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Solar Millennium rüstet weiter auf Photovoltaik um

Die Solar Millennium AG plant einen weitaus größeren Schwenk zur Photovoltaik, als das Unternehmen bisher offiziell bekanntgab. Nach einem Bericht des „Manager Magazins“ sollen neben der Anlage in Blythe weitere Projekte in den USA nicht mehr als solarthermische Kraftwerke, sondern mit Photovoltaik realisiert werden.  Von der Neuausrichtung seien auch die Projekte im kalifornischen Ridgecrest und Palen sowie das geplante Kraftwerk im US-Bundesstaat Nevada nahe Las Vegas betroffen.  "Für alle weiteren Projekte prüfen wir ebenfalls die Umstellung auf Photovoltaik", sagte eine Solar-Millennium-Sprecherin dem Magazin. Einen konkreten Zeitplan gebe es allerdings noch nicht. Dieser werde in den kommenden Monaten erarbeitet. Solange lägen die Projekte auf Eis, hieß es weiter. Die Kraftwerke sind mit einer Gesamtkapazität von 1250 Megawatt geplant. Zunächst habe für Solar Millennium aber das Projekt in Blythe Priorität. Erst kürzlich hatte das Unternehmen angekündigt, hierbei die ersten 500 Megawatt des Projektes mit Photovoltaik umsetzen zu wollen und nicht mehr als solarthermische Kraftwerke. Damit verfällt auch eine Kreditzusage des US-Energieministeriums in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar.
Nach dem Bericht des „Manager Magazins“ hat Solar Millennium in Ridgecrest bereits vor einigen Monaten mit der Umrüstung auf Photovoltaik begonnen. Offizielle Begründung dafür war, dass die Bevölkerung verstärkt gegen den Bau solarthermischer Kraftwerke protestierte. Die Anwohner sorgten sich unter anderem um die Wanderpfade der Eichhörnchen und das Grundwasser. Zugleich gebe es nun auch ein Ringen um bereits erteilte Genehmigungen. 
Solar Millennium hoffe trotz des eingeleiteten Schwenks hin zur Photovoltaik aber immer noch, dass auch der Markt für solarthermische Kraftwerke (CSP) langsam in Schwung komme. Analysten von Jeffries stellten aber nach der Bekanntgabe des Unternehmens in Blythe nun Photovoltaik-Kraftwerke errichten zu wollen, die Frage: „Ist CSP tot?“ Aus ihrer Sicht sind die solarthermischen Kraftwerke die ersten Verlierer aus Sicht des rapiden Preisverfalls bei der Photovoltaik. Die Jeffries-Analysten gingen bereits nach der Blythe-Ankündigung davon aus, dass in den USA noch weitere Projekte auf Photovoltaik umrüstet würden. Die könnte dazu führen, dass allein in den USA jährlich bis zu einem Gigawatt Photovoltaik-Leistung zusätzlich entstünden. (Sandra Enkhardt)