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Starke Marken

Was haben Solarworld, Solon und LG Solar gemeinsam? Sie glänzen derzeit mit neuen Zellen und Modulen. Der Berliner Modulhersteller Solon war im März 2012 aufgrund der Übernahme durch die arabisch-indische Microsol-Gruppe aus der Wahrnehmung vieler Akteure im deutschen Markt verschwunden. Nun meldet sich die Marke zurück. Denn Microsol wird künftig weltweit als Solon International firmieren. Die Modulfabrik im Berliner Stadtteil Adlershof läuft weiter. Allerdings war die Fertigung durch den Aufbau der Produktion in Fujairah beeinträchtigt.

Derzeit sind in Berlin 280 Mitarbeiter beschäftigt. In Adlershof sitzen auch Forschung und Entwicklung sowie der Vertrieb und Teile des Projektmanagements (Corporate Accounting) für Europa. „Die Märkte haben sich verändert“, sagt Geschäftsführer Lars Podlowski. „Im Vergleich mit Asien oder anderen Märkten ist Europa nicht mehr ganz so wichtig. Deutschland bleibt für uns ein wichtiger Markt, aber nur ein Markt unter mehreren.“ Wichtige Zielmärkte neben Deutschland sind Italien, Thailand und Indien.

Solon International hat seinen Sitz in Fujairah, in der Nähe von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort wurde eine zweite Modulfabrik aufgebaut, mit den Maschinen aus dem früheren Solon-Werk in Greifswald. Die Zellproduktion hatte Microsol zuvor selbst aufgebaut. Zwischenzeitlich wurden neue Tochtergesellschaften gegründet, unter anderem in Indien und Thailand. Ein Joint Venture erschließt seit 2012 den israelischen Markt. „Wir arbeiten mit lokalen Partnern zusammen, um neue Märkte zu öffnen“, sagt Lars Podlowski.

Starke Installateure gesucht

Solon bietet Standardmodule mit 60 Zellen und spezielle Solarmodule (72 Zellen) für Industriedächer an. Im deutschen Markt für kleine Wohnhäuser wird weiterhin das Solraise-Modul vertrieben, bei dem ein Leistungsoptimierer von Solar Edge in der Modulanschlussdose integriert ist. Er erhöht die Ausbeute und macht den String robuster gegen Teilverschattung. Für Regionen mit hohen Schneelasten gibt es das Modul 230/07 mit besonders dickem Glas und starkem Rahmen. Das Modul wird auch mit schwarzem Rahmen und schwarzer Folie hergestellt.

Die multikristallinen 60-Zellen-Module leisten 250 Watt, monokristalline Paneele bis 260 Watt. Zusammen mit einer Unterkonstruktion bietet Solon das Solfixx-System an, das sich gut für große Flachdächer eignet. „Im vergangenen Jahr haben wir rund 100 Megawatt Solarmodule verkauft“, berichtet Podlowski. „In den Modulen verbauen wir die Zellen von Microsol und von taiwanesischen Zulieferern.“ Inga Böhlke ist bei Solon Energy für Vertrieb und Marketing zuständig. Sie sagt: „Wir sind auf einem Qualitätsmarkt tätig. Der Photovoltaik- und Elektrogroßhandel kann den Installateuren unsere Produkte vermitteln.“

Solon hat vor zweieinhalb Jahren angefangen, ein Vertriebsnetz mit Außendienst aufzubauen. „Wo wir starke Großhändler finden, wie in Süddeutschland, kooperieren wir mit ihnen“, erläutert sie die Strategie. „Wir machen mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Großhändlern.“ In anderen Regionen sucht Solon nach starken Installationsbetrieben, die als Partner in Frage kommen. „Für uns ist Holland interessant, dort kooperieren wir mit sehr großen Installateuren“, berichtet die Expertin. „Der Markt in Großbritannien gestaltet sich sehr preissensibel. Italien und Frankreich werden von Solon Spa in Italien bearbeitet.“ Solon bietet auch einige sehr spezielle Produkte an. Ein Beispiel ist das Solbond-System, das mit Metalldächern von Tata Steel vertrieben wird. In diesem Segment ist Montana in der Schweiz ein wichtiger Vertriebspartner, eine Tochter von Tata Steel. Die Firma Bauder aus Stuttgart ist auf Dachbahnen aus Bitumen spezialisiert. Sie vertreibt auch das große Industriemodul mit dem Solfixx-System.

Sofort verkauft

Schon 2012 haben die Ingenieure von Solon die Ursachen der potenzialinduzierten Degradation (PID) von kristallinen Modulen entschlüsselt. Derzeit forschen sie an der Langzeitstabilität. Lars Podlowski stellte noch für dieses Jahr ein neues Solarmodul in Aussicht, das langzeitstabil ist. „Damit gehen wir bald in Serie“, meint er. „Wir haben es schon 9.000 bis 10.000 Stunden in der Klimakammer getestet, ohne Leistungsverluste.“

Auf Qualität setzt auch LG, und die Strategie zahlt sich für den koreanischen Konzern ebenfalls aus. Mit dem Mono X Neon konnten sich LG Electronics im vergangenen Jahr von der Konkurrenz absetzen und den Intersolar Award sowie den Plus X Award gewinnen. Der Plus X Award ist ein Innovationspreis für Produkte aus den Bereichen Technologie, Sport und Lifestyle und zeichnet Hersteller für den Qualitätsvorsprung ihrer Produkte aus. Dabei handelt es sich um innovative und zukunftsfähige Produkte, die mindestens über einen „Plus-X“-Faktor verfügen – den auszeichnungswürdigen Mehrwert eines Produktes. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen EuPD hat die Module 2014 mit dem Siegel „Top Brand PV“ ausgezeichnet.

Deutscher Markt bleibt bedeutend

„Natürlich hilft uns das auch sehr bei der Vermarktung“, sagt Michael Harre, Vice President der EU Solar Business Group bei LG Electronics Deutschland. „Viele potenzielle Kunden haben von unseren Auszeichnungen erfahren und möchten das Produkt kaufen. Insbesondere viele Installateure, die bisher vielleicht noch nicht LG eingesetzt haben, sind so zu LG gekommen.“ Die Distributoren, Installateure und Endkunden seien von der Optik, Haptik und den Leistungsdaten der Module angetan. „In der Tat konnten wir alle Neon-Module, die uns aus unserer Produktion in Korea geliefert wurden, sofort verkaufen. Wir hätten auch noch mehr verkaufen können.“ Der Erfolg hat unter anderem dazu beigetragen, dass eine zweite Produktionslinie in Planung ist. Die erste hat eine Kapazität von 75 Megawatt pro Jahr und ist voll ausgelastet.

Allerdings ist Deutschland auch für LG nur noch ein Markt unter vielen. „Mittelfristig gehen wir davon aus, dass die Förderung für Solaranlagen ausläuft“, so Harre. „Die bisherige Bundesregierung hat ja einen Förderstopp bei einer kumulierten Installation von 52 Gigawatt Peak definiert. Je nach jährlichen Installationsmengen dürfte dies in den nächsten drei bis vier Jahren erreicht werden.“ Diese Zeit sollte reichen, um die Netzparität herzustellen, glaubt Harre. „Wir beobachten, dass Verbraucher vor dem Hintergrund der immer weiter steigenden Strompreise zunehmend darauf achten, sich von den großen Grundversorgern ein Stück weit unabhängig zu machen. Dafür ist Solar mit oder ohne EEG eine erstklassige Lösung.“

Bei aller Relativierung, der deutsche Markt bleibt in Europa der größte und wichtigste Markt. Harre kommt als Europachef von LG Solar viel herum: „Was die Energiewende betrifft, so schauen viele andere Länder auf Deutschland, manche mit Bewunderung für das, was schon alles geschafft wurde, manche mit Skepsis, ob die Energiewende ökonomisch und ökologisch klappt. Sicher ist, dass Deutschland ein Vorbild für viele andere Länder werden kann, wenn die Energiewende gelingt. Und das trauen viele den Deutschen auch zu.“ Schon jetzt sei es so, dass Länder wie die Schweiz oder auch Italien sich wie Deutschland für den Atomausstieg beziehungsweise gegen den Atomeinstieg entschieden hätten.

Alles aus einer Hand

Für LG als Elektronikkonzern ist das intelligente, vernetzte Haus eine wichtige Vision. „Darunter verstehen wir, dass man erstens möglichst wenig Energie verbraucht, zum Beispiel mit stromsparenden Haushaltsgeräten, LED-Lichttechnik oder Wärmepumpen von LG, zweitens saubere Energie erzeugt wie mit LG-Hochleistungsmodulen und drittens Energiebedarf und -produktion bestmöglich aufeinander abstimmt, beispielsweise mit zukünftigen LG-Speicherlösungen, die wir für Ende 2014 erwarten.“

Für dieses komplexe Herangehen hat LG eine Roadmap entwickelt, mit der die LG-Gruppe diese Vision Schritt für Schritt erreichen will. Die Module von LG Solar sind dabei ein wichtiger Baustein, erklärt Harres: „Wir konnten gerade erst die Leistung des Mono X Neon auf 300 Watt Peak steigern. Zudem werden wir im Laufe des Jahres unser Produktportfolio mit weiteren Varianten unserer Mono-X-Module erweitern.“

Ob Solarworld, Solon International oder LG Solar, all diese Hersteller bauen als Modulhersteller auf Qualität und Innovationen. Und daher wird auch im laufenden Jahr von ihnen noch einiges zu lesen sein, dank Neuentwicklungen, mit denen sie Alleinstellungsmerkmale am Markt haben.

Mono X Neon von LG Solar

300 Watt bei 18,3 Prozent

Das Mono X Neon nutzt beidseitig aktive n-type-Solarzellen, die das Licht nicht nur von der Vorderseite, sondern auch von der Rückseite einfangen und dadurch den Energieertrag steigern. Das Modul an sich besteht aus 60 monokristallinen Zellen hinter hochtransparentem, gehärtetem Glas und einem schwarzen, eloxierten Aluminiumrahmen, die beide einer Druckbelastung von 5.400 Pascal standhalten. Dadurch ist das Modul nicht nur widerstandsfähig und für raue Witterungsbedingungen gut gerüstet, sondern auch leicht. Ein neues Kabelmanagementsystem vereinfacht die Verbindung der Module.

Solon International

Wechselvolle Geschichte

Solon wurde 1996 in Berlin gegründet und ist zwei Jahre später an die Börse gegangen. 2008 setzte das Unternehmen mehr als 800 Millionen Euro um und bezog einen spektakulären Neubau in Adlershof. Enorme Überkapazitäten und starker Preisverfall führten Solon 2011 in die Insolvenz. Das in den Vereinigten Arabischen Emiraten ansässige Unternehmen Microsol International übernahm Solon 2012. Die Microsol-/Solon-Gruppe firmiert heute als Solon International mit Standorten in Fujairah, Dubai, den USA, Indien, Italien und Deutschland.

http://www.solon.com/global/

LG Solar

Vom Radio zum Modul

Das koreanische Unternehmen LG zählt zu den weltweit führenden Elektronikkonzernen. Es wurde 1958 als Goldstar gegründet und produzierte schon ein Jahr später das erste koreanische Radio. Der heute bekannte Markenname LG ist eine Abkürzung des zwischenzeitlichen Firmennamens Lucky Goldstar.

2004 bereitete die LG-Unternehmensgruppe die Massenproduktion vor, indem sie unter dem Dach von LG Electronics mehrere Solarforschungslabors zusammenschloss. Mit jahrzehntelanger F&E-Erfahrung begann LG Electronics mit der ersten Solarzellen- und Modulproduktion. LG betrachtet das Solarenergiegeschäft als einen wichtigen neuen Wachstumsmotor des LG-Konzerns. Innerhalb der LG Gruppe wurde ein Solarindustrie-Cluster aufgebaut, das in der Solarbranche eine vertikale Integration erzielt. Beispielhaft genannt seien hier der Bau und Betrieb einer 14-Megawatt-Anlage in Taean, Korea, im Jahr 2008 sowie die Waferlieferung durch das Tochterunternehmen Siltron. 2010 begann die Massennproduktion von Zellen und Modulen.

Heute steht LG Solar mit an vorderster Front bei der Produktentwicklung zu allen Aspekten der Nutzung von Solarenergie für private und kommerzielle Anlagen sowie Solarparks. LG betrachtet das Solarenergiegeschäft als einen wichtigen neuen Wachstumsmotor des Konzerns.

http://www.lg-solar.com

Hanwha Q-Cells

Vorreiter mit 300 Watt

Schon vor zwei Jahren hatte Q-Cells aus Bitterfeld-Wolfen als erster Hersteller ein Solarmodul mit 300 Watt Leistung aus 60 Zellen vorgestellt. Q-Cells nutzt dafür n-type-Wafer, die mit Nanoschichten auf der Rückseite verspiegelt sind. Das Rekordmodul basiert auf der Quantum-Technologie, die 180 Mikrometer dicke monokristalline Siliziumwafer verwendet. Sie werden mit Siebdruck kontaktiert. Der Zellwirkungsgrad liegt bei 20,9 Prozent. Die Verbindung der Solarzellen im Modul erfolgt mithilfe eines Leitklebers von Sony Chemicals.

http://www.q-cells.de

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