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Toshiba steigt in deutschen Photovoltaikmarkt ein

Der japanische Elektronikkonzern will mit einem neuen Geschäftsmodell in den deutschen Solarstrommarkt einsteigen. Die Japaner bauen die Anlagen auf Dächer von Mehrfamilienhäusern und verkaufen den Strom an die Bewohner der Gebäude.

Der japanische Toshiba-Konzern will mit einem eigenen Geschäftsmodell in den deutschen Photovoltaikmarkt einsteigen. Dazu präsentiert Toshiba ein Vor-Ort-Verbrauchsmodell für Mehrfamilienhäuser.

Bewohner kaufen den Strom vom Dach

Die Japaner finanzieren das System mit einer Reihe von Pensionsfonds. Der deutsche Zweig von Toshiba International Europe (TIL) mit Sitz in Großbritannien wird zunächst Solarstromanlagen für Familienapartments in Villingen-Schwenningen und in Ostfildern installieren, betreiben und verwalten, die sich im Besitz der Immobiliengesellschaft Gagfah befinden. Insgesamt werden mit den Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von drei Megawatt 750 Wohnungen versorgt. Mit den Pensionsfonds wird Toshiba den Solarstrom kaufen. Die Bewohner der Apartements sollen dann den Solarstrom günstiger kaufen können als Elektrizität vom Versorger. Wenn die Photovoltaikanlagen nachts und an bewölkten Tagen nicht in Betrieb sind, wird TIL Strom im Großhandel kaufen und den Bewohnern zum gleichen Preis wie Strom vom Solargenerator verkaufen, teilt das Unternehmen mit. Bis zum Jahr 2016 will Toshiba das Geschäftsmodell so weiter betreiben, dass die insgesamt installierte Leistung 100 Megawatt erreicht.

Gute Chancen für das Geschäftsmodell

Toshiba sieht gute Chancen, dass sich ein solches Geschäftsmodell durchsetzt. Denn Deutschland hat zwar im Jahr 2000 das System der Einseisevergütung für erneuerbare Energien eingeführt. Doch die Stromkunden werden mit jährlich steigenden Strompreisen zur Kasse gebeten, während die Einspeisevergütung stetig sinkt. „Deutschland sucht nach Lösungen dafür, durch die Deregulierung des Strommarktes sowie die Trennung von Erzeugung und Transport von Strom und unabhängige Stromanbieter können jetzt an der Belieferung der Kunden mit Strom teilnehmen“, betont Toshiba. In Zukunft werden die Photovoltaikanlagen auch durch stationäre Batterien erweitert. Außerdem will Toshiba die Lösungen um ein Mikroenergiemanagementsystem erweitern. Damit wollen die Japaner ein Modell für einen autarken Vor-Ort-Verbrauch von Solarstrom entwickeln, bei dem die Bewohner der Gebäude Tag und Nacht mit Solarenergie beliefert werden. Das wird Toshiba letztlich zu einem Dienstleistungssystem erweitern, das Energiemanagement auf einer Echtzeitbasis unterstützt. Um sein Smart-Grid-Modell weltweit weiterzuentwickeln, wird Toshiba die Integration und Nutzung von dezentralen Energiequellen fördern, das auf die lokalen Bedürfnisse und Gegebenheiten angepasst ist. (Sven Ullrich)