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Im Jahr der Schlange

Der Jahreswechsel in der westlichen Welt beflügelte viele Photovoltaikwerte; zum chinesischen Neujahrsfest gab es nun einen Dämpfer. Am Stichtag 6. Februar verzeichnete der Photovoltaik Global 30 14,67 Punkte, 9,4 Prozent weniger als noch im Januar. 14 der 15 Unternehmen im Branchenkorb mussten fallende Kurse hinnehmen – kein guter Start in das Jahr der Schlange. Chinesische Astrologen hatten bereits im Vorfeld Kursverluste an den Aktienmärkten prophezeit. Kursgewinne schließen sie für den Jahresverlauf aber nicht aus, schließlich steht die Schlange in China auch für Wohlstand.

Aus Börsensicht verzeichnet in diesem Monat nur ein Unternehmen im Branchenkorb höheren Wohlstand: MEMC (+9,36 Prozent). MEMC-Tochter Sunedison hat mit dem chilenischen Bergbau- und Stahlkonzern CAP einen Vertrag über den Bau eines 100-Megawatt-Solarkraftwerks in der Atacama-Wüste geschlossen. Das Projekt wird den beteiligten Unternehmen zufolge die größte Photovoltaikanlage in Südamerika sein und soll etwa 15 Prozent des Energiebedarfs der CAP-Gruppe erzeugen.

Bei den übrigen 14 Indexwerten ist der Börsenwert dahingeschmolzen – vor allem bei Solarworld (-28,98 Pro-zent), REC (-22,21 Prozent) und SMA (-19,66 Prozent). Mit Solarworld droht momentan ein einstiges Vorzeigeunternehmen der Branche unter die Räder zu kommen. Solarworld-Chef Frank Asbeck weist Vermutungen über eine drohende Insolvenz zwar weit von sich, aber dass er mit den Gläubigern über einen Schuldenschnitt sprechen will, um die Bilanz zu entlasten, verheißt nichts Gutes. Analysten werfen zudem die Frage auf, ob Solarworld im Fall einer Rettung in der Lage sein wird, ein trag- und zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu etablieren – das sei in letzter Zeit nicht gelungen. REC leidet ebenfalls unter dem starken Markt- und Preisdruck und muss unter anderem die Siliziumproduktion in den USA zurückfahren. In Erwartung schlechter Quartalszahlen sank die Aktie daher in der Börsianergunst. SMA geriet in den Abwärtssog von Solarworld, hat jedoch auch eigene Probleme, beispielsweise hohe Verbindlichkeiten. Mehrere Analysten empfehlen, nicht an SMA-Aktien festzuhalten. Zwar sei die Bilanz solide, doch dürfte sich die Nachrichtenlage für SMA angesichts der Verschiebungen auf dem Weltmarkt weiter verschlechtern.

Bei Meyer Burger (-8,8 Prozent), dem vierten europäischen Unternehmen im Photovoltaik Global 30, fiel der Kursverlust vergleichsweise moderat aus. Das haben die Schweizer einem Australier zu verdanken: Der australische Hedgefonds Platinum Asset Management hat Anfang 2013 bei Meyer Burger zügig ein großes Aktienpaket zusammengekauft und ist mit einer Beteiligung von 5,33 Prozent nun größter Aktionär. Hinter Platinum steckt der Milliardär Kerr Neilson, der in der Hedgefonds-Szene gern mit Star-Investor Warren Buffet verglichen wird. Beiden wird ein Gespür dafür attestiert, in Unternehmen zu investieren, die vom Markt vernachlässigt wurden. Buffett war im Januar mit zwei Milliarden US-Dollar in amerikanische Solarprojekte eingestiegen und hatte damit für eine Belebung vieler Photovoltaikwerte gesorgt. Im Fall von Meyer Burger hoffen die Analysten durch den Einstieg von Kerr Neilson jetzt in erster Linie auf eine Kursberuhigung.

Petra Hannen

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