Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Conergy verschiebt Vorlage der Geschäftszahlen

Die Conergy AG hat die geplante Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts für 2008 verschoben. Ursprünglich wollte das Hamburger Solarunternehmen am Freitag die Zahlen vorlegen. Man befinde sich noch in laufenden Verhandlungen mit wichtigen Lieferanten, teilte das Unternehmen offiziell als Begründung mit. Deren Ausgang habe noch wesentliche Auswirkungen auf das Jahresergebnis. Daher könne der Jahresabschluss derzeit nicht festgestellt werden, hieß es weiter. Conergy werde den neuen Veröffentlichungstermin kurzfristig mitteilen.
„Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat im 4. Quartal auch bei uns zu unvorhersehbaren Sonderbelastungen geführt. Die explosionsartige Strukturveränderung des Photovoltaik-Marktes, der Übergang vom Verkäufer- zum Käufermarkt vollzog sich in nur sechs bis acht Wochen. Hier haben wir – wie fast alle in der Industrie – durch die bestehenden Zulieferverträge nicht schnell genug reagieren können und lagen auch dadurch im Jahresergebnis 2008 unter unseren Erwartungen“, hatte der Vorstandsvorsitzende Dieter Ammer bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen für 2008 Anfang des Monats gesagt. In einem Jahr grundlegender Restrukturierungsmaßnahmen hat Conergy seinen Umsatz 2008 nach vorläufigen Zahlen um 40 Prozent auf 1006 Millionen. Euro (Vorjahr: 719 Millionen Euro) gesteigert. Wegen der hohen Belastungen im vierten Quartal sei das Ergebnis (EBIT) nicht wie angestrebt verbessert worden. Es liege mit -158 Millionen Euro deutlich unter den Erwartungen. Darin enthalten seien Sondereffekte sowie sonstige einmalige Aufwendungen in Höhe von 118 Millionen Euro unter anderem durch Währungsverluste, den Ramp Up in Frankfurt (Oder) und die laufende Restrukturierung, hieß es bei der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen.

Nachverhandlungen mit MEMC

Von diesen Aufwendungen seien 81 Millionen Euro im vierten Quartal angefallen, wovon ein großer Teil durch die Finanzkrise bedingt ist. Dabei schlugen auch Abschreibungen in Höhe von 16 Millionen Euro auf Lagerbestände, bedingt durch einen unerwartet raschen und starken Modulpreisverfall, zu Buche, hieß es bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen. Conergy versuche derzeit den Vertrag mit MEMC nachzuverhandeln, sagt Analystin Anja Bohlen von der Landesbank Baden-Württemberg. Dieses Vorhaben könne durchaus erfolgreich sein. Es sei allerdings fraglich, ob dies zeitnah realisiert werden könne und damit noch in den Geschäftsbericht 2008 einfließen werde. Die Aktie von Conergy brach nach der Ankündigung weiter ein und tendierte zwischenzeitlich bis zu 18 Prozent im Minus.(SE)