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Terra E plant Großproduktion von Lithium-Ionen-Zellen in Deutschland

In Deutschland soll eine Fabrik zur Großserienproduktion von Lithium-Ionen-Zellen entstehen. Diese soll die europäischen Speicherhersteller beliefern und damit für niedrigste Kosten sorgen.

Sei mehreren Jahren schon verfolgt die deutsche Speicherbranche den Plan, Batteriezellen hierzulande herzustellen. Denn bisher kommen die Lithiumionenzellen noch zum größten Teil aus Asien, vor allem aus Südkorea uns Japan. Aber auch chinesische Zellen kommen immer mehr auf den Markt. Jetzt wird ein neu gegründetes Unternehmen namens Terra E Holding mit Sitz in Frankfurt am Main einen Anlauf starten und eine Produktion von Lithium-Ionen-Zellen in Deutschland aufbauen. Die Gründungsgesellschafter sind der Hersteller von Batteriemodulen BMZ, Ulrich Ehmes, einst Geschäftsführer des eidgenössischen Speicherherstellers Lechlanché und Holger Gritzka, der bisher im Management des Anlagenherstellers Thyssen Krupp System Engineering saß. Letzterer wird die Geschäftsführung der neuen Fabrik zur Großserienproduktion von Lithium-Ionen-Zellen übernehmen.

Eine Zellfabrik für alle Speicherhersteller

Die Produktion wird nach und nach aufgebaut, so dass im Jahr 2028 Batteriezellen mit einer Speicherkapazität von bis zu 34 Gigawattstunden vom Band rollen. Diese sollen dann an die verschiedenen Hersteller von Batterien für Elektroautos und Heimspeichern in Europa geliefert werden. Damit lehnt sich die Holding an eine Form des Geschäftsmodells an, die schon längst in der Halbleiterindustrie Gang und Gäbe ist: die Foudry. Das ist ein Halbleiterwerk, das andere Unternehmen in der Halbleiterindustrie beliefert. Der Vorteil: Durch die gesammelte Produktion an einem Standort werden die Kapazitäten dieses Werks erhöht und damit die Herstellungskosten gesenkt. Nun soll auch die europäische Batteriebranche eine solche zentrale Fertigung bekommen. Deshalb werden in der neuen Fabrik auch unterschiedliche Zellformate produziert, um die Anforderungen der verschiedenen Speicherhersteller und Anwendungsbereiche erfüllen zu können.

Großserienproduktion endlich beginnen

Das Konzept der Produktion von Speicherzellen im Gigawattstunden-Maßstab beruht auf den Entwicklungsergebnissen eines Forschungsprojekts namens Giga LIB. Das von der Bundesregierung geförderte Projekt beschäftigte sich damit, wie eine solche riesige Batteriezellenfabrik aufgebaut werden muss und vor allem wie viel Geld sie kostet und ab wann diese wirtschaftlich arbeiten kann. Entstanden ist die Initiative im Rahmen des Kompetenznetzwerkes Lithium-Ionen-Batterien (KliB), dem 45 Unternehmen und Institute angehören. Die Mehrheit der Mitglieder des KLiB hatten sich schon 2015 für den zügigen Aufbau einer Großserien-Zellfertigung in Deutschland ausgesprochen. Dabei solle die Effizienz dieser Zellfertigung durch die Nutzung der neusten Maschinen und Produktionsanlagen gesichert werden. (su)