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Druck auf Solarworld in den USA

Der Siliziumlieferant Hemlock besteht auf der Erfüllung langfristiger Lieferverträge und verlangt bis zu 800 Millionen US-Dollar. In erster Instanz entschied ein Gericht nun gegen den Bonner Zellhersteller.

Wie der Bonner Generalanzeiger berichtet, sind jahrelange Streitigkeiten zwischen Hemlock und Solarworld zur offenen Schlacht vor Gericht ausgeartet. Bis zu 800 Millionen US-Dollar Schadenersatz verlangt Hemlock, weil Solarworld vertraglich gesicherte Siliziummengen zu einem bestimmten Preis nicht abgenommen habe. Als das Silizium noch deutlich teurer war als heute, hatte Solarworld einen langfristigen Kaufvertrag unterzeichnet, in dem keine Klausel zur Preisangleichung vorgesehen war. Das könnte dem wichtigsten deutschen Hersteller von Solarzellen und Solarmodulen nun auf die Füße fallen.

Nach Bekanntgabe des ersten Richterspruchs sackte der Aktienkurs von Solarworld um fast die Hälfte ein, erholte sich aber langsam. Die Auseinandersetzung ist ein herber Rückschlag, denn Solarworld wollte im vierten Quartal dieses Jahres endlich wieder in die Gewinnzone zurückkehren.

Der Streit in den USA läuft bereits zwei Jahre. Nun hat ein US-Gericht die Argumentation von Solarworld abgewiesen, die Kaufvereinbarung sei aufgrund kartellrechtlicher Regelungen ungültig. Ungeachtet dessen hofft Firmenchef Frank Asbeck auf eine außergerichtliche Einigung mit Hemlock. Klar ist, dass Forderungen in dreistelliger Millionenhöhe die Solarworld in den Ruin treiben könnten. Klar ist aber auch, dass Hemlock ein Interesse daran haben dürfte, den Zellhersteller auch künftig mit Silizium zu versorgen. (Heiko Schwarzburger)