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Flachdach

Flachdächer: Neue Untergestelle

Immer mehr Gewerbebetriebe planen mit der eigenen Solaranlage die Unabhängigkeit vom Versorger. Das ist ein cleverer Ansatz, um die Energiekosten nachhaltig zu senken, stehen doch auf den Gewerbe- und Industriegebäuden riesige Dachflächen zur Verfügung, die nur auf die Photovoltaik warten.

Doch anders als im Privatsegment ist dieser Markt sehr preisgetrieben. Hier spielt jeder Euro eine Rolle. Die Hersteller müssen dafür Montagesysteme anbieten, die sich schnell aufbauen lassen. Ein Beispiel ist Aerocompact. Das Unternehmen hat das Compactflat S Base entwickelt – unter anderem für die Montage von großen Modulen auf Flachdächern mit wenig Störflächen.

Schnelles System entwickelt

Das System knüpft an das Bügelsystem an, das Aerocompact vor einigen Jahren schon einmal im Portfolio hatte. Die Grundlage des neuen Systems bildet eine breite Basisplatte aus Aluminium. Sie ist mit seitlichen Aussparungen versehen, in die die Bügel eingeschoben werden, bis sie einrasten. Darauf werden die Module montiert – mit Klemmen, die ebenfalls nur eingeklickt werden. Erst dann muss der Monteur ein Werkzeug in die Hand nehmen, um die Klemmen festzuziehen.

Die Basisplatten stützen jeweils zwei nebeneinanderliegende Module ab. Damit können die Module quer liegend an der langen Seite geklemmt werden. „Das ist ein derzeit wichtiges Thema: die Montage auf Flachdächern mit großen Modulen“, erklärt Christian Ganahl, technischer Geschäftsführer von Aerocompact. Er hat auf der Messe die Vorteile und die Ziele, die das Unternehmen damit erreichen will, im Video detailliert dargestellt (siehe Kasten auf Seite 15 rechts unten).

Ein Schienensystem für die schnelle Montage und die Klemmung an der langen Modulseite hat K2 Systems auf der Messe vorgestellt. Denn bei anspruchsvollen Lastfällen bleibt die Montagegeschwindigkeit ein entscheidender Faktor. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, hat K2 Systems die Vorteile zweier bewährter Systemvarianten vereint: das besonders montagefreundliche System Xpress und das System LS mit Klemmung an der langen Modulseite.

An die Anforderungen angepasst

Das Ergebnis ist die neue Systemlösung D-Dome 6.10 Xpress LS. Dank vormontierter Komponenten lässt sich das System besonders zeitsparend installieren. Gleichzeitig ermöglicht die Klemmung an der langen Modulseite die Aufnahme höherer Lasten und ist optimal auf die Anforderungen der aktuellen Modulgeneration abgestimmt. „Gerade bei großformatigen Modulen ist eine Klemmung an den langen Seiten notwendig, um die strukturelle Integrität zu gewährleisten“, erklärt Lars Kreemke, Leiter Inside Sales bei K2 Systems.

Um diese Anforderungen mit der bekannten Montagegeschwindigkeit zu vereinen, wurde das System gezielt weiterentwickelt. Die Modulauflager – die sogenannten Peaks – lassen sich über einen integrierten Klickmechanismus werkzeugfrei in die vormontierten Base-Plates einsetzen. Das Ergebnis ist eine stabile, selbstversteifende Konstruktion, auf die die Module sicher montiert werden können.

Kosten bei der Montage sparen

Zwar sind für die Klemmung an der langen Modulseite zwei Schienen pro Modul erforderlich – im Gegensatz zur Eckklemmung, bei der sich zwei Module eine Schiene teilen. Doch durch die optimierte Vormontage und das einfache Handling wird der zusätzliche Materialeinsatz durch eine deutlich reduzierte Montagezeit kompensiert. „Bei besonders großen Modulen lässt sich das System auch auf eine Sechspunktklemmung erweitern – durch den Einsatz einer dritten Schiene“, sagt Lars Kreemke. Diese stützt mit den auf ihr verbauten Peaks das Modul zusätzlich in der Mitte ab.

Ernst Schweizer hat sich auf die Details für sein Flachdachsystem MSP konzentriert, das auch für das Gründach geeignet ist. So hat der Handwerker jetzt die Möglichkeit, einen Absturzschutz zu integrieren und die Abstände zwischen den Modulreihen bei der Schmetterlingsbauweise zu erhöhen. Dies ist vor allem bei Gründächern von Vorteil, um die Wartung zu vereinfachen. Lesen Sie dazu auch den Beitrag auf Seite 22 dieses Heftes. Außerdem wurde der Blitzschutz verbessert, indem es jetzt die Möglichkeit gibt, entsprechende Fangstangen zu integrieren.

Die Blitzstromtragfähigkeit stand als Weiterentwicklung auf dem Flach- und Schrägdach auch bei SL Rack auf der diesjährigen Intersolar im Mittelpunkt. „Wir haben für unser Fast-Flat-System, das wir im letzten Jahr eingeführt haben, eine neue Blitzschutzklemme entwickelt“, erklärt Ludwig M. Schletter, der bei SL Rack für die Geschäftsentwicklung zuständig ist.

Die Klemme ist aus Edelstahl, und der Handwerker kann damit auch Blitzschutzdrähte mit einem Durchmesser von sechs, acht und zehn Millimetern klemmen. Zusätzlich hat SL Rack das gesamte System blitzstromtragfähig gemacht. „Dazu montiert der Installateur an der Verbindungsstelle zwischen den Bodenschienen Blitzschutzschrauben“, erklärt Ludwig M. Schletter. „Es genügen zwei Schrauben auf einer Seite der Bodenschiene, je nachdem, wie der Handwerker diese leichter eindrehen kann.“

Neues System fürs Gründach

SL Rack hat auch noch einen Bodenschuh entwickelt. Das ist ein kurzes Schienenstück, das unter der Bodenschiene des Fast Flat eingeklickt wird. Der Bodenschuh ist kaschiert mit einem Bautenschutz ohne Weichmacher, wie Ludwig M. Schletter betont. „Dadurch haben wir keine Probleme, ihn auch auf Foliendächern zu montieren.“

Seitlich am Bodenschuh befindet sich eine Platte mit einem Langloch. An dieser Platte kann der Handwerker unter anderem einen Kabelkanal oder eine Ankerplatte anbringen, um die Anlage auf dem Dach zu befestigen. Durch das Langloch ist der Handwerker flexibel hinsichtlich der Abstände zur Bodenschiene.

Solarlösungen für das Gründach werden immer häufiger nachgefragt. Darauf hat auch Wagner Solar reagiert. Die Entwickler haben das bestehende Portfolio um eine Variante für das Gründach erweitert.

Denn beim Gründach brauchen wir zwischen der Traufkante der Modulreihen und dem Sedum einen höheren Abstand als beim herkömmlichen Flachdach. „Dazu kommt noch, dass für diesen Abstand in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Regelungen in den Bauordnungen festgelegt sind. In den meisten Fällen liegen diese Vorgaben zwischen 20 und 40 Zentimetern“, erklärt Helgo Schütze aus dem Vertrieb von Wagner Solar.

Verschiedene Winkel möglich

Auch darauf hat Wagner Solar reagiert und das System so ausgelegt, dass es in der Höhe entsprechend angepasst werden kann. „Darüber hinaus können wir auch noch unterschiedliche Anforderungen der Kunden bezüglich des Anstellwinkels der Solarmodule abdecken“, betont Helgo Schütze.

Zwischen zehn und 25 Grad sind in Südaufständerung möglich. Damit ist die Unterkonstruktion auch für solarthermische oder PVT-Kollektoren geeignet, die in der Regel steiler nach Süden aufgeständert werden als Photovoltaikmodule. Für Anlagen mit Ost-West-Ausrichtung, die meist nur mit Photovoltaik ausgeführt werden, bietet Wagner Solar variable Anstellwinkel der Module zwischen zehn und 15 Grad an. So kann das System an die Anforderungen des Projekts angepasst werden.

Das System ist so aufgebaut, dass das Substrat des Gründaches als Ballast fungiert und die Lasten auf dem Dach minimiert. Damit ist es primär für den Bau von neuen Gründächern mit Solaranlagen geeignet. Die Grundlage des Systems ist eine Platte aus recyceltem Kunststoff mit einer Trapezgeometrie.

Wie groß diese Platte sein muss, hängt von den Gegebenheiten vor Ort und des Gebäudes und von der Dichte des Substrats ab. Hierbei spielen auch der Anstellwinkel der Module und die Höhe des Aufbaus über dem Gründach eine entscheidende Rolle.

Substrat ist der Ballast

Denn je steiler und höher aufgeständert wird, desto höher sind auch die Windlasten, die auf die Anlage einwirken. Je höher wiederum die Windlasten sind, desto größer muss auch diese Grundplatte sein, um ausreichend Gewicht zu bieten. Doch in der Regel reicht eine kleine Platte, mit der die Anlage punktuell ballastiert wird.

Auf den Hochsicken der Grundplatten befestigt der Handwerker die eigentliche Unterkonstruktion. Die Bodenschienen des Montagesystems werden dazu einfach mit Bohrschrauben auf die Grundplatten geschraubt. „Die Schrauben haben eine sehr hohe Auszugskraft, sodass sie fest mit den Grundplatten verbunden sind“, sagt Helgo Schütze.

Die verschiedenen Anstellwinkel stellt der Handwerker mittels Schienen ein, die er auf den in den Bodenschienen vormontierten Kippwinkeln befestigt. Diese werden in einem vorgegebenen Winkel zum Scheitelpunkt zusammengeführt, an dem er die beiden Stützschienen mit einer stabilen Schiene parallel zur Grundschiene verbindet. Auf diesem Grundgerüst baut der Handwerker einen Kreuzverbund auf. Für die Schienenkonstruktion nutzt Wagner Solar Komponenten, die der Handwerker von den anderen Systemen kennt.

Schnell geklemmt

Wenn das Granulat für das Gründach verteilt wurde, kann der Solarteur im letzten Schritt die Module befestigen. Dafür nutzt er die neue Modulklemme Tric Clip 2. Sie ist mit einem Federmechanismus ausgestattet. „Dadurch lässt sie sich einfacher verbauen“, sagt Helgo Schütze.

Denn der Handwerker setzt die Klemme mit der selbstdrehenden Hammerkopfmutter in den Kanal der Schiene. Die Klemme ist in ihrer Lage fixiert, bleibt aber noch seitlich verschiebbar. Drückt sie der Handwerker nach unten, dreht sich der Hammerkopf in die Querposition. Es muss dann nur noch die Schraube angezogen werden und das Modul ist befestigt.

Der Dome beim Xpress LS von K2 Systems wird einfach eingeklickt.

Foto: Velka Botička

Der Dome beim Xpress LS von K2 Systems wird einfach eingeklickt.
K2 Systems hat noch einen neuen Schienenverbinder ­entwickelt. Dieser ermöglicht den Potenzialausgleich.

Foto: Velka Botička

K2 Systems hat noch einen neuen Schienenverbinder ­entwickelt. Dieser ermöglicht den Potenzialausgleich.
Mit dem neuen Bodenschuh (links) kann der Installateur mit dem Fast Flat von SL Rack Kabelkanal und Ankerplatte anbinden. Rechts am Verbinder sind die Blitzstromschrauben zu sehen.

Foto: Velka Botička

Mit dem neuen Bodenschuh (links) kann der Installateur mit dem Fast Flat von SL Rack Kabelkanal und Ankerplatte anbinden. Rechts am Verbinder sind die Blitzstromschrauben zu sehen.
Mit dem neuen Gründachsystem von Wagner Solar können Handwerker die Module in verschiedenen Winkeln anstellen.

Foto: Velka Botička

Mit dem neuen Gründachsystem von Wagner Solar können Handwerker die Module in verschiedenen Winkeln anstellen.
Die neue Modulklemme von Wagner Solar hat einen Federmechanismus.

Foto: Velka Botička

Die neue Modulklemme von Wagner Solar hat einen Federmechanismus.
Drückt der Handwerker die Klemme nach unten, dreht sich der Hammerkopf automatisch in die Querposition.

Foto: Velka Botička

Drückt der Handwerker die Klemme nach unten, dreht sich der Hammerkopf automatisch in die Querposition.

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Foto: Vorsatz Media

Zinco

Gründachsystem zur Nachrüstung

Immer mehr Eigentümer von Gebäuden mit bestehenden Gründächern erkennen die Vorteile der Installation einer Solaranlage. Doch viele Systeme sind bisher primär für die Montage auf Neubauten ausgelegt. Deshalb hat Zinco ein System für die Nachrüstung entwickelt.

Es basiert auf den bisher schon bekannten Solargrundrahmen, mit denen Handwerker auch die Gründachsysteme auf Neubaudächern installieren. Sie werden gemäß der Planung direkt auf das Substrat gesetzt und untereinander verschraubt. Die Höhe der Solargrundrahmen von Zinco sorgt dafür, dass die Pflanzen ausreichend Abstand zu den Solarmodulen haben und diese nicht überwuchern.

Im Anschluss wird das ganze System noch mit Ballaststeinen beschwert. Abhängig von der erforderlichen Auflast können ein oder mehrere Ballaststeine passgenau mit ihrer Nut in den unteren Schenkel des Solargrundrahmens eingelegt werden. Gestapelte Steine greifen durch ihre Nut-Feder-Passung formschlüssig ineinander.

Die Anlage kann mit dem System sowohl in Schmetterlings- als auch in Satteldachbauweise errichtet werden. Dabei empfiehlt sich beim Gründach aber die Schmetterlingsbauweise, bei der die Modulreihen traufseitig aneinanderstoßen. Denn in diesem Fall sind die Wartungsgänge auf der Firstseite der Modulreihen. Das erleichtert die Pflege von Gründach und Solaranlage, und es gelangt mehr Licht zu den Pflanzen unter den Modulen. Dies umso mehr, wenn die Module mit einem Neigungswinkel von 15 Grad in Ost-West-Ausrichtung montiert werden.

Foto: Zinco