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„Der Installateur muss dabei etwas verdienen“

Schwarzburger: Derzeit gehen die Preise für Stromspeicher in die Knie. Bosch gewährt auf den VS5 Hybrid einen Rabatt von 25 Prozent. Samsung und LG liefern sich eine Preisschlacht. Nun hat Leclanché einen Lithium-Titanat-Speicher gebracht. Auf dem Markt scheint viel Bewegung zu sein.

Simonis: Die Preise sinken, aber entscheidend ist, was der Installateur bekommt. Unsere Tibox hat 44 Zellen, sie stellt 3,2 Kilowattstunden Speicherkapazität zur Verfügung. Der keramische Separator macht die Zelle so sicher, dass Sie die Nagelprobe machen können. Das System wird an Endkunden für 7.950 Euro vertrieben. Darin ist eine Marge für den Installateur enthalten, denn er muss daran auch etwas verdienen.

Schwarzburger: Technische Innovationen sind wichtig, um die Speicher möglichst breit in den Markt zu führen, zum Beispiel bei den Ladezeiten, Wandlungsverlusten und der Kombinierbarkeit mit Wechselrichtern.

Simonis: Das Geschäft wird von der Innovation getrieben. Innerhalb einer Stunde kann die Tibox vollständig geladen werden. In der gleichen Zeit können 100 Prozent der gespeicherten Energie auch wieder voll entnommen werden. Man kann unseren Speicher zum Beispiel mit den Nedap Power Routern kombinieren oder mit dem Sunny Island von SMA. Das kann jeder Installateur selbst entscheiden.

Schwarzburger: Zusätzliche Features wie die Garantie spielen eine zunehmende Rolle. Und die Frage, durch wie viele Hände der Speicher geht, bevor er beim Kunden aufgestellt wird.

Simonis: Wir vertreiben die Tibox direkt an die Installateure, nicht über den Handel. Die Zellen kommen aus unserer neuen Fabrik in Willstätt. Leclanché bietet sieben Jahre Garantie, die man um drei Jahre erweitern kann. Wir sind Ende März gestartet und haben bereits rund 100 Bestellungen von deutschen, eidgenössischen und österreichischen Installateuren.

Schwarzburger: Schon aus der Photovoltaik wissen wir, wie schnell die Preise einbrechen können. Wenn die Industrie ihre Fertigungskapazitäten entfaltet, beginnt die Preisschlacht. Vielleicht geht es bei den Speichern sogar noch schneller.

Simonis: Momentan ist auf dem Markt kein Überangebot erkennbar. Neben den kleineren Speichern für private Anwendungen im Wohngebäude sind die größeren Speicher für die Industrie interessant. Wir bieten Speicher ab 13 Kilowattstunden an, die man im Prinzip nach oben offen skalieren kann. Dabei kooperieren wir mit der Firma Ads-Tec.

Schwarzburger: Entscheidend für die Effizienz des Gesamtsystems sind die Steuerung der Energieströme und die Zuverlässigkeit der Batterien. Auch das ist eine Parallele zur Photovoltaik: Wenn die wichtigsten technischen Herausforderungen gelöst sind, öffnet der Preisverfall neue Märkte, in alle denkbaren Richtungen.

Simonis: Wir empfehlen, auch für Privatanwender ein Lastprofil zu erstellen. Die Technik rechnet sich, Skaleneffekte bringen automatisch Preisverbesserungen mit sich. Mit unseren Lithium-Titanat-Zellen sind 15.000 Be- und Entladezyklen möglich, bei vollständiger Be- und Entladung. Mit unserer Zelltechnik und den Systemlösungen sind schon heute zwölf Cent pro gespeicherte Kilowattstunde erreichbar. Unsere Forscher arbeiten intensiv an neuen Zellen, die eine höhere Spannung als 50,6 Volt erreichen. Die Energiedichte wird weiter steigen. So werden wir künftig neue und spannende Anwendungsfelder sehen.

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