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DIALOG

„Ohne solar aktive Fassaden wird es nicht gehen“

Schwarzburger: Die E-Mobilität und die Reduktion der Gewerke am Bau: Diese beiden Trends scheinen mir für den Durchbruch der bauwerksintegrierten Photovoltaik ganz wesentlich zu sein.

Ullrich: Dazu kommen die Wärmeversorgung und die Kühlung, sowohl in Wohn- als auch in Gewerbegebäuden. Denn sie fressen den größten Teil der Energie. Um diesen Bedarf abzudecken, wird es ohne solar aktive Fassade in Zukunft nicht mehr gehen.

Schwarzburger: Solare Überdachungen und Solarfassaden dürften vor allem bei Immobilien kommen, deren Strombedarf in Zukunft wächst. Ich denke an Parkhäuser in Citylage, die zunehmend Ladesäulen und leistungsstarke Stromspeicher einbauen müssen.

Ullrich: Ich denke an Mehrfamilienhäuser, deren Bewohner jetzt das Recht auf eine Ladesäule haben. Gerade in den Städten hat nicht jeder ein Einfamilienhaus mit solarem Carport, wo er sein Auto laden kann. Der Strom kommt dann praktischerweise aus der Fassade.

Schwarzburger: Auch Kliniken oder Hotels stehen unter enormem Kostendruck, dramatisch verschärft durch die Corona-Pandemie. Die steigenden Ausgaben für Kühlung und Klimatisierung lassen sich eigentlich nur durch Photovoltaik auffangen.

Ullrich: Dabei ist der Energieverbrauch gerade dort extrem hoch. Entsprechend groß müssen Solaranlagen sein, um den Bedarf abzudecken. Da muss die gesamte Gebäudehülle aktiv mithelfen. Entsprechende Bauprodukte sind vorhanden.

Schwarzburger: Mit Photovoltaik und Stromspeichern wird die Haustechnik viel einfacher: Weniger Technik statt noch mehr Geräten, Pumpen und Reglern. Nur durch vollelektrische Systeme bleiben die Kosten für die Ausstattung, die Installation und den laufenden Betrieb überschaubar.

Ullrich: Schließlich fallen beim vollelektrischen Gebäude alle Probleme weg, die sich der Bauherr mit wassergeführten Systemen ins Haus holt. Das reicht von der aufwendigen Verrohrung über die Legionellenproblematik bis zum Platz für die Haustechnik. Und natürlich den Kamin und die Abgase nicht vergessen, wenn Brenner zum Einsatz kommen.

Schwarzburger: Langsam spricht es sich herum, dass vollelektrische Gebäude kostengünstiger zu bauen sind. Elektrischer Strom ist viel effizienter, um Räume zu heizen oder zu kühlen, um das Auto am Haus zu laden, statt zur Tankstelle zu fahren. Bedingung ist, dass der Strom sauber und preiswert zur Verfügung steht.

Ullrich: Das geht nur, wenn er auch vor Ort produziert wird. Genau an dieser Stelle ist die Photovoltaik im Dach und in der Fassade die beste Lösung. Auf dem Architekturportal Solar Age haben wir viele aktuelle Beispiele, wie das funktioniert.

Schwarzburger: Das Thema ist im Neubau schon aktuell, es wird auch in der Sanierung immer wichtiger. Wer vor der Vollstromversorgung noch zurückschreckt, kann problemlos den Weg über Wärmepumpen gehen. Sie nehmen eine Brückenstellung ein.

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