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Speicher: Abwärtsspirale bei den Preisen

Schwarzburger: Vor zwei Jahren hat sich Bosch aus den Stromspeichern zurückgezogen, nun ist der Konzern wieder im Geschäft. Gemeinsam mit GS Yuasa International und Mitsubishi wollen die Schwaben bis 2002 eine Autobatterie entwickeln, die doppelt so viel Kapazität hat wie bisher.

Petersen: Die Kosten für Lithium-Ionen-Batterien könnten deutlich schneller sinken als angenommen. In gut drei Jahren will der kalifornische Autobauer Tesla für den Massenmarkt produzieren. Eine neue Fabrik soll bis 2020 die Batteriekosten um rund 30 Prozent senken. Insgesamt wird das Werk vier bis fünf Milliarden US-Dollar (2,9 bis 3,7 Milliarden Euro) kosten.

Schwarzburger: Tesla macht in Elektroautos, wir in Photovoltaik. Wenn die Preise bei Batterien für Elektroautos fallen, dürfte es auch bei stationären Speichern klingeln. Schon heute sind einige Systeme wirtschaftlich. Das Leipziger Institut für Energie hat neun Kellerakkus verglichen. Das beste Produkt ist Senec Home, dessen Bleibatterie zwischen 13 und 15 Jahre hält. Der Austausch des Akkus kostet knapp 1.000 Euro. Bei der Neuanschaffung ist der Senec so teuer wie die Konkurrenz, doch die lange Laufzeit und die Austauschkosten machen ihn besonders interessant.

Petersen: In einer aktuellen Studie von McKinsey rechnen die Berater damit, dass schon in acht Jahren ein Batteriepreis von 160 Euro pro Kilowattstunde erreicht wird – rund ein Drittel des aktuellen Preises. Aufgrund der Fortschritte in der Batterietechnik soll der Preis zwischen 2015 und 2020 besonders stark sinken. Bis 2025 erwarten die Marktanalysten Preise von unter 130 Euro pro Kilowattstunde. Das entspricht einem Kraftstoffpreis von 40 Cent pro Liter!

Schwarzburger: Okay, auch McKinsey analysiert mobile Speicher. Für die gewerbliche Photovoltaik brauchen wir größere, stationäre Speicher.

Petersen: Younicos aus Berlin liefert gemeinsam mit Samsung SDI einen Lithium-Ionen-Speicher mit einem Megawatt Leistung an einen italienischen Netzbetreiber. Er soll das Inselnetz von Sardinien stabilisieren. Danach sollen 24 weitere Großspeicher folgen. Die Kosten werden schnell sinken.

Schwarzburger: Der Druck kommt aus dem Markt für Eigenverbrauchslösungen, aus der Netzstabilisierung durch große Speicher und aus der Automobilindustrie. Obendrein wird der Ausbau der Übertragungsnetze nahezu überflüssig, weil die regionalen Verteilnetze weitgehend autark agieren.

Petersen: Das ist wahrscheinlich. Bosch und Saft Batterien arbeiten derzeit im Forschungsprojekt Sol-ion plus, einem Feldtest mit 17 Batteriespeichern. Lokale Speicher sind prädestiniert, um die Stabilität des Stromnetzes zu verbessern. Zudem steigern sie den Eigenverbrauch aus der Photovoltaik.

Schwarzburger: Von der Autobranche lernen heißt siegen lernen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ein großer Batterieanbieter mit einer potenten Bank verbündet: Dann gibt es die Null-Prozent-Finanzierung für die Photovoltaikanlage mit Speicher. Also: Wer macht den Anfang?!

Niels Hendrik Petersen war für Sie auf der Energy Storage in Düsseldorfunterwegs. Sein ausführlicher Report über Neuheiten und Trends erscheint im Maiheft von photovoltaik.

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