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„Installateure fordern Qualität“

Aleo Solar hat turbulente Zeiten bislang gut hinter sich gebracht. Wie bewerten Sie die Aussichten für die kommenden Monate?

William Chen: Das stimmt. Wir blicken inzwischen auf fast 20 Jahre Firmengeschichte zurück und haben mehrere turbulente Phasen gut überstanden. Seit wir 2014 neu gestartet sind, haben wir uns sehr gut entwickelt und einen festen Stand im europäischen Markt etabliert. Daran hat sich auch in den letzten Monaten nichts geändert. Wir konnten unsere Produktion aufrechterhalten und weiter ausliefern. Den kommenden Monaten stehen wir positiv gegenüber. Wir stellen unser Produktportfolio breiter auf. Dank technologischer Entwicklungen können wir leistungsstärkere Module anbieten. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit weiteren Anwendungsmöglichkeiten wie der Bauwerkintegration.

Mit welcher Nachfrage rechnen Sie?

Wir merken, dass sich unsere qualitätsorientierte Strategie auszahlt. Den Menschen ist es wichtig, ein langlebiges Produkt zu erhalten, das über die gesamte Lebensdauer zuverlässig Strom produziert. Seit mehreren Jahren verzeichnen wir daher – teilweise auch entgegen rückläufiger Marktentwicklung – steigende Verkaufszahlen. Auch wenn die Marktlage in einigen Regionen momentan schwierig ist, rechnen wir auch für die kommenden Monate mit steigender Nachfrage.

William Chen ist seit 2014 bei Aleo Solar. Zunächst hatte er als Vertriebsleiter begonnen. Seit 2016 ist er Geschäftsführer des Unternehmens aus Prenzlau in Brandenburg. Zuvor war er Vertriebsleiter von Sunrise Global Solar Energy mit Sitz in Taiwan.

Foto: Aleo Solar

William Chen ist seit 2014 bei Aleo Solar. Zunächst hatte er als Vertriebsleiter begonnen. Seit 2016 ist er Geschäftsführer des Unternehmens aus Prenzlau in Brandenburg. Zuvor war er Vertriebsleiter von Sunrise Global Solar Energy mit Sitz in Taiwan.

Sie produzieren in Prenzlau in Brandenburg. Welche Produktionskapazität hat Aleo Solar dort derzeit?

Im Moment haben wir eine Jahreskapazität von 150 Megawatt.

Planen Sie eine Erweiterung der Kapazität aufgrund der wachsenden Nachfrage?

Wir wollen unsere Kapazität erhöhen, um die steigende Nachfrage auch weiterhin bedienen zu können. Wir planen die Inbetriebnahme einer neuen Linie mit innovativen Technologien. In der ersten Ausbaustufe ist eine Produktionskapazität von 150 Megawatt im Jahr geplant. Produziert werden monokristalline Halbzellenmodule.

Aleo bleibt ein eher kleiner Hersteller. Wie können Sie sich gegen die Großen der Branche behaupten?

Der Solarmarkt ist vielfältig und verschiedene Kundengruppen legen auf unterschiedliche Dinge Wert. Die großen asiatischen Hersteller bauen ihre Kapazitäten auf zehn, teilweise sogar auf bis zu 30 Gigawatt pro Jahr aus. Doch wenn sie in den europäischen Markt kommen, stehen sie vor der Herausforderung, ihre Produkte auch vertreiben zu müssen. Das kann in einem Marktsegment wie Dachanlagen für Wohngebäude mit vielen kleinen Playern, deren Fokus auf Qualität liegt, schwierig werden.

Ist die räumliche Nähe von Vorteil?

Sicherlich. Denn die Hauseigentümer und die lokalen Installateure legen Wert auf Unterstützung und eine hohe Produktqualität in Verbindung mit einem branchenüberdurchschnittlichen Garantieversprechen. Sie schauen sich auch genau den After-Sales-Service an und wie sie den Hersteller kontaktieren können. Dazu kommt der logistische Vorteil, der sich aus dem Produktionsstandort Deutschland ergibt: Zum einen fallen Verzögerungen aufgrund langer Lieferwege weg, zum anderen sind die kurzen Strecken umweltfreundlicher.

Das klingt nach kleinteiliger Vertriebsstruktur. Wie sieht das bei Aleo Solar aus: Verkaufen Sie die Module direkt an die Installateure?

Das hängt von der Struktur des einzelnen Marktes und vom Engagement der lokalen Partner ab. In einigen Märkten wie in Deutschland und Italien verkaufen wir direkt an den Installateur. In anderen Märkten arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, die für uns den Vertrieb übernehmen.

Wie muss man sich eine Zusammenarbeit mit Aleo Solar vorstellen? Bieten Sie Ihren Partnern fertige Pakete an, in denen die notwendigen Komponenten enthalten sind?

Wir arbeiten mit einigen sorgfältig ausgewählten Systempartnern zusammen, deren Unternehmenswerte mit unseren zusammenpassen. Wir stellen kundenspezifische Pakete zusammen, in denen nicht nur die Module enthalten sind, sondern auch alle anderen Komponenten wie Wechselrichter, Speicher, Kabel oder Montagesysteme. So können wir ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges Sortiment anbieten. Die Komponenten sind in der Anwendung und im Zusammenspiel bewährt – wir können für jedes Dach die optimale Lösung anbieten.

Sie sprechen damit den Kunden an, der Wert auf hohe und stabile Qualität legt. Wie garantieren Sie das?

Wir haben ein sehr striktes Qualitätskontrollsystem etabliert. Das beginnt schon bei der Qualifizierung der Rohmaterialien. Dafür nehmen wir uns durchaus sechs Monate Zeit, um jedes Material ausgiebig zu testen. Das kostet zwar Ressourcen. Doch dadurch wissen wir genau, wie sich jede einzelne Komponente eines Moduls physikalisch verhält. Wir können sicherstellen, dass sie optimal zusammenpassen und einmal im Modul verbaut, auch lange und sicher funktionieren.

Dazu kommt die Qualitätskontrolle in der Produktion?

Wir haben eine engmaschige Qualitätskontrolle, die an allen Fertigungsschritten greift, sowie eine sehr umfassende Endkontrolle. Hier gehen wir über die Standards der Branche und die VDE-Prüfkriterien hinaus. Zum Beispiel testen wir bei jedem fertiggestellten Modul die Dioden und führen eine 100-prozentige Geometrieprüfung der Zellmatrix und des Rahmens durch. Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Wir lassen uns unsere Qualität zusätzlich durch externe Prüf­institute bestätigen. Dabei ist uns die IEC-Norm 61215 nicht strikt genug. Oft erreichen wir Testwerte, die doppelt so hoch angesiedelt sind, als es der Standard fordert. Weiterhin machen wir zahlreiche freiwillige Tests, um uns bestätigen zu lassen, dass unsere Module auch in schwierigen Umgebungen, wie Wüsten oder Küstenregionen, gut verbaut werden können.

Wie wirkt sich das auf die Fehlerquote aus?

Weil wir so ein starkes Augenmerk auf Qualität legen, können wir mit Stolz sagen, dass unsere Reklamationsrate – ausgenommen Transportschäden – bei unter 100 von einer Million liegt.

Handarbeit spielt bei der Modulfertigung beinahe keine Rolle mehr. Stattdessen dreht sich das Roboterballett.

Foto: Daniel Mueller

Handarbeit spielt bei der Modulfertigung beinahe keine Rolle mehr. Stattdessen dreht sich das Roboterballett.

Es kann immer etwas passieren. Wie sieht bei Aleo ­Solar der Service im Falle eines Moduldefekts aus?

Uns ist es wichtig, dass Reklamationsfälle für den Anlagenbesitzer möglichst schnell und unkompliziert bearbeitet werden. Falls eines unserer Module doch einmal einen Schaden aufweisen sollte, übernehmen wir 100 Prozent der Kosten. Das bedeutet, dass wir neben der Ersatzlieferung des Moduls auch die Transportkosten für die Ersatzlieferung übernehmen. Sowie die mit der Installation, Demontage oder Neuinstallation verbundenen Kosten.

Sie sprachen die technologische Entwicklung an. Welche Ansätze haben Sie im Blick?

Der nächste Schritt in der Modulentwicklung ist ein Habzellenmodul mit höherer Leistung und innovativer Zelltechnologie. Mit 120 Halbzellen streben wir den Bereich von 370 Watt an. Wir sehen auch viel Potenzial in der Zellentwicklung und sind daher in Forschungsprojekte zur Schindelzelltechnologie und zu Perowskit involviert. Das grundlegende Ziel ist die Steigerung der Effizienz und damit der Leistung des Moduls, um die Kosten für den Solarstrom weiter zu senken.

Sie bieten Solarmodule für Fassaden an. Welchen Weg verfolgen Sie in diesem Segment?

Wir haben für die Bauwerkintegration mehrere Lösungen im Portfolio. Das reicht von der Balkonverglasung über Solrif-Module, die die herkömmliche Dacheindeckung ersetzen, bis hin zu unserem Glas-Glas-Modul Elegante, das auch als Überkopfverglasung eingesetzt werden kann. Wir haben auch ein Isolierglasmodul für Glasfassaden entwickelt.

Sie haben auch Indachmodule im Portfolio. Wie entwickelt sich die Nachfrage?

Hier spüren wir schon das Wachstum. Immer mehr Hauseigentümer suchen ästhetische Lösungen. Aber auch hier ist noch mehr Ausbildung für Dachdecker und Installateure notwendig.

Das Gespräch führte Sven Ullrich.

Von der Solarzelle über die Busbars bis zur Rückseitenfolie und zur Anschlussdose: Alle Komponenten der Module sind sorgfältig aufeinander abgestimmt.

Foto: Daniel Mueller

Von der Solarzelle über die Busbars bis zur Rückseitenfolie und zur Anschlussdose: Alle Komponenten der Module sind sorgfältig aufeinander abgestimmt.

Aleo Solar

Die Neuheiten für 2020

Aleo Solar hat zu Beginn dieses Jahres mit der Produktion einer neuen Modulserie begonnen. Das X63 Premium erreicht mit 60 Zellen eine Leistung von 333 Watt. Somit reichen drei Module aus, um auf dem Dach ein Kilowatt Solarleistung zu installieren. Mit etwas besseren Zellen sind sogar 340 Watt drin. Aleo schafft das durch die Verwendung von monokristallinen Perc-Zellen.

Diese sind mit dem innovativen Leitungsbändchen verschaltet, das Aleo schon seit Längerem einsetzt. Denn aufgrund seiner Form reflektieren die Busbars das auftreffende Sonnenlicht nicht, sondern leiten es in die benachbarten Bereiche des Halbleiters. Auf diese Weise können die Module mehr Licht nutzen.

Das Modul kommt regulär mit einer weißen Rückseitenfolie zum Kunden. Für Kunden, die besonderen Wert auf Ästhetik legen, bietet das Unternehmen das Modul als X81 Premium auch mit einer schwarzen Rückseitenfolie an. Beide Module sind auch als X61 und als X81 mit 48 Zellen zu haben. Die verschiedenen Größen kann der Handwerker in einem String miteinander verschalten. Er kann so die vorhandene Dachfläche besser ausnutzen.

PV Guided Tours 2020

Die neue Modulserie von Aleo Solar im Video

Im Juni 2020 waren wir in Prenzlau bei Aleo Solar zu Gast. Thomas Platzek, Leiter der Produktentwicklung, hat uns dort die Neuheiten des Jahres 2020 vorgestellt. Im Video erläutert er nicht nur die Vorteile der neuen Module des Prenzlauer Unternehmens. Er zeigt auch, welche Lösungen Aleo ­Solar für Architekten bereithält und wie das Qualitätskonzept aussieht.

Foto: Vorsatz Media

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