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Kluge Ideen prämiert

Biflow kombiniert zwei Speichersysteme und versorgt ein Wohnheim in Bruchsal.

Foto: KIT

Biflow kombiniert zwei Speichersysteme und versorgt ein Wohnheim in Bruchsal.

So verschieden die Ansätze der Gewinner sind, eines eint sie: Sie denken Solarenergie neu und nachhaltig, bringen mit innovativen Produkten, Anwendungen und Lösungen die Energiewende voran und beschreiten neue Wege. Hier kommen die Gewinner in der Kategorie Photovoltaik:

7 Second Solar: Planungstool Auto PV

7 Second Solar ist ein Unternehmen aus Kapstadt, das Software als Service anbietet. Auto PV reduziert den Aufwand für die Planung von Solarparks. Es spart Zeit, Kosten und Arbeitsaufwand. Das cloudbasierte Tool automatisiert die technische Projektplanung und ermöglicht Anpassungen in Echtzeit, um mehrere Varianten zu vergleichen.

Es erstellt präzise Systemlayouts mit optimierten Kabelwegen, Positionierungen von Wechselrichtern und Anschlusskästen sowie der Anordnung der Solarmodule. Zudem generiert es detaillierte technische Dokumentationen, CAD-Zeichnungen, Stücklisten und Ertragsberechnungen. 7 Second Solar gibt an, dass die Software die Planungszeit um bis zu 50 Prozent verkürzen kann.

Auto PV kam bereits bei der Planung großer Anlagen mit insgesamt mehr als 1,8 Gigawatt zum Einsatz. Die Jury lobte den hohen Innovationsgrad, das attraktive Preismodell sowie die Fähigkeit, Systemdesigns schnell zu vergleichen und zu optimieren. Mit dieser Software erhalten Projektierer und Investoren eine kostengünstige Lösung für wachsenden Bedarf.

Longi Solar: Solarmodul Himo X10

Das Solarmodul Himo X10 von Longi vereint einzigartige Innovationen mit ansprechendem Design. Die Rückkontaktzellen basieren auf firmeneigenen Tairay-Wafern, sie werden ohne Busbars kontaktiert. Ein weiteres Merkmal ist die bipolare Hybrid-Passivierung. Sie reduziert Stromverluste an beiden Elektroden und schützt vor UV-bedingtem Leistungsverlust.

Diese Innovationen ermöglichen Modulleistungen von bis zu 670 Watt bei einer beeindruckenden Effizienz von 24,8 Prozent. Zudem liefert das Himo X10 höhere Energieerträge durch kluge Optimierung bei Verschattung. Denn jede Zelle fungiert als Bypassdiode, was Verschattungsverluste um bis zu 70 Prozent senkt.

Gleichzeitig sinkt die Zelltemperatur um bis zu 28 Prozent. Dadurch wird das Risiko von Hotspots und Bränden verringert. Die Jury würdigte Longi für dieses eindrucksvolle Produkt, das neue Maßstäbe in Leistung, Zuverlässigkeit und Sicherheit setzt.

Weidmüller: Schutzsystem PV Inline

PV Inline wurde von Weidmüller entwickelt. Das kompakte Produkt schützt Dachanlagen zuverlässig vor Blitzen und Überspannungen. PV Inline ist mit Ableitern von Typ 1 oder Typ 2 erhältlich und mit IP65 für den Außeneinsatz geeignet, etwa an der Dachdurchführung der DC-Leitung.

Die Montage erfolgt an den Wänden, in Kabelkanälen oder direkt hinter den Solarmodulen. Das Schutzsystem umfasst steckerfertige Solarkabel und MC4-Steckverbinder. Die Jury war beeindruckt vom praktischen Design und den Funktionen des PV Inline.

In der Kategorie der besonderen Solarprojekte wurden gleichfalls drei Gewinner ermittelt. Sie stellten spannende Ideen zur Nutzung von Solartechnik in verschiedenen Anwendungen vor – in verschiedenen Regionen der Welt:

Phaesun: Kühlzellen Be Cool in Kenia

Phaesun aus Memmingen ist auf netzferne Solarsysteme spezialisiert. Die prämierte Lösung Be Cool ist ein nachhaltiges Angebot für Händler von Frischwaren in der Region um den Victoriasee in Kenia. In dieser Gegend stellt der Mangel an konventionellen Kühlsystemen ein erhebliches soziales und wirtschaftliches Problem dar, da Lebensmittel schnell verderben.

Mit der Lösung von Phaesun erhalten die kleinen Einzelhändler Zugang zu zuverlässiger Kühlung – ohne Investition. Die solarbetriebenen Kältesysteme bieten Kühlräume sowie individuell nutzbare Kühlboxen, die per App gemietet werden. Die beschatteten Kühlräume wurden lokal in Kenia gefertigt. Ihre Dachanlagen versorgen interne Eiskühlsysteme.

Die Kühleinheiten bestehen aus recycelten und erneuerbaren Materialien aus der Region. Zudem werden sie durch Verdunstungskühlung mit Holzkohle und Wasser vorkonditioniert. Durch die Bereitstellung zuverlässiger und nachhaltiger Kühlung stärkt Phaesun resiliente Gemeinschaften im ländlichen Kenia.

Longi Hydrogen: Großer Elektrolyseur

Longi Hydrogen wurde für ein grünes Wasserstoffprojekt in Qinhuangdao in China ausgezeichnet. Im Stahlwerk werden fossile Brennstoffe im Hochofenprozess durch saubere Energie ersetzt. Das Projekt umfasst zwei industrielle Elektrolyseure, die mit Rückgewinnungsgasen sowie erneuerbarer Energie betrieben werden.

Jeder Elektrolyseur hat eine Produktionskapazität von 3.000 Kubikmetern Wasserstoff pro Stunde. Die Anlagen werden kostengünstig nachgerüstet und benötigen nur minimale Anpassungen der bestehenden Infrastruktur. Das effiziente System verbraucht lediglich 4,2 Kilowattstunden pro Normkubikmeter grünem Wasserstoff. Dadurch werden schädliche Emissionen des Hochofens um acht bis elf Prozent reduziert. Dieses wegweisende Projekt zeigt, dass auch die Stahlproduktion auf grüne Energie umgestellt werden kann.

KIT: Versorgungssystem Biflow

Biflow ist ein innovatives Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in Kooperation mit Fraunhofer ICT, First Flow Energy Solutions und Stage 76. Es wurde in einem Studentenwohnheim in Bruchsal installiert, um das Solardach besser auszunutzen. Das Projekt kombiniert eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie, die sowohl Strom als auch Wärme speichern kann.

Das Energiemanagementsystem nutzt Synergien zwischen beiden Speichertechnologien und optimiert den Gesamtwirkungsgrad. Das innovative thermische Kopplungsmodul gewinnt Abwärme aus den Elektrolyt­tanks der Redox-Flow-Batterie, die mit bis zu 50 Grad Celsius (statt üblicher 40 Grad Celsius) betrieben wird. Diese Abwärme wird direkt in die Wärmeversorgung des Gebäudes eingespeist, wodurch herkömmliche Warmwasserspeicher entfallen.

Das Biflow-System spart laut Prognosen jährlich über 18.000 Euro und bis zu 20 Tonnen Kohlendioxid. Es senkt die Wohnkosten für 150 Studentinnen und Studenten und wird zur Nachahmung dringend empfohlen. Rund 240.000 der insgesamt rund 2,5 Millionen Studenten in Deutschland leben in Wohnheimen.

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