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China exportiert weniger Module nach Europa

Die Exporte der chinesischen Hersteller von Solarmodulen nach Europa sind im vergangenen Jahr drastisch gesunken. Inzwischen beträgt der Marktanteil weniger als die Hälfte des Gesamtmarktes. Die Hersteller bedienen aber die wachsenden Märkte üppig.

Die Exporte von Solarmodulen der chinesischen Hersteller sind im vergangenen Jahr drastisch zurückgegangen. Vor allem die Modullieferungen nach Europa sind dramatisch eingebrochen. Das berichtet die Chinesische Handelskammer für die Einfuhr und Ausfuhr von Maschinen und Elektronikerzeugnissen (CCCME) in Peking. So hatten die chinesischen Produzenten im Jahr 2012 noch Module mit einer Gesamtleistung von etwa 23 Gigawatt in alle Teile der Erde exportiert. Im vergangenen Jahr ging das Exportvolumen auf 16 Gigawatt zurück. Das ist immerhin ein Einbruch von gut 30 Prozent. Entsprechend sank auch der Umsatz um 27 Prozent auf etwa zehn Milliarden Dollar (etwa 7,27 Milliarden Euro). Außerdem verschieben sich die Exportmärkte für die Hersteller. So kam jedes zweite Solarmodul, das im vergangenen Jahr in Japan verbaut wurde, aus China. Während die chinesischen Hersteller die Exporte nach Japan auf einen Anteil von 22 Prozent erheblich steigern konnten, ging der Exportanteil nach Europa von 65 Prozent im Jahr 2012 auf 30 Prozent im vergangenen Jahr zurück.

Nur noch die Hälfte kommt aus China

Allerdings ist auch der europäische Solarmarkt im vergangenen Jahr erheblich geschrumpft. Betrug der Zubau in Europa im Jahr 2012 noch 17,58 Gigawatt, ging er im Jahr 2013 auf 10,25 Gigawatt zurück. Trotzdem greifen die europäischen Investoren inzwischen lieber zum Modul aus Europa, Japan, den USA oder anderen Ländern. Die chinesische Konkurrenz hat drastisch an Marktanteilen verloren. Denn im Jahr 2012 kamen immerhin noch gut 82 Prozent aller in Europa verbauten Solarmodule aus dem Reich der Mitte. Im vergangenen Jahr betrug der Marktanteil der chinesischen Produzenten nur noch gut 46 Prozent. Insgesamt sank die gesamte neu installierte chinesischen Modulleistung in Europa von 14,5 Gigawatt im Jahr 2012 auf 4,8 Gigawatt im vergangenen Jahr.

In den Wachstumsmärkten gut aufgestellt

Die Handelskammer führt den drastischen Einbruch der Exporte nach Europa auf die Antidumping- und Antisubventionszölle zurück. Für die Hersteller im Reich der Mitte bedeutet das aber noch längst nicht das Aus. Schließlich konnten sie sich auf dem stark wachsenden Heimatmarkt und auch auf anderen Wachstumsmärkten wie Japan gut positionieren. Doch inzwischen will auch Japan die Modulimporte aus China eindämmen. So berichten chinesische Handelsbehörden, dass auch Japan derzeit über Antidumping- und Antisubventionszölle auf chinesische Photovoltaik-Produkte nachdenke. Immerhin haben die chinesischen Modulbauer noch ein Bein auf dem amerikanischen Kontinent. Denn mit einer Modulleistung von 1,6 Gigawatt deckten sie immerhin etwa ein Drittel des Zubaus in den Vereinigten Staaten ab. Insgesamt gingen damit zehn Prozent des gesamten Exports in die USA, wo die Produzenten aus dem Reich der Mitte ebenfalls am Subventions- und Dumpingpranger stehen. Inzwischen entscheiden die US-amerikanischen Handelsbehörden gerade über die Ausweitung der Schutzzölle auf chinesische Solarzellen und Photovoltaikmodule. (Sven Ullrich)