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Freibäder

Solarstrom statt Sonnencreme!

An sehr heißen Tagen kann es sogar gefährlich werden, sich ungeschützt der Sonne auszusetzen. Die Gemeinde Balingen ließ sich deshalb von Experten der Gridparity AG beraten, um Lösungen für dieses Problem zu diskutieren. Das Konzept der Firma basiert auf Überdachungen mit semitransparenten Doppelglasmodulen, die viel Licht hindurchlassen und dennoch Schatten spenden.

Stabile Konstruktion aus Leimbinderbalken

Die Dachkonstruktionen bestehen aus mehrfach mit Holzschutz ­behandelten Leimbinderbalken, die in verschiedenen Farben angeboten werden. Diese werden auf verzinkte Stahlrohre aufgesetzt. Die elektrischen Leitungen ­werden in den Rohren sicher in die Kabelkanäle im Erdreich geführt.

Solche Solardächer erhöhen den Komfort für die Besucherinnen und ­Besucher des Freibads. Doch nicht selten heben die Finanzausschüsse der Kommunen die Hände, wenn es um Bauten geht. Das Geld ist knapp, jede Ausgabe wird mit spitzem Bleistift gerechnet.

Stromertrag refinanziert die Anlage

Der Vorteil: Bei diesem Konzept finanziert sich die Aufwertung des Schwimmbads durch den Stromertrag aus den Solarmodulen. Denn die langen ­Überdachungen können durchaus 15 oder 20 Kilowatt Solarmodule ­aufnehmen. Gegengerechnet gegen den Strombedarf des Bades – der im Sommer bei vollem Betrieb am höchsten ist – wird die Amortisation in sechs oder sieben Jahren erreicht.

Denkbar ist auch, mehrere Überdachungen zu installieren, mit teilweiser Abschattung oder voller Abschattung. Die Bausätze der Balken lassen sich von kommunalen Trupps errichten, in Eigenleistung.

Die ohnehin versiegelte Fläche wird verschattet und zugleich für Sonnenstrom genutzt.

Foto: Gridparity

Die ohnehin versiegelte Fläche wird verschattet und zugleich für Sonnenstrom genutzt.

Carports für die Parkplätze am Bad

Eine weitere Lösung zur Erhöhung der Attraktivität verbunden mit der ­Gewinnung beträchtlicher Strommengen sind Carports zur Überdachung der Parkflächen am Freibad. So wurden am Freizeitbad Aqua Magis in Plettenberg mehr als 100 Parkplätze mit solaren Carports überdacht. Die semi­transparenten Doppelglasmodule bilden die Dachfläche und lassen ausreichend Licht durch, damit keine dunklen Höhlen entstehen.

Die 660 Module produzieren jährlich über 650.000 Kilowattstunden Strom, der direkt im Schwimmbad genutzt wird und die Stromrechnung um über 140.000 Euro senkt – jedes Jahr! Diese Investition amortisiert sich in rund vier Jahren.

Großer Solarcarport am Freizeitbad in Plettenberg.

Foto: Gridparity

Großer Solarcarport am Freizeitbad in Plettenberg.

108 Stellplätze in drei Wochen überdacht

Eine wesentliche Vorgabe der Stadtwerke Plettenberg als Betreiber des ­örtlichen Freizeitbads bestand darin, dass die Parkflächen nicht für Betonfundamente aufgebaggert werden durften. Zudem sollte die Installation ohne wesentliche Beeinträchtigung der Parkplätze erfolgen.

Plettenberg liegt östlich von Lüdenscheid im Sauerland. Das Freizeitbad Aqua Magis ist ganzjährig geöffnet und eine wichtige Attraktion von überregionaler Bedeutung.

Die tragende Unterkonstruktion wird über Schraubanker abgestützt.

Foto: Gridparity

Die tragende Unterkonstruktion wird über Schraubanker abgestützt.

Schraubanker statt Betonfundamente

Gridparity verwendete daher große Schraubanker mit speziell entwickelten Befestigungsplatten für die Stahlstützen. Diese wurden bereits in der ersten Woche montiert.

In der zweiten Arbeitswoche erfolgte die Montage der exakt vorgefertigten und mit einem halbtransparenten Holzschutz weiß lackierten Leimbinder. Bereits in der dritten Woche wurden die lichtdurchlässigen Doppelglasmodule mit einer speziellen Befestigung montiert. Die Anlage erfüllt alle Vorgaben hinsichtlich der Ästhetik.

300.000 Kilowattstunden fürs Spaßbad

Die Module über den 108 Stellplätzen addieren sich auf eine Gesamtleistung von über 300 Kilowatt. Jährlich werden über 300.000 Kilowattstunden Solarstrom erzeugt, der unmittelbar im Freizeitbad verwendet wird. Die positive Erfahrung mit der Bauabwicklung motivierte die Stadtwerke, bereits jetzt mit der Planung einer Erweiterung zu beginnen.

Entscheidend für die Attraktivität der solar überdachten Parkfläche ist der helle und luftige Charakter der Carports durch den Verzicht auf eine geschlossene Stahlblechabdeckung. Möglich ist dies durch Verwendung ­semitransparenter Doppelglasmodule mit Zulassung zur sicheren und wasserdichten Überkopfmontage.

Der Autor

Dr. Erich Merkle

ist Geschäftsführer der Gridparity AG. Die Firma hat sich auf solare Carports, Solarzäune und großflächige Überdachungen mit Glas-Glas-Modulen spezialisiert.

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