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TÜV entwickelt Teststandards für Mikrowechselrichter

Der TÜV Rheinland hat neue Teststandards für Mikrowechselrichter und andere elektronische Komponenten in Anschlussdosen von Solarmodulen entwickelt. Dabei kombinieren die Prüfer die gängigen Regeln für Wechselrichter mit denen von Anschlussdosen und nehmen zusätzliche Belastungen in das Prüfprotokoll auf.

Der TÜV Rheinland erstmals eine Prüfgrundlage für elektronische Komponenten und Mikrowechselrichter an Photovoltaikmodulen entwickelt. Neben den Mikrowechselrichter, die den produzierten Gleichstrom direkt nach dem Modul in Wechselstrom umwandeln, werden auch immer mehr elektronische Komponenten in die Anschlussdosen der Module integriert. Dabei handelt es sich um Komponenten zur Überwachung der Anlage, damit die Leistungsdaten der Anlage übermittelt und eventuelle Defekte schnell erkannt werden oder zum Diebstahlschutz. Andere Komponenten dienen direkt der Leistungssteuerung des Moduls und damit der Leistungsoptimierung der gesamten Anlage.

Besondere Zusatzbelastungen berücksichtigt

Die Norm gilt für alle Geräte bis zu einer Systemspannung von 1.500 Volt an der Wechselstromseite, also am Ausgang des Mikrowechselrichters. „Mit der neuen Prüfgrundlage gehen wir über die bisherigen Normen für Anschlussdosen einerseits und für elektronische Komponenten andererseits hinaus“, sagt Ralf-Martin Müller, Geschäftsfeldleiter Solarenergie bei TÜV Rheinland. „Denn Mikrowechselrichter oder Elemente zur Überwachung werden viel höheren Umweltbelastungen ausgesetzt, wenn sie im Modul verbaut werden. Dies gilt insbesondere für die großen Temperaturschwankungen und Hitzeentwicklung“, erklärt Müller die Notwendigkeit der neuen Norm.

Umfangreiches Prüfprotokoll

Der TÜV überprüft grundsätzlich die elektronischen Schaltkreise in der Anschlussdose auf Sicherheit, elektromagnetische Verträglichkeit und Effizienz. Bisher waren bei der Überprüfung von Elektronik in Anschlussdosen zwar bereits die zahlreichen Normen und Prüfvorgaben teilweise anwendbar. Die waren aber in der Regel für andere Anwendungsgebiete als die Photovoltaik entwickelt. Die neue Prüfgrundlage kombiniert alle geltenden Anforderungen an Photovoltaikanschlussdosen mit den Standards für Photovoltaikwechselrichter und den zusätzlichen Belastungen, denen die Elektronik der Komponenten ausgesetzt sind. So werden die Mikrowechselrichter ud die Anschlussdosen mit der zusätzlichen Elektronik für tausend Stunden in der Klimakammer getestet. Dabei werden sie  Temperaturwechseln von minus 40 bis plus 85 Grad Celsius ausgesetzt. Durch mechanische Test wird beispielsweise die Belastbarkeit der Isolierungen geprüft. Außerdem werden die Geräte mit ultraviolettem Licht bestrahlt, um die Risiken der Überhitzung, der Korrosion und eines Stromschlags zu kontrollieren. Vorher wird aber noch geprüft, ob die Gehäuse der Wechselrichter, Anschlussdosen und Komponenten das Innere gegen Staub und Strahlwasser schützen. (Sven Ullrich)