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“Wir starten frisch durch“

Die Insolvenz wurde erfolgreich abgeschlossen, ein finanzstarker Investor hat die Schletter Gruppe übernommen. Was wird sich für Ihre Kunden ändern?

Tom Graf: Was unser Geschäft und unsere Strategie betrifft, nichts. Aber wir starten jetzt mit einer schuldenfreien Gesellschaft, der neuen Schletter Gruppe, das heißt, unsere Finanzen sind wieder solide, und wir können wieder investieren.

Warum geriet Schletter in die Schieflage?

Wir hatten aus der Zeit vor der Restrukturierung einen riesigen Schuldenberg geerbt. Auch wenn wir uns in den letzten zwei Jahren operativ wieder gut aufgestellt und einen Teil der Schulden aus eigener Kraft abgebaut haben: Das hat uns schwer belastet. Wachstum kostet Geld, und das hat gefehlt. Umso wichtiger ist, dass wir als letzten Schritt über das Insolvenzverfahren die Firma saniert haben. Die Banken haben dabei eng mit uns zusammengearbeitet, den Prozess unterstützt und mitgetragen. Jetzt starten wir frisch durch.

Was ändert sich im Unternehmen, in der Schletter Gruppe?

Wir werden die Mannschaft am Standort Kirchdorf bis zum Jahresende noch etwas reduzieren müssen. Dort haben wir nach wie vor Überkapazitäten in der Verwaltung. Den erforderlichen Personalabbau gestalten wir sozial verträglich. Sie können mir glauben: Mitarbeiter zu entlassen, fällt uns nicht leicht.

Wie viele Leute werden in Kirchdorf/Haag bleiben?

Insgesamt rund 150 Mitarbeiter in der Verwaltung und der Produktion. Wichtig ist, dass wir dort weiterhin produzieren.

Ein solcher Prozess ist auch für Ihre Kunden und Partner schwierig. Wie schätzen Sie die Reaktionen aus der Solarbranche ein?

Das Vertrauen in die Marke Schletter ist nach wie vor groß. In Deutschland haben wir keinen einzigen Kunden verloren. Auch die Großhändler haben während der Insolvenz weiter bei uns gekauft. Das hat uns sehr geholfen.

Worauf führen Sie das zurück?

Wir haben unsere Schwierigkeiten offen und ehrlich kommuniziert, unsere Kunden informiert und auf dem Laufenden gehalten. Das hat uns viel Vertrauen verschafft.

Wie geht es nun weiter?

Wir sind wieder da, und wir sind jetzt so stark, dass wir wieder selbstbewusst am Markt auftreten können. Wir investieren in die Produktentwicklung und haben einiges im Köcher. Und wir wollen weiter international wachsen, vor allem auch neue, interessante Märkte entwickeln. Vor Kurzem haben wir eine Tochtergesellschaft in Taiwan eröffnet und Vertriebsbüros in Vietnam und auf den Philippinen. In Nigeria beziehungsweise Westafrika haben wir eine Vertriebspartnerschaft geschlossen.

Das Management ist an der neuen Gesellschaft beteiligt, führt das Unternehmen weiter. Wie wichtig ist ein solches Signal?

Wir haben jetzt eine gute und solide Gesellschaft mit einem starken Finanzier dahinter, der sich langfristig engagieren will. Wir als Management gehen mit ins Risiko, weil wir von diesem Weg überzeugt sind. Wir glauben an unser Konzept.

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger.

www.schletter-group.com

Tom Graf

ist Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Schletter Gruppe.

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