Von wegen Winterpause: Fallende Preise und die angekündigte weitere Absenkung der Einspeisevergütung im kommenden Jahr lassen den Photovoltaik-Markt in Deutschland in ersten Hälfte 2010 weiter brummen. Aktuelles Zeichen hierfür sind die Lieferprobleme bei Wechselrichtern, die zumindest bis zum Ende des ersten Quartals anhalten dürften. Doch auch für das gesamte Jahr 2010 wird ein weiteres Marktwachstum erwartet, wie eine aktuelle Umfrage der
    
     photovoltaik
    
    quer durch die Branche ergab. Die befragten Installateure, Großhändler, Projektierer und Hersteller äußerten sich zu ihren Erwartungen in den Bereichen Auftragslage, deutscher Markt, Preise und Finanzierungssituation im Jahr 2010. Fast alle Unternehmen rechnen dabei mit einer Steigerung des Umsatzes von mindestens zehn bis fünfzehn Prozent. Manche gehen sogar von einer Umsatzverdoppelung im kommenden Jahr aus.
    
    
    In der Januar-Ausgabe der
    
     photovoltaik
    
    (01/2010) können Sie den kompletten Marktausblick für Deutschland unter dem Titel „Zweite Weihnachten“ lesen. Vorab werden Sie auf unserer Webseite verschiedene Interviews zu diesem Thema finden.
    
    
    Teil 1 - Hersteller: Hans-Thomas Fritzsche, Geschäftsführer der Sputnik Engineering GmbH
    
    Teil 2 - Installateure : Helmut Godard, Geschäftsführer der Energossa GmbH
    
    
     Teil 3 - Großhändler: Norbert Hahn, Vorstand Vertrieb der IBC Solar AG
    
    
    Teil 4 - Projektierer: Raphael Krause, Vorstandsmitglied der Sinosol AG
    
    Teil 5 - Analysten: Henning Wicht vom Marktforschungsinstitut isuppli
    
    
    
     Teil 3 - Großhändler:
    
    
    
     Fragen an Norbert Hahn, Vorstand Vertrieb der IBC Solar AG
    
    
    
    
     Auftragslage
    
    : "Wir erwarten für das laufende Jahr einen Umsatz in Höhe
    
    von circa 1,1 Milliarden Euro. In 2009 lagen wir bei circa 850 bis 900
    
    Millionen. Den Verkauf können wir voraussichtlich von 300 auf 400
    
    Megawatt steigern, vor allem das erste Halbjahr wird sehr stark. Danach
    
    gibt es eine gewisse Beruhigung und Unsicherheit wegen der noch
    
    ausstehenden Entscheidung über eine zusätzliche Degresssion."
    
    
     Deutscher Markt
    
    : "Der deutsche Markt bleibt für uns dominierend. Doch
    
    wir rechnen für dieses Jahr mit einer Erhöhung des Exportanteils von 10
    
    auf 20 Prozent, vor allem in Europa. In Deutschland wird die Bedeutung
    
    der Freilandanlagen eher zurückgehen. Je nachdem wie die Entscheidung
    
    über die Degressionsabsenkung ausgeht, erwarten wir in Deutschland einen
    
    Zubau von drei bis vier Gigawatt."
    
    
     Preise
    
    : "Die Modul- und Anlagenpreise werden sich an der Absenkung der
    
    Einspeisevergütung orientieren, vor allem bei Modulen im oberen
    
    Preissegment, weil die Hersteller ja wissen, dass ansonsten die
    
    Nachfrage einbricht. Für Preissenkungen für Billig-Module sehe ich
    
    jedoch wenig Spielraum, weil hier sowieso schon mit Dumpingpreisen
    
    operiert wird."
    
    
     Lieferzeiten
    
    : "Bei guten Markenmodulen sind wir schon bis Ende Juni
    
    ausverkauft. Ich sehe große Lieferprobleme und auch eine gewisse
    
    Konkurrenz zwischen Hausdächern und Großprojekten. Bei Wechselrichtern
    
    sind die Lieferprobleme noch dramatischer. Zudem sehe ich einen
    
    Flaschenhals bei der Installation. Unsere Installationsbetriebe haben
    
    vorne und hinten Probleme, ausreichend qualifiziertes Personal zu finden."
    
    
    
     Das Interview führte photovoltaik-Redakteur Hans-Christoph Neidlein
    
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