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Jugend für Solarenergie

Liebe Leserin, lieber Leser!

Auch vergangenen Monat wurde mit der Photovoltaik wieder einmal richtig hart ins Gericht gegangen. „Obwohl die installierte Leistung der Solaranlagen schon jetzt beinahe der aller Atomkraftwerke entspricht, stammen gerade Mal drei Prozent des deutschen Stroms aus Sonnenenergie“, hieß es beispielsweise auf Spiegel online. Der Autor dieser Zeilen wollte die Aussage widerlegen, dass eine Energiewende in Deutschland nur mit viel Solarenergie möglich sei. „Überall dort, wo gerade Nacht ist, wird gar kein Solarstrom erzeugt“, schreibt er weiter. Dabei hat das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Dass Solarenergie nicht rund um die Uhr läuft wie ein Atomkraftwerk und man deshalb auf dem Papier mehr Leistung installieren muss, um die ungeliebten Meiler zu ersetzen, ist bei sämtlichen Renditerechnungen und Energieszenarien längst berücksichtigt. Drei Prozent der Stromversorgung aus Sonnenenergie – etwa am 20. März stellte sie mittags so viel Leistung zur Verfügung wie zehn Atomreaktorblöcke. Das hätte sich vor einem Jahrzehnt oder auch noch vor fünf Jahren niemand träumen lassen.

Skeptiker trauen der Photovoltaik auch nicht zu, das nächste anstehende Problem zu lösen. Dabei sind die Konzepte dafür bereits auf einem guten Wege. Weil Sonnenstrahlung und Wind stark fluktuieren und Verbraucher sie nicht genau dann einschalten können, wenn sie den Strom gerade brauchen, ist ihre Integration in das Stromnetz bekanntermaßen eine große Herausforderung. Unser Spezial ab Seite 84 zeigt, wie erfolgversprechend die Ansätze sind, mit denen Experten diese Herausforderung bewältigen wollen. Für die Modellregion Zürich gibt es bereitsSzenarien, wie das Netz bis zu einem Drittel Photovoltaikanteil aufnehmen kann. In Deutschland entspräche das einem Ausbau der Photovoltaik von jetzt 17 auf dann rund 150 Gigawatt. Dafür benötigt man Stromspeicher. Deren Kosten werden in den nächsten Jahren stark fallen und auch in Deutschland gibt es im Prinzip genug Speicherkapazität (Seite 100). Eine grobe Abschätzung zeigt, dass die Kilowattstunde Strom durch die notwendige Speicherung gerade mal einen Cent teurer würde. Denen, die schnell aus der Atomenergie aussteigen wollen, dürfte das nicht zu viel sein.

Wir haben in dieser Ausgabe noch mehr Argumente zusammengetragen, warum Photovoltaik eine sinnvolle Technologie ist und die Förderung ihrer Markteinführung eine gute Investition (Seite 22). Denn Installateure berichten über Gegenwind in ihrem Umfeld, sei es beim Verkaufsgespräch, in der Sauna, im Sportverein oder im Chor. Dort würden sie zunehmend mit skeptischen Einwänden konfrontiert, von denen sich die meisten als Scheinargumente herausstellen (Seite 18). Aktuelle Umfragen widerlegen übrigens die Befürchtung, dass die Stimmung gegen die Solarenergie gekippt sei. Und wie es sich für eine Zukunftsbranche gehört: Je jünger die Befragten sind, umso mehr sind sie bereit, für den Strom von der Sonne zu bezahlen.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Michael Fuhs (Chefredakteur)

Michael Fuhs

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