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Immer mobil

Geht es nach dem Willen von Peter Schatton, werden in Deutschland und anderswo bald ganz spezielle Solarmobile unterwegs sein: keine fahrenden Generatoren, die Sonnenenergie in Bewegung umwandeln, sondern fahrbare Solarkraftwerke, die zur Produktion von Sonnenstrom an passende Plätze bewegt werden. Für Produktion und Vertrieb des Solarod Mobile getauften Geräts hat der Ingenieur die Gründung der Firma Solarod mit Sitz in Lübeck angestoßen, auf die Grundidee hat er Schutzrechte angemeldet.

Einen Prototyp oder gar erste Kunden für das Solarod Mobile gibt es bislang nicht, die Firma sucht für die Verwirklichung der Idee nach geeigneten Partnern und Investoren. Darin hat Peter Schatton übrigens Übung: Unter anderem vertreibt er über www.miomike.de elektronische Zigaretten, Zigarren und Pfeifen, über www.signspin.de ein Direktmarketing-Tool, besitzt unter www.gildenhorn.de einen virtuellen Kreativkai, ist unter www.virketing.de in den Sphären des viralen Marketings unterwegs und war einmal Mitbegründer der Wettplattform Betwitch sowie Vorstandschef der Düsseldorfer Top-Wetten AG.

Das Marktpotenzial eines mobilen Solarkraftwerks ist aus Sicht der Gründer jedoch sonnenklar: Photovoltaikanlagen auf Freiflächen – sofern sich überhaupt noch geeignete Flächen finden – haben schließlich die unangenehme Eigenschaft, die jeweilige Fläche für mindestens 20 Jahre zu blockieren, so dass diese für andere Verwendungen nicht mehr zur Verfügung steht. Das fahrbare Solarod Mobile hingegen mache es möglich, die jeweilige Fläche kurzfristig für eine andere Nutzung umzuwidmen – zum Beispiel eine Gewerbefläche in Bauland – oder spontan für eine kurze Zeitdauer für eine andere Verwendung freizugeben – zum Beispiel als Parkraum für eine Großveranstaltung oder für eine Kirmes. Auch Landwirte könnten mit der fahrbaren Anlage zum Beispiel ihren Kartoffelacker zweimal abernten, erstens die Kartoffeln, zweitens den Solarstrom.

Konstrukte für den globalen Markt

Das Prinzip des Solarod Mobile ist einfach. Grundeinheit ist ein fahrbares Stahlgestell mit Modulen, die entweder statisch oder mit Nachführsystem montiert werden. Die Einheiten können beliebig oft zusammengestellt werden, die Gesamtleistung ergibt sich aus der Summe aller Grundeinheiten. Für die Module ist Solarod gerade eine Kooperation mit der polnischen Firma Vetro Polska eingegangen, die Module der Marke Eneeko herstellt. Bei der Frage nach weiteren technischen Spezifikationen jedoch – zum Beispiel wie hoch die Nennleistung der Grundeinheit ist oder wie der Netzanschluss laufen soll – hält sich das Unternehmen bedeckt. „Wir konstruieren nicht, um Gesetzen wie dem EEG zu genügen, sondern für denglobalen Markt“, sagt Peter Schatton. Und: „Wir suchen zuerst nach Lösungen, nicht nach dem Haar in der Suppe.“ Bei dieser Suche nach Lösungen denken die Solarod-Gründer übrigens nicht nur in die Breite, sondern auch in die Höhe. Neben der mobilen Photovoltaikanlage wollen sie eine vertikale Lösung auf den Markt bringen, eine Art Solarbaum, also einen rechts und links mit Modulen bestückten Installationsmast. Auch hier sollen Nachführungen möglich sein, beispielsweise eine dem Sonnenlauf folgende Drehung des Mastes und/oder eine kontinuierliche Anpassung des Winkels der Solarmodule an den aktuellen Sonnenstand. Denkbar sei laut Unternehmen jedoch auch eine Nachrüstung bestehender vertika-ler Strukturen wie Windkraftanlagen, Strommasten, Brücken oder Schornsteine. Und der Nutzen sei vielfältig: Neben der Stromproduktion könnten die vertikalen Anlagen beispielsweise auch als Schallschutzwände dienen oder die Winderosion der Ackerflächen mindern; für eine bessere Optik lasse sich die Rückseite der Konstruktion auch begrünen.

Den nationalen und internationalen Markteintritt mit dem vertikalen Modell plant Solarod – wie übrigens auch bei der mobilen Anlage – über Kooperationen mit existierenden Marktteilnehmern. Das Unternehmen selbst will sich auf die Aufgabe des Center of Excellence konzentrieren.

Petra Hannen

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