solarstromanlagen und den stark sinkenden Einspeisetarifen. „Private Stromtarife sind inzwischen fast doppelt so hoch wie die Kosten selbst erzeugten Solarstroms vom Dach eines Eigenheims“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. Inzwischen bekommen die Anlagenbetreiber nur noch 15 Cent pro Kilowattstunde für ihren eingespeisten Strom vergütet. Die Stromtarife liegen hingegen bei 27 Cent pro Kilowattstunde und darüber. Aus diesem Zusammenhang erklärt sich die zunehmende Attraktivität des Eigenverbrauchs. Dabei sind es nicht nur die privaten Betreiber der Photovoltaikanlagen, die den Trend vorantreiben. Auch viele Gewerbebetriebe haben inzwischen erkannt, dass sich die Stromrechnung mit einer firmeneigenen Solarstromanlage senken lässt. „Gewerbebetriebe mit geeigneten Dachflächen können oft auch ohne Einsatz von Speichern weitaus höhere Eigenverbrauchsquoten erreichen als Eigenheime“, erklärt Körnig. „Sie sind bei Gewerbebetrieben möglich, die tagsüber eine hohe Grundlast haben und bei denen sich die Zeiten von Strombedarf und Stromproduktion durch die Solaranlage weitgehend decken.“

Anlagen werden kleiner

Inzwischen werden neu installierte Anlagen kleiner. Betrug die durchschnittliche Leistung der neu installierten Anlagen in den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres noch 31,37 Kilowatt, so sank sie im gleichen Zeitraum dieses Jahres auf 27,46 Kilowatt. Die Solarteure legen die Systeme immer stärker auf die individuelle Nutzung des selbst erzeugten Stroms vom eigenen Dach aus. So geben 81 Prozent der befragten Handwerker an, vor allem auf die optimale Dimensionierung der Photovoltaikanlage zu achten, um die Eigenverbrauchsquote in die Höhe zu treiben. Immerhin 57 Prozent der Solarteure setzt dazu auf ein intelligentes Energiemanagement. Inzwischen hat auch die Hälfte der Handwerker schon mindestens ein Mal einen Solarstromspeicher verbaut. Auch die Direktvermarktung von Solarstrom in der unmittelbaren Nachbarschaft nimmt immer weiter zu. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen aber auch, dass die Anforderungen an das Handwerk wachsen. „Die Planung wird anspruchsvoller und die Beratung potenzieller Investoren komplexer“, sagt Körnig. Vier von fünf befragten Handwerkern berichten von einem gestiegenen Aufwand für den Vertrieb von Solaranlagen. (Sven Ullrich)