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Osten holt auf

Unabhängig von der Krise der Solarindustrie hat sich die Produktion von Strom aus Sonnenenergie beispielsweise in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Neue Anlagen und das relativ gute Wetter hätten die Erzeugung auf 1.150 Millionen Kilowatt klettern lassen, im Vorjahr waren es lediglich 523 Millionen Kilowatt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), Carsten Körnig, aufgrund eigener Berechnungen des Verbandes in einem dpa-Gespräch.

Es gebe viele Bürger, Unternehmen und Landwirte, die die Energiewende selbst in die Hand nehmen wollten", so Körnig gegenüber dpa weiter. Die Strommenge entspreche dem Verbrauch von rund 330.000 Haushalten. Das Plus in Sachsen-Anhalt um fast 120 Prozent sei nur von Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 160 Prozent überboten worden. Dies liege aber auch an Nachholeffekten, weil Länder wie Bayern bereits mehr Solaranlagen gemessen an der Einwohnerzahl installiert hätten, sagte Körnig. Das Wetter sorgte laut Körnig 2012 für rund 8 Prozent mehr Solarstrom pro Anlage als 2011.

"Das Ausbaupotenzial sei noch sehr groß", erklärte Körnig. Die jüngsten Pleiten in der Branche, ausgelöst durch weltweit große Überkapazitäten in der Solarzellenproduktion, hätten für den Endverbraucher keine Rolle gespielt. Wichtiger sei der Atomausstieg. Das hätte bei vielen nochmal zum Nachdenken geführt. Solarenergie sei heute nicht mehr nur etwas für Idealisten. Das Thema sei längst in der gesellschaftlichen Mitte angekommen.

Prognosen für das laufende Jahr wagte Körnig nicht. Bedeutsam sei die bereits Mitte vergangenen Jahres zurückgenommene Förderung und deren weiteren Entwicklung. Allerdings: "Deutschland wird weiterhin zu den größten Solartechnik-Märkten der Welt zählen." Eine Verdoppelung der Strommenge sei aber nicht beliebig wiederholbar. Eine Konkurrenz zu der in Sachsen-Anhalt stark vertretenen Windenergie sieht Körnig nicht, vielmehr passe Solar- und Windenergie zusammen. Das ergänzet sich gut. (William Vorsatz)