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Protestmarsch bei Bosch Solar

Die Belegschaft von Bosch Solar will nach Angaben der IG Metall gegen die Schließung ihres Werks in Arnstadt protestieren. Es sei an diesem Donnerstag eine Betriebsversammlung vor dem Werkstor geplant, sagte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Wolfgang Lemb, am Mittwoch. Danach solle es einen Protestmarsch nach Arnstadt mit einer Kundgebung vor dem Rathaus geben, bei der auch Kommunalpolitiker sprechen.

Der Bosch-Konzern hatte Ende März nach Verlusten in Milliardenhöhe den Ausstieg aus dem Solargeschäft beschlossen. Davon ist der größte Standort von Bosch Solar in Arnstadt mit rund 1.800 Beschäftigten betroffen. Nach bisherigen Planungen soll die Produktion Anfang 2014 eingestellt werden.

Rückzug aus Zukunftstechnologie

Gewinne bringt das Geschäftsfeld Solar den Unternehmen zur Zeit kaum. Trotzdem fordert die IG Metall mehr Ausdauer bei der Produktion von Solarmodulen. Sie kritisiert daher den Ausstieg von Bosch aus der Solartechnik: "Wer jetzt aufgibt, verabschiedet sich auf Dauer von einer Zukunftstechnologie und schadet damit dem Industrie- und Hochtechnologiestandort Deutschland", sagt Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall. Die Unternehmen sollten sich nicht ausschließlich an der Gewinnmarge orientieren, sondern im Blick behalten, dass die Energiewende auch zu mehr Beschäftigung in Europa und Deutschland führen kann.

Notwendig seien faire Wettbewerbsbedingungen und eine ausreichende strategisch und nachhaltig ausgerichtete industriepolitische Flankierung, so die IG Metall weiter,  beispielsweise die Schaffung eines deutschen Industrieclusters Photovoltaik. So könnte Forschung und Entwicklung gebündelt werden. Zudem könnten Local-Content-Regelungen für einen fairen Wettbewerb sorgen. Diese Regelungen schreiben vor, dass ein bestimmter Anteil der Zuliefererteile im eigenen Land gefertigt werden muss. (William Vorsatz)

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