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„Die Haustechnik muss einfacher werden“

Schwarzburger: Die Wärmewende ist die schwierigste Baustelle auf dem Weg zur karbonfreien Gesellschaft. Gas und Öl zu ersetzen bedarf völlig neuer Ansätze.

Ullrich: Ich sehe eher Chancen als Probleme. Klar, die Aufgabe ist gewaltig. In Deutschland gibt es rund 40 Millionen Gebäude, in der Schweiz 2,1 Millionen und in Österreich 2,7 Millionen. Da wartet viel Arbeit, doch das sollte uns nicht schrecken.

Schwarzburger: Mit Sonnenstrom wird die Bereitstellung von Warmwasser und Heizwärme auf saubere Energie umgestellt. Das hat mit den bekannten Nachtspeicheröfen und Atomstrom der 1970er- und 1980er-Jahre nichts gemein.

Ullrich: Jetzt geht es nicht mehr darum, eine Stromsenke für die trägen Atomkraftwerke zu schaffen, sondern um eine echte Energiewende in den Gebäuden mit Solarstrom, der vor Ort erzeugt wird. Das ist eine komplett andere Perspektive auf das Heizen mit Strom.

Schwarzburger: Es geht vor allem um den Abschied von Öfen, Thermen und Kesseln. Mit elektrischen Systemen wird die Versorgung der Gebäude viel einfacher. Die Haustechnik wird auf Ökostrom reduziert.

Ullrich: Mit Wärmepumpen und Infrarotheizungen ergeben sich völlig neue gestalterische und planerische Möglichkeiten. Man kann sie kombinieren, das erlaubt effiziente und komfortable Anwendungen.

Schwarzburger: Das ist entscheidend: Der Spielraum für Energieberater, Planer und Installateure wächst, wenn sie die Wünsche ihrer Kunden erfüllen. Das neue Heizungsgesetz gibt den Rahmen vor. Eigentlich öffnet es ungeheure Anreize für innovative Modelle in der Wärmeversorgung.

Ullrich: Dem kann ich nur zustimmen, auch wenn im Detail sicher das eine oder andere besser hätte ausformuliert werden können. Aber welches Gesetz ist schon perfekt? Die Würfel sind gefallen. Auf die Planer und Installateure kommt richtig viel Arbeit zu.

Schwarzburger: Niemand kann mehr die Modernisierung der Gebäudetechnik auf die lange Bank schieben. CO₂-Steuer und hohe Preise für Gas und Öl setzen die richtigen Anreize und stoßen Investitionen in kostengünstige und effiziente Eigenversorgungssysteme an.

Ullrich: Jahrzehntelang wurde gestritten, wie ökologische Lösungen von den hohen Kosten herunterkommen. Jetzt sind Wärmesysteme mit Gas und Öl teuer. Die Wärmebereitstellung mit erneuerbaren Energien ist bezahlbar und nachhaltig.

Schwarzburger: Ökonomie und Ökologie gehen Hand in Hand. Die Zeit der fossilen Brenner ist vorbei. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden sie ausgetauscht und verschrottet, wie seinerzeit die Küchenherde für Scheitholz oder die Kachelöfen mit Kohlefeuerung.

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