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Gewinner und Verlierer

Analysten schauen mit einem ganz eigenen Blick auf das Gesehen auf dem Photovoltaik-Markt. Er hat sich grundlegend gewandelt: mittlerweile gibt es in Asien eine Massenproduktion, die den Preisdruck auf die hiesigen Unternehmen massiv erhöht hat. Daneben hat sich die Technologie in den vergangenen Jahren auch erheblich weiter entwickelt und damit die Kräfteverhältnisse auf dem Markt verschoben.
Die Gewinner sieht Karsten von Blumenthal von SES Research vor allem am Ende der Wertschöpfungskette. Betreiber von großen Solarparks können von günstigen Preisen und der immer noch hohen Einspeisevergütung profitieren. Das erklärt auch den Boom, den dieses Segment in den vergangenen Monaten erfahren hat. Bei einzelnen Projekten sieht Blumenthal sogar Überrenditen, die bei neuen Projekten in den kommenden Monaten nicht mehr erreicht werden können. Auch die Projektierer realisieren stabile Margen, vor allem wenn sie Module zu günstigen Preisen eingekauft haben und sich der Anlagenbau im fortgeschrittenen Stadium befindet. Die Verlierer sind eher auf der Produktionsseite zu finden, wie Blumenthal weiter sagt. Große Unternehmen könnten aber auch satte Gewinne realisieren, wenn sie in der Lage seien, Skalenvorteile zu nutzen. Integrierte Hersteller haben nach der Ansicht des Analysten eher bessere Marktpositionen als Spezialisten.

Projektflächen werden knapp

Geeignete Projektflächen für kleinere bis mittlere Solarparks werden zunehmend knapper. Auch diese Entwicklung hat Einfluss auf das künftige Marktgeschehen, so die Analysten. Landwirte könnten für ihre Flächen teilweise schon das Dreifache des Vorjahrespreises verlangen, sagt Götz Fischbeck von der BHF-Bank. Aber genau in diesem Segment entstehen die meisten Anlagen. 60 Prozent der in Deutschland in den vergangenen neun Monaten neu installierten 1,5 Gigawatt Leistung entfällt auf Projekte in der Größenordnung zwischen zehn und 100 Kilowatt. Dies ist die typische Größenordnung, die bei der Erschließung von landwirtschaftlichen und anderen gewerblichen Flächen realisiert wird. Großprojekte von über 500 Megawatt machen dagegen nur 16 Prozent der neu installierten Leistung aus.
Auch die Zukunftsaussichten der Analysten ähneln sich: egal, ob man eine Kürzung der Einspeisevergütungen in die Betrachtung einbezieht – sie erwarten ein weiteres Wachstum des Photovoltaik-Marktes in Deutschland. 2010 könnten es demnach zehn bis 20 Prozent sein. (Petra Franke)