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Investoren für Conergy-Töchter gefunden

Der chinesische Modulhersteller Astronergy wird die Modulfabrik von Conergy in Frankfurt/Oder übernehmen. Etwa zwei Drittel der Arbeitsplätze sind damit gesichert. Auch für Mounting Systems scheint ein Investor gefunden. Dort sind keine weiteren Entlassungen geplant.

Nachdem die Muttergesellschaft vom amerikanischen Investor Kawa übernommen wurde, scheint auch für die Modulfabrik von Conergy in Frankfurt/Oder eine Lösung gefunden. Der chinesische Modulhersteller Astronergy plant die Übernahme von Conergy SolarModule in der Oderstadt. Der Modulbauer aus dem Reich der Mitte will auch 200 der bisher 280 Mitarbeiter übernehmen. Zwar werden die restlichen 80 Arbeitsplätze entfallen. „Im Gegenzug dazu sind jedoch der Erhalt des Standorts und die Sicherung von rund zwei Dritteln der Stellen in greifbarer Nähe“, sagt Sven K. Starke, Geschäftsführer der Frankfurter Modulfabrik gestern auf einer Mitarbeiterversammlung. „Deshalb halte ich dies trotz der Einschnitte für eine hervorragende und zukunftsfähige Lösung.“ Entsprechende Verhandlungen mit dem Betriebsrat zum geplanten Stellenabbau werden umgehend aufgenommen und sollen in den kommenden Wochen zum Abschluss gebracht werden.

„Auf der Zielgeraden“

„Wir sind auf der Zielgeraden – eine Einigung steht kurz bevor“, erklärte Sven K. Starke. „Wir freuen uns, dass wir mit Astronergy einen global agierenden Investor aus der Solarbranche gefunden haben, der rund 200 der bisher etwa 280 Mitarbeiter am Standort übernehmen will.“ Aber auch der Investor aus China ist zufrieden mit der Einigung. Denn damit hat das Unternehmen ein Standbein am europäischen Markt. „Wir freuen uns, dass wir mit der Frankfurter Modulfabrik einen deutschen Partner gefunden haben. Wir sind von der hohen Qualität der Produktion und Fachkenntnis am Standort  absolut überzeugt und beabsichtigen, das Werk zu erwerben und den Standort zu erhalten. Wir wollen das Unternehmen vollumfänglich in unsere vorhandenen Strukturen integrieren“, betonte Chuan Lu, Vize Präsident von Astronergy. „Damit wird die Fabrik Bestandteil einer global agierenden Gruppe und profitiert von unseren weltweiten Vertriebskanälen.“

Investor will in Rangsdorf einsteigen

Auch für die andere Tochtergesellschaft, den Gestellhersteller Mounting Systems im brandenburgischen Rangsdorf, scheint eine Lösung in greifbare Nähe gerückt zu sein.  Eine Einigung mit einem potenziellen Käufern stehe kurz bevor, meldet Conergy. „Bei Mounting Systems ist derzeit kein weiterer Stellenabbau geplant“, sagt Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz von White & Case. Damit sollen die verbleibenden Arbeitsplätze mit der Übernahme durch einen Investor gesichert sein, nachdem Belegschaft nach Absprache mit potenzielle Investoren schon zum 1. Oktober dieses Jahres um 52 der zuvor 200 Mitarbeiter verkleinert wurde. Auch die 30 Mitarbeiter in der Niederlassung in Sacramento, Kalifornien, will der Investor übernehmen.

Mounting Systems will Transfergesellschaft gründen

Für einen Großteil der entlassenen Mitarbeiter will Mounting Systems eine Transfergesellschaft gründen. Hier sollen diese Mitarbeiter von Weiterbildungsmöglichkeiten profitieren, um eine neue Arbeitsstelle zu finden. Diese Weiterbildung wird vollständig von Mounting Systems finanziert. Die Transfergesellschaft läuft über sechs Monate. Das staatliche Transferkurzarbeitergeld von 60 beziehungsweise 67 Prozent des vorherigen Nettogehalts wird Mounting Systems dabei auf 80 Prozent aufstocken. „Wir freuen uns sehr, dass wir den im Oktober freigestellten Mitarbeitern mit der Transfergesellschaft eine attraktive Perspektive bieten und sie so bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung unterstützen können“, erklärt dazu Sven-Holger Undritz.

Produktion läuft weiter

Für beide Unternehmen rechnen die Geschäftsführungen und der Insolvenzverwalter mit einer zeitnahen Einigung und einer Vertragsunterzeichnung bis spätestens Weihnachten. Wie Conergy erklärt, läuft die Produktion an beiden Standorten bis zur Übernahme durch die neuen Investoren bei guter Auftragslage in vollem Umfang weiter. (Sven Ullrich)