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Nischenanwendungen auf dem Vormarsch

Die Märkte für sogenannte Nischenanwendung werden in den kommenden zehn Jahren rapide steigen. Dazu gehören die gebäudeintegrierte Photovoltaik und Solarladegeräte, die mit Off-Grid-Anlagen betrieben werden.

Die gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) ist bisher noch eine kleine Nische. Doch solche Nischenmärkte werden sich in den kommenden zehn Jahren nahezu verzehnfachen. Das prognostizieren die Marktforscher von Lux Research in Boston, Massachusetts. Demnach wird das Volumen der neu installierten Leistung von gut 150 Megawatt im vergangenen Jahr auf 1,2 Gigawatt im Jahr 2024 steigen. „Technologisch Hürden inklusive der der Notwendigkeit von hochwertigen Barrierefolien dem zögerlichen Verhalten der Systemintegratoren, haben das Wachstum dieses Marktes bisher verlangsamt“, erklärt Edward Cahill, Analyst bei Lux Research. „Die Markteinführung war bisher begrenzt und wird im Vergleich zur Nachfrage nach herkömmlichen Photovoltaikanlagen klein bleiben. Doch diese Nischenanwendung kann ein lukratives Nebengeschäft sein, das das Kerngeschäft unterstützt.“ Cahill ist Hauptautor des aktuellen Berichts zum BIPV-Markt „Into the Niche: Putting a Magnifying Glass on PV’s Tiniest Markets.“

Chance für Dünnschichthersteller

Vor allem für die Hersteller von Dünnschichtmodulen wird dieses Marktsegment eine Chance sein, sich in der Photovoltaikbranche zu behaupten und die Stärken ihrer Produkte auszuspielen. Schließlich sind in der BIPV vor allem leichte, flexible und ästhetische Produkte gefragt. Die Hersteller der Dünnschichtphotovoltaik können solche Produkte eher anbieten als die Produzenten kristalliner Module. Das werde auch zu einer besseren Stimmung in der Dünnschichtbranche führen, die derzeit durch die schleppende Annahme der Produkte getrübt ist.

Solarfassaden werden immer beliebter

Die Nische der gebäudeintegrierten Photovoltaik wird vor allem von fassadenintegrierten Systemen getrieben. Die amerikanischen Marktforscher erwarten, dass allein die Nachfrage nach solchen Anlagen in den kommenden Jahren um 20 Prozent wachsen wird. Im Jahr 2024 wird das Volumen in diesem Segment 407 Megawatt betragen. Dann zieht der Markt für Solarfassaden mit dem Markt der Dachintegration fast gleich. Im gleichen Zeitraum wird die Nachfrage nach solaren Dachziegeln und andere Produkte für die Dachintegration von Solarstromanlagen auf 425 Megawatt anwachsen. Ein weiterer Nischenmarkt sind die solaren Ladegeräte. Das wird der am schnellsten wachsende Nischenmarkt sein. In diesem Segment gehen die Analysten von Lux Research im Vergleich zum vergangenen Jahr von einer 31fachen Nachfrage im Jahr 2014 aus. Der Absatz wird dann 125 Megawatt (199 Megawatt) betragen. Dabei spielen nicht nur die Outdoor-Enthusiasten  eine Rolle, sondern vor allem die wachsende Nachfrage nach Inselanlagen, die weit ab von Stromnetzen das Laden von elektronischen Geräten ermöglichen.

Absatz in Asien und im Pazifik steigt schnell

Vor allem in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika (EMEA) wird die Nachfrage nach solchen Nischenanwendungen besonders groß sein. Lux Research geht davon aus, dass in dieser Region der Absatz von 66 Megawatt im vergangenen Jahr auf 505 Megawatt im Jahr 2024 steigt. Der Absatz der Nischenanwendungen wird allerdings in Asien und im Pazifikraum schneller ansteigen. Allerdings wird die gesamte Nachfrage mit 315 Megawatt hinter der in Europa, im Mittleren Osten und in Afrika bleiben. Im vergangenen Jahr setzten die Hersteller dieser Nischenprodukte in Asien und im Pazifikraum Geräte mit einer Gesamtleistung von 27 Megawatt ab. Auch die Nachfrage in Nord- und Südamerika wird die Asiens und des Pazifikraums überschreiten. Dort erwarten die amerikanischen Marktforscher, dass der Absatz von 61 Megawatt im vergangenen Jahr auf 340 Megawatt im Jahr 2024 wächst. (su)