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Kristalline Zell- und Modulhersteller gehen in die Offensive

Acht Zell- und Modulhersteller legten auf dem 4. PV Fab Managers Forum der PV Group der SEMI eine gemeinsame „PV Roadmap for Crystalline Silicon“ vor. Hinter der Initiative stehen die Photovoltaik-Unternehmen Bosch Solar Energy, Sovello, Sunways, Solarworld, Schott Solar, Solarwatt, Solland and Q-Cells, die sich unter dem Dach der Semi in der CTM Group (Crystalline Cell Technology and Manufacturing) formierten. „Hiermit wollen wir unsere Zulieferer und Kunden über die erwarteten technologischen Entwicklungen informieren und eine Basis schaffen, um den Dialog über nötige Weiterentwicklungen und Standards zu intensivieren“, erklärte  Q-Cells Vorstand Gerhard Rauter. Mit einem Bündel von Maßnahmen sollen die Kosten der siliziumbasierten kristallinen Solarmodule und -zellen bis 2020 um jährlich acht bis 14 Prozent gesenkt werden und die Effizienz erhöht werden .Um im Wettbewerb bestehen zu können, müsste beispielsweise die Waferdicke in den kommenden zehn Jahren von derzeit 180 ?m auf 100 ?m reduziert werden.. Zudem sollen die für die Metallisierung der Solarzellen verwendeten Silberpasten Schritt für Schritt sparsamer eingesetzt und ab 2013 das teure Silber durch andere Materialien ersetzt werden.
Mechanische Produktionsverluste bei voll automatisierten Herstellungsanlagen sollen von derzeit 2,5 Prozent auf unter ein Prozent im Jahr 2020 reduziert werden. Um die Produktionslinien weiter zu optimieren, soll die Maschinenverfügbarkeit um mindestens ein Prozent auf über 96 Prozent erhöht und der Durchlauf verdoppelt werden. Um die Zelleffizienz zu verbessern wollen die Unternehmen unter anderem den Schichtwiderstand der Emitter von derzeit 60 Ohm/square auf 120 Ohm/square verdoppeln. „Eine wichtige Voraussetzung für diese Optimierungen ist eine verstärkte Standardisierung der verwendeten Materialien, Prozesse und Produkte“, sagte Heinz Kundert, Präsident der SEMI PV Group.
Im Gegensatz zu anderen Industriezweigen steht die Solarbranche hierbei erst ganz am Anfang, wie auf der Veranstaltung deutlich wurde. So sind beispielsweise die Formate der Zellen oder die Maße der Module bisher nicht standardisiert, was die Kosten der Produktion und der Logistik nach oben treibt. Auch bei den verwendeten Rohmaterialien wie dem Silizium oder den Metallisierungspasten gibt es bisher keine einheitlichen Qualitätsstandards. SEMI Direktor James Amano warb in Berlin dafür, verstärkt das Dach des Verbandes der Halbleiterindustrie für die Entwicklung von Photovoltaik-Standards zu nutzen. (Hans-Christoph Neidlein)

Einen ausführlicheren Bericht zum 4. PV Fab Manager Forum finden Sie in der kommenden Ausgabe des pv magazine 04/2010.